Lieferkettenkonferenz 2022

Referent_innen

Andrea Arcais

Andrea Arcais wurde 1960 auf Sardinien geboren und immigrierte 1965 mit Eltern und Brüdern nach Deutschland. Nach einer Ausbildung zum Buchhändler und dem Abitur auf dem Zweiten Bildungsweg studierte er in Münster Germanistik und Kunstpädagogik. Arcais inhaltliche Schwerpunkte sind Europa-, Klima-, und Energiepolitik. Das Diskurs-Netzwerk „KlimaDiskurs.NRW“, in dem Unternehmen, Gewerkschaft und zivilgesellschaftliche Organisationen zusammenarbeiten, leitete er als Geschäftsführer und war maßgeblich an dessen Aufbau beteiligt. Zuletzt trug er als Abteilungsleiter im DGB Nordrhein-Westfalen Verantwortung für die Energie- und Klimapolitik und war zudem persönlicher Referent der Vorsitzenden. Seit Mai 2022 ist Andrea Arcais Geschäftsführer der Stiftung Arbeit und Umwelt der IGBCE.

Arcais ist seit 1979 Gewerkschaftsmitglied und seit 20 Jahren Mitglied der IGBCE.


Michael Vassiliadis

Michael Vassiliadis (geb. 1964) absolvierte nach dem Realschulabschluss eine Ausbildung zum Chemielaboranten bei der Bayer AG in Dormagen. 1986 begann er seine hauptamtliche Gewerkschaftstätigkeit als Sekretär der IG Chemie-Papier-Keramik (seit 1997 IG Bergbau, Chemie, Energie) in unterschiedlichen Funktionen. Im März 2004 wurde er als Mitglied in den geschäftsführenden Hauptvorstand gewählt. Im Oktober 2009 wurde er auf dem 4. Ordentlichen Gewerkschaftskongress der IG BCE erstmals zum Vorsitzenden gewählt und im Oktober 2021 auf dem 7. Ordentlichen Gewerkschaftskongress der IG BCE ein drittes Mal im Amt bestätigt.

Seit Mai 2012 ist Michael Vassiliadis darüber hinaus Präsident des Dachverbands europäischer Industriegewerkschaften „IndustriALL Europe“.


Dr. Bärbel Kofler

Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung.

Dr. Bärbel Kofler (SPD) ist Parlamentarische Staatssekretärin bei der Bundesministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung. Vor ihrer Ernennung im Dezember 2021 war sie fünf Jahre lang Beauftragte der Bundesregierung für Menschenrechtspolitik und humanitäre Hilfe. Mitglied des Bundestages ist sie seit 2004, sie arbeitete dort unter anderem als entwicklungspolitische Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion und im Auswärtigen Ausschuss. Frau Dr. Kofler ist promovierte Sprachwissenschaftlerin.


Gerald Breyer

Gerald Breyer arbeitete nach dem Studium der Germanistik, Publizistik und Kommunikations-wissenschaften zunächst als Redakteur des Mitarbeitermagazins der RAG Aktiengesellschaft. Nach dem Wechsel zu Evonik Industries AG initiierte er die Corporate Responsibility und Nachhaltigkeits-aktivitäten des Konzerns. Dabei standen soziale und ethische Fragen im Zentrum seines Interesses. Seit vielen Jahren arbeitet er in der „Peer Learning Group Menschenrechte“ des UN Global Compact Netzwerks Deutschland und im Cluster Menschenrechte und Wertschöpfung von econsense mit. Darüber hinaus ist er seit seinem Berufseinstieg aktives Mitglied der IGBCE. Mitte 2022 wurde er zum ersten Menschenrechtsbeauftragten der Evonik Industries berufen.


Isabelle Schömann

Isabelle Schömann wurde auf dem 14. Kongress des Europäischen Gewerkschaftsbundes in Wien im Mai 2019 zur Bundessekretärin gewählt. Sie leitet die EGB-Politik in den Bereichen Arbeitnehmerbeteiligung, Industriepolitik und Gesellschafts-, Wettbewerbs- und Arbeitsrecht mit Schwerpunkt auf der menschenrechtlichen Sorgfaltspflicht, dem Binnenmarkt und der Digitalisierung, Normung. Von 2016 bis 2019 war sie Rechtsexpertin im Europäischen Normenkontrollrat (Regulatory Scrutiny Board) der Europäischen Kommission. Von 2002 bis 2016 war sie leitende Rechtsforscherin beim Europäischen Gewerkschaftsinstitut (EGI) in Brüssel, wo sie sich mit dem europäischen sozialen Dialog und dem europäischen und vergleichenden Arbeitsrecht, der Arbeitnehmerbeteiligung sowie der besseren Rechtsetzung in der EU befasste. Von 1995 bis 2002 arbeitete sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung bei Prof. Dr. G. Schmit.

Sie hat einen Postgraduiertenabschluss in Sozial- und Arbeitsrecht von der Universität Sorbonne in Paris und ist Autorin und Mitautorin einer Vielzahl von Studien zu Arbeitsrecht und gewerkschaftlichen Themen.


Hubertus Heil

Hubertus Heil (49) ist seit März 2018 Bundesminister für Arbeit und Soziales. Mit seinem Amt verbindet der studierte Politikwissenschaftler insbesondere das Ziel, jedem Menschen die Chance auf ein selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen und dabei Schutz und Sicherheit in Zeiten des Wandels zu geben. Die Zukunft der Arbeitswelt ist dabei eines seiner Schwerpunktthemen. Seit Dezember 2019 ist Hubertus Heil stellvertretender Parteivorsitzender der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD), deren Mitglied er seit 1988 ist. Außerdem vertritt er seit 1998 den Wahlkreis Gifhorn-Peine mit einem Direktmandat im Deutschen Bundestag.

