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„Gesellschaftsdienst“ und Wehrpflicht

Was steckt hinter den vielstimmigen Diskussionen zu Wehrpflicht und „Gesellschaftsdienst“? Die vorliegende Analyse bietet Orientierung in einer hochdynamischen Debatte.

Rekonstruktion einer vielstimmigen Debatte

Kaum ein politisches Thema wird derzeit so kontrovers diskutiert wie die Rückkehr zur Wehrpflicht und die Einführung eines Gesellschaftsdienstes". Beide Konzepte stehen für unterschiedliche politische Zielsetzungen doch im öffentlichen Diskurs verschwimmen die Debatten häufig. Die neue Analyse von Holger Backhaus-Maul und Lina Hehl bringt Struktur in diese vielstimmige Diskussion. Sie rekonstruiert die Argumentationsmuster zentraler politischer und zivilgesellschaftlicher Akteure und prüft diese wissenschaftlich auf ihre faktische und empirische Grundlage basierend auf Daten bis Ende 2024. 

Spätestens seit dem Beginn des Angriffskriegs auf die Ukraine ist die Diskussion um die Wehrpflicht wieder allgegenwärtig. Die Analyse zeigt, dass sicherheitspolitische Argumente zwar dominieren, aber die praktischen Voraussetzungen für eine Wiedereinsetzung von verpflichtendem Wehrdienst (und Ersatzdienst) kaum thematisiert werden. Die dafür notwendigen Strukturen wurden abgebaut, eine gesellschaftliche Debatte über die Folgen blieb aus.  

Auch die weitreichendere Idee eines Gesellschaftsdienstes" erfährt breite politische Aufmerksamkeit. Doch die Konzepte sind unscharf, die Begründungen oft normativ statt empirisch. Die Forderungen reichen von einem verpflichtenden Dienstjahr bis zur Stärkung bestehender Freiwilligendienste – ohne systematische Prüfung ihrer Wirkung oder Umsetzbarkeit.
 

Backhaus-Maul, Holger ; Hehl, Lina

"Gesellschaftsdienst" und Wehrpflicht

Rekonstruktion einer vielstimmigen Debatte

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Über die Autor_innen

Dr. Holger Backhaus-Maul ist Soziologe und Verwaltungswissenschaftler am Forschungsinstitut Gesellschaftlicher Zusammenhalt (FGZ) an der Martin-Luther-Universität in Halle-Wittenberg.

Lina Hehl ist Erziehungswissenschaftlerin und wissenschaftliche Mitarbeiterin sowie Koordinatorin des bundesweiten Forschungsinstituts Gesellschaftlicher Zusammenhalt (FGZ) an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg.

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