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Angesichts des demografischen Wandels und des zunehmenden Mangels an Fach- und Arbeitskräften spielt die Steuerung der Zuwanderung eine zentrale Rolle. Doch Anreize allein reichen nicht aus, denn Migrationsentscheidungen sind oft reversibel. Statistiken des Statistischen Bundesamtes zeigen, dass zwischen 2015 und 2022 insgesamt knapp 12 Millionen Personen nach Deutschland zugezogen, aber auch über 7 Millionen zugewanderte Personen wieder ausgewandert sind (Statistisches Bundesamt 2023).
Die Studie „Willkommen zurück?“ untersucht erstmals umfassend die Migrationsentscheidungen von EU- und Drittstaatsangehörigen, die Deutschland wieder verlassen haben. Sie beleuchtet die vielschichtigen Abwanderungsmotive – von beruflichen Perspektiven bis hin zu sozialen und strukturellen Herausforderungen – und analysiert, unter welchen Bedingungen eine Rückkehr für diese Personen attraktiv wäre.
Die Präsentation zur Vorstellung der Studienergebnisse finden sie hier: Download (PDF).
Online-Veranstaltungen zur Studie
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Joana Marta Sommer030 26935-8304Joana.MartaSommer(at)fes.de
Referat Politische Beratung und Impulse
Presseanfragen richten Sie bitte per E-Mail an die Pressestelle: presse(at)fes.de
→ Soziale Isolation ist ein zentraler Abwanderungsgrund
Viele der Abgewanderten waren unzufrieden mit ihrem Sozialleben in Deutschland und berichten von mangelndem Anschluss und geringem Zugehörigkeitsgefühl – auch bei stabiler Arbeitsmarkteinbindung.
→ Arbeitsmarktteilhabe reicht nicht aus
Beruflicher Erfolg führt nicht automatisch zu sozialer Teilhabe – gerade hoch qualifizierte Migrant_innen verlassen Deutschland, wenn sie unzufrieden mit ihrem Sozialleben in Deutschland waren.
→ Wandern sie in andere Länder weiter, dann suchen sie dort, was ihnen in Deutschland fehlte
Die neuen Zielländer überzeugen durch eine Kombination von gelebter Willkommenskultur und attraktiven Arbeitsbedingungen.
→ Familien müssen stärker mitgedacht werden
Die Teilhabeerfahrungen von Partner_innen und Kindern beeinflussen Bleibeentscheidungen maßgeblich – Familienorientierung fehlt bisher in vielen Maßnahmen.
→ Fast 40 Prozent denken über eine Rückkehr nach – zögern aber
Vor allem, wenn sie ursprünglich gerne länger in Deutschland geblieben wären. Sprachkenntnisse, Systemvertrautheit und persönliche Bindungen können Rückkehr erleichtern – wenn die Rahmenbedingungen stimmen. Doch fehlende Perspektiven und Unterstützung halten viele davon ab.
→ Rückgewinnung ist ein ungenutztes Potenzial
Menschen, die Deutschland kennen, qualifiziert sind und zurückkommen wollen, sind eine wichtige Zielgruppe – sie werden politisch bisher kaum strategisch adressiert.
→ Es braucht Strategien fürs Ankommen, Bleiben und Zurückkehren
Prävention von Abwanderung und Rückgewinnung ehemals Zugewanderter müssen zusammen gedacht werden – auf Augenhöhe, nachhaltig und sozial.
In unserem Podcast spricht Moderatorin Katharina Schohl mit dem Bundestagsabgeordneten Hakan Demir (SPD), Studienautorin Franziska Loschert (Minor) und Marcos Pangestu (Willkommenslotse bei der Handwerkskammer für Schwaben) darüber, warum ausländische Fachkräfte Deutschland wieder verlassen.
Um das Fach- und Arbeitskräftepotenzial für Deutschland langfristig zu sichern, rückt das Abwanderungsverhalten zugewanderter Personen derzeit stärker in den Fokus von Politik und Forschung. Diese Studie gibt einen differenzierten Überblick auf die Daten- und Forschungslage zu Abwanderungstendenzen und -motiven zugewanderter Personen und zeigt eine…
Welchen Beitrag leisten Migrant_innen und Geflüchtete zur Sicherung der Arbeitskräftebedarfe in Fachkraftberufen in Deutschland? Antworten gibt die Studie auf Basis aktueller Zahlen der Bundesagentur für Arbeit.
Migrantische Beschäftigte im deutschen Hochbau. Unser Diskurs analysiert die Situation migrantischer Beschäftigter auf deutschen Baustellen.