Lehrkräftearbeitszeit unter Druck

Klärungsbedarfe und Handlungsoptionen bei der Arbeitszeiterfassung


Der Ruf nach guter Arbeit und guten Arbeitsbedingungen hat immer auch etwas mit Arbeitszeiten zu tun. Seit das Bundesarbeitsgericht Ende 2022 die allgemeine und umfassende Erfassungspflicht der Arbeitszeiten von Beschäftigten bekräftigt hat, hat das Thema der Arbeitszeiterfassung auch bei Lehrkräften eine neue Dynamik erhalten. Schon seit Jahren weisen Untersuchungen u.a. der Kooperationsstelle Hochschulen und Gewerkschaften an der Universität Göttingen darauf hin, dass die tatsächliche durchschnittliche wöchentliche Arbeitszeit von Lehrkräften deutlich über dem Soll liegt. Zahlreiche Befragungen von Lehrkräften und Schulleitungen kommen zu ähnlichen Befunden.


Das fast 150 Jahre alte System der Deputatsstunden, das alle Arbeiten und Arbeitszeiten jenseits des unmittelbaren Unterrichts ausblendet, steht durch die Erfassungspflicht vor einer historischen Weichenstellung. Dies eröffnet neue Chancen für die Arbeitsschwerpunkte und die kollegiale Zusammenarbeit, für Ressourcenzuweisung und Personalführung sowie eine Reihe weiterer Fragen der Organisation und Ausgestaltung schulischer Bildung.


Was gehört über den reinen Unterricht hinaus alles zur Arbeit von Lehrkräften? Wie lässt sich die geleistete Arbeit angemessen erfassen? Wie kann Mehrarbeit sichtbar und Überlast gerichtsfest dokumentiert werden? Und was ist konkret zu tun, dies umzusetzen? Antworten auf diese und weitere relevante Fragen gibt die im Auftrag der Friedrich-Ebert-Stiftung durch Frank Mußmann und Mark Rackles erstellte Expertise „Lehrkräftearbeitszeit unter Druck“. Sie steckt das unübersichtliche Handlungsfeld ab, analysiert Zusammenhänge und bündelt die anstehenden Entscheidungsbedarfe und Handlungsoptionen.

Kontakt

Florian Dähne
florian.daehne(at)fes.de
030 26935 7056

Vorstellung der Expertise | 30.09.2024

Die Publikation wurde am 30.09.2024 im Rahmen einer Online-Veranstaltung vorgestellt. Die Präsentation der Autoren Dr. Frank Mußmann & Mark Rackles sowie das Programm finden Sie hier.

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