Er ist verheiratet und hat zwei Kinder.


Martin Knapp

Martin Knapp ist seit 34 Jahren im Netzwerk der deutschen Kammern beschäftigt, vor allem in Südosteuropa sowie in der Zentrale in Berlin (DIHK). Zuletzt war er Geschäftsführer der Deutsch-Serbischen Auslandshandelskammer in Belgrad. Zurzeit beschäftigt er sich im DIHK mit internationalen Nachhaltigkeitsfragen.

Martin Schulz

Martin Schulz ist seit dem 14. Dezember 2020 Vorsitzender der Friedrich-Ebert-Stiftung e.V. und Abgeordneter im 19. Deutschen Bundestag. Er war Bundesvorsitzender der SPD, Kanzlerkandidat und langjähriges Mitglied im Europäischen Parlament, dem er als Präsident in zwei Amtszeiten von 2012 bis 2017 vorstand. Martin Schulz ist Träger des Karlspreises für seine bedeutenden Verdienste um die Stärkung des Parlaments und der demokratischen Legitimation in der EU.

Michael Windfuhr

Michael Windfuhr studierte Politikwissenschaft, Germanistik, Geographie und Philosophie in Heidelberg und ist seit 2011 stellvertretender Direktor des Deutschen Instituts für Menschenrechte. 2016 und 2020 wurde er zum Mitglied im UN-Ausschuss für wirtschaftliche, soziale und kulturelle Rechte gewählt. Seit 2017 führt er den Vorsitz der AG Wirtschaft und Menschenrechte des CSR-Forums der Bundesregierung, die die Bundesregierung rund um das Thema Unternehmensverantwortung berät. Seit 2020 ist er Vorsitzender des Beirats Grüner Knopf.

Zuvor arbeitete er u. a. als Leiter des Teams Menschenrechte bei Brot für die Welt (2006—2010) und war zwischen 1986 und 2006 in verschiedenen Funktionen bei FIAN International tätig.

Albert Kruft

Albert Kruft war bis zum 31. Juli 2022 Sekretär des European Works Council (EWC), Vorsitzender des Gesamtbetriebsrats Solvay in Deutschland und Koordinator des Solvay Global Forum (SGF). Derzeit ist er Berater beim EWC und SGF. 1977 schloss Albert Kruft seine Ausbildung bei Solvay als Chemielaborant ab und arbeitete anschließend bis 1982 als solcher am Standort Bad Hönningen. Nach einer Weiterbildung zum Chemotechniker und einer weiteren Ausbildung zum technischen Betriebswirt begann er 1983 in der Produktionsplanung und -abrechnung bei Solvay zu arbeiten. Zeitgleich wurde er Betriebsratsmitglied und drei Jahre später stellvertretender Betriebsratsvorsitzender am Standort, sowie Mitglied im Gesamtbetriebsrat (GBR). Von 1994 bis 2013 war er Leiter der Betriebslogistik.

Lara Wolters

Lara Wolters ist Mitglied des Europäischen Parlaments für die niederländischen Sozialdemokraten. Sie ist Vizevorsitzende des Rechtsausschusses und Mitglied der Ausschüsse für Haushaltskontrolle und Binnenmarkt. Der Schwerpunkt ihrer Arbeit liegt auf Transparenz und Verantwortlichkeit bei Unternehmen und EU-Institutionen. In dieser Funktion war sie Mitverfasserin der neuen EU-Gesetzgebung für unternehmerische Due Diligence (EU-Lieferkettengesetz). Damit werden Unternehmen verpflichtet, in ihren Lieferketten die Menschenrechte und die Umwelt zu respektieren.

Außerdem war sie für ein aktuelles Abkommen verantwortlich, mit dem Gesetze für Geschlechtergleichheit in Aufsichtsräten von Konzernen eingeführt werden, und hat daran mitgearbeitet, die unternehmerische Berichterstattung zur Erfüllung der aktuellen Nachhaltigkeitsziele zu reformieren. Weiterhin hat sie sich entscheidend dafür eingesetzt, die EU-Mittel an Kriterien der Rechtsstaatlichkeit auszurichten, und war eine starke Fürsprecherin für die Freiheit der Medien – beispielsweise durch eine EU-weite Anti-SLAPP-Richtlinie.

Dr. Steffen Schwartz-Höfler

Dr. Steffen Schwartz-Höfler, geboren 1983 in Oldenburg, beschäftigt sich seit vielen Jahren mit dem Nachhaltigkeitsdiskurs. An der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster studierte er Politikwissenschaft, Geografie und Kommunikationswissenschaft mit Schwerpunkten in verschiedenen Bereichen der Nachhaltigkeitsforschung. Die Studie „Nachhaltigkeit als Komplexitätsfalle“ wurde 2015 als Promotion am Institut für Politikwissenschaft vorgelegt.

Seit 2018 arbeitet Steffen Schwartz-Höfler als Leiter Nachhaltigkeit bei der Continental AG in Hannover und steuert die weltweiten Nachhaltigkeitsaktivitäten. Dabei engagiert er sich u.a. bei econsense, dem Forum Nachhaltige Entwicklung der Deutschen Wirtschaft. Davor war er für den multinationalen Industriekonzern thyssenkrupp über 10 Jahre in verschiedenen Funktionen des Nachhaltigkeitsmanagements und –reportings tätig.

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