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Fachkräftesicherung und Zuwanderung – wo steht Deutschland?

Fachkräftesicherung und Zuwanderung

Fachkräftesicherung und Zuwanderung

Newbery, Hannah

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Deutschland steht vor einer wachsenden Fachkräfte­lücke, die ohne Hebung des inländischen migranti­schen Potenzials und der gesteuerten Erwerbsmigra­tion nicht geschlossen werden kann.

Die Ampel-Regie­rung hat mit dem FEG 2.0 und Reformen im Einwanderungs- und Aufenthaltsrecht wichtige Wei­chen gestellt, doch Hürden bleiben: Komplexe Verfah­ren, lange Visawartezeiten und unzureichende Aner­kennung ausländischer Qualifikationen erschweren die Anwerbung. Zudem beeinflussen Bürokratie, Dis­kriminierung und das politische Klima die Attraktivi­tät Deutschlands als Zuwanderungsland. Diese Ana­lyse bewertet Fortschritte, Herausforderungen und Handlungsbedarfe an der Schnittstelle von Migrati­onspolitik und Fachkräftesicherung.

Zentrale Erkenntnisse:

  • Die Reformen des FEG 2.0 erleichtern die Erwerbsmigration, doch die praktische Umsetzung bleibt eine Hürde.
  • Die Chancenkarte wird nur wenig genutzt – unter anderem wegen (großer) Herausforderungen bei der Lebensunterhaltssicherung.
  • Lange Visawartezeiten und fehlende digitale Prozesse behindern eine schnelle Fachkräftegewinnung. 
  • Der Ausbau von Sprach- und Integrationsangeboten ist essenziell für eine nachhaltige Arbeitsmarktintegration.
  • Faire Anwerbung und bessere Bleibeperspektiven sind entscheidend, um internationale Fachkräfte langfristig in Deutschland zu halten.

Um dem entgegenzuwirken, braucht es jetzt konkrete Maßnahmen:

  • Die Verfahren zur Visaerteilung und Anerkennung müssen deutlich schneller, transparenter und vor allem digitaler gestaltet werden.  
  • Die Einrichtung von One-Stop-Lösungen zur Bündelung von Prozessen kann dazu beitragen, internationale Fachkräfte effizienter zu begleiten.  
    Gleichzeitig sind Investitionen in bezahlbaren Wohnraum, Bildung und vor allem Sprachkurse essenziell, um die Integration langfristig zu sichern.  
  • Auch internationale Studierende benötigen verlässliche Bleibeperspektiven, um ihre in Deutschland erworbenen Kompetenzen hier einbringen zu können. 
  • Darüber hinaus muss die nachhaltige Arbeitsmarktintegration von Geflüchteten gestärkt, faire Anwerbungspraktiken etabliert und internationale Partnerschaften weiter ausgebaut werden.  
  • Nicht zuletzt gilt es, Diskriminierung entschieden entgegenzutreten und die öffentliche Debatte über Migration zu versachlichen. Nur so kann Deutschland als attraktiver und verlässlicher Standort für internationale Fachkräfte wahrgenommen werden – und dem Fachkräftemangel wirksam begegnen. 

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