Publikation News Gender und Vielfalt | Soziales FES impuls | Politische Ökonomie der Zeit 17.04.2024 Wie Menschen ihre Zeit verbringen, ist politisch und hängt von institutionellen Rahmenbedingungen ab. Diese zu gestalten ist eine politische Herausforderung. Denn zukunftsfähige Zeitpolitik umfasst wirtschaftliche, soziale und ökologische Aspekte und muss ressortübergreifend verankert werden. Bild: Urheber: Till Lukat Mittwoch, 31.07.2024 Publikation Soziales News Gender Grundwertedebatte FES impuls | Energiewende = Gerechtigkeitswende. Ein Blick über den Quotenrand hin zur feministischen Vision Erneuerbare und dezentrale Energietechnologien bieten große Potenziale für eine erfolgreiche Energiewende. In der Transformation müssen soziodemografische und strukturelle Ungleichheiten aktiv mitgedacht werden, damit sie nicht auch in „grüneren und... Ansprechpartnerin Vanessa Kiesel 0228 883-7138 Vanessa.Kiesel(at)fes.de Bild: Urheber: picture alliance/Ikon Images/C.Corr Objektiv betrachtet hat jeder Tag 24 Stunden. Mit Fokus auf unterschiedliche Lebensrealitäten wird allerdings deutlich, dass Zeit auf individueller Ebene durchaus ungleich verteilt sein kann. Beispielsweise berichten Frauen davon, wöchentlich rund 30 Stunden für Haushaltsführung und Betreuung der Familie aufzubringen; bei Männern sind es neun Stunden weniger. Wie Menschen ihre Zeit verbringen, hängt von institutionellen Rahmenbedingungen ab. Zur Herstellung sozialer Gerechtigkeit kann Zeitpolitik also ein wichtiger Hebel sein. Entscheidend ist dafür, die wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Dimensionen von Zeitverwendung zu erfassen und Zeitpolitik ressortübergreifend zu verhandeln. In ihrer Analyse hinterfragt Hanna Völkle, wessen Tagesabläufe und Rhythmen maßgeblich den Takt (anderer Alltage) angeben. Sie plädiert dafür, die Gleichzeitigkeit von technologiegestützter Zeiteffizienz, sozialen Ungleichheiten und ökologischen Ausbeutungsmechanismen integriert zu betrachten, um zukunftsfähige Zeitpolitiken zu implementieren: Zeitpolitische Rahmenbedingungen könnten beispielsweise verkürzte Erwerbsarbeitszeiten, den Ausbau öffentlicher Kinderbetreuung sowie ambulanter Pflegeeinrichtungen, Investitionen in Infrastrukturen wie öffentlichen Nahverkehr oder Grünflächen, steuerliche Reformen oder gar die Einführung eines bedingungslosen Grundeinkommens bedeuten. Denn gerade in einer demokratischen Gesellschaft sollten Menschen die zeitlich bedingte Möglichkeit haben, Transformationsprozesse und Politik mitzugestalten, um so demokratische Strukturen zu erhalten und zu erneuern. Ansprechpartnerin in der FES: Vanessa Kiesel Politische Ökonomie der Zeit zur Relevanz von Zeitpolitik im Rahmen der sozial-ökologischen Transformation Bonn : Friedrich-Ebert-Stiftung, April 2024 Völkle, Hanna Zum Download (PDF) Zur Autorin Bild: Urheber: Lukas Schramm/HWR Berlin Hanna Völkle ist Sozialwissenschaftlerin, arbeitet als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Harriet Taylor Mill-Institut für Ökonomie und Geschlechterforschung der Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin und forscht zu Zeitpolitik. Sie ist Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Zeitpolitik sowie des Netzwerks Vorsorgendes Wirtschaften. Für die EAF Berlin engagiert sie sich als Vorständin.