Nur noch 46,6 % der Deutschen sind zufrieden damit, wie die Demokratie funktioniert. Ähnlich niedrig war der Wert zuletzt 1997. In Ostdeutschland ist es nur wenig mehr als ein Drittel (35,6 %).
Das Vertrauen in Regierung, Staat und Politik ist dabei in hohem Maße von der wirtschaftlichen Lage abhängig. Zwei Drittel der Befragten sind der Meinung, dass ein erheblicher Teil der Bevölkerung nicht von der guten wirtschaftlichen Entwicklung der vergangenen Jahre profitiert hat. Unter denjenigen, die einen Anstieg sozialer Ungleichheit feststellen, sind 60 % unzufrieden mit der Demokratie hierzulande.
Sehr hoch ist die Zustimmung zu politischen Maßnahmen, mit denen der Staat die soziale Spaltung bekämpfen könnte: "hohe Einkommen und Vermögen stärker [zu] besteuern" (69,6 %), "beste Schulausstattung in ärmeren Stadtteilen" (ca. 80 %) und "Grundrente ohne Bedarfsprüfung" (77 %).
Die Bürger_innen wünschen sich auch mehr Möglichkeiten, an politischen Entscheidungen mitwirken zu können. Die Autor_innen schlagen daher unter anderem repräsentative Bürger_innenforen vor, um so das Vertrauen in demokratische Prozesse und Entscheidungen zu stärken.
Methodik
Repräsentative, computergestützte Telefonumfrage (CATI). Erhebungszeitrum: 4. März bis 2. April 2019, durchgeführt von Infratest dimap. Grundgesamtheit: Deutsche ab 18 Jahren in Privathaushalten. Repräsentative Zufallsstichprobe: 2.500 Befragte.
Kontakt:
Johannes Damian
johannes.damian(at)fes.de