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Security Radar 2025: Sorge vor neuen Kriegen in Europa

Eine Mehrheit der Menschen in Deutschland hält neue Kriege in Europa für wahrscheinlich. Das ergibt eine repräsentative Studie der Friedrich-Ebert-Stiftung in 13 Ländern Europas und den USA. Wehrhaftigkeit nach außen wird begrüßt, der soziale Zusammenhalt im Innern dürfe aber nicht zu kurz kommen.

Insbesondere mit Blick auf die Spannungen zwischen Russland und dem Westen ist die Unsicherheit bei den Menschen im gesamten OSZE-Raum deutlich spürbar, wie die Umfrage zeigt. Entwicklungen wie der „Neue Kalte Krieg“ zwischen den Vereinigten Staaten und China sind für die Mehrheit der Befragten kennzeichnend für die sich verändernde Weltordnung. In den meisten europäischen Ländern wird Russland als Hauptgefahr wahrgenommen. Die Menschen in den USA hingegen sehen China als Hauptbedrohung. Die bedingungslose Unterstützung der europäischen Sicherheit wird von einer Mehrheit der republikanischen Wählerschaft in den USA nicht mehr befürwortet. Das veränderte Verhältnis zu den Vereinigten Staaten ist auch in Europa spürbar, wo nur ein Drittel glaubt, dass sich Europa ohne die Hilfe der USA verteidigen kann. 63 Prozent stimmen der Aussage zu, dass Europa zunehmend unabhängig werden muss.

Martin Schulz: Sozialer Zusammenhalt und Verteidigungsausgaben sind Schlüssel für demokratische Stabilität

“Diese Studie kommt zu einem entscheidenden historischen Zeitpunkt. Sozialer Zusammenhalt und Verteidigungsausgaben sind der Schlüssel dazu, die demokratische Stabilität aufrecht zu erhalten. Wir brauchen starke internationale Institutionen und Regeln, um die globalen Herausforderungen zu bewältigen. Den Krieg gegen die Ukraine zu beenden und gleichzeitig die ukrainische Souveränität langfristig zu sichern, hat Priorität und muss der erste Schritt sein. Das letztendliche Ziel ist eine europäische Sicherheitsordnung, die die Nullsummen-Logik der aktuellen Geopolitik überwindet und es vermeidet, die Fehler der Vergangenheit zu wiederholen”, so Martin Schulz, der Vorsitzende der Friedrich-Ebert-Stiftung im Vorwort zum Security Radar 2025.

48% befürworten Sonderabgabe für Reiche, um Militärausgaben zu decken

Die Studie zeigt, dass es starke gesellschaftliche Mehrheiten für mehr Verteidigungsausgaben gibt. Gleichzeitig aber herrscht die Sorge, dass Mittel für sozialen Zusammenhalt zu kurz kommen. Hier braucht es innovative Wege. 48% aller Befragten sind etwa für eine Sonderabgabe für Reiche, um den Bedarf an Militärausgaben zu decken.

Die Aufrechterhaltung der europäischen Verteidigungsfähigkeit wird nicht nur von Aufrüstung, sondern auch von der demokratischen und gesellschaftlichen Widerstandsfähigkeit abhängen. Das Gleichgewicht zwischen Verteidigungs- und Sozialausgaben aufrechtzuerhalten wird daher entscheidend für den gesellschaftlichen Zusammenhalt in Demokratien sein, um geopolitische Spannungen zu meistern.

Für die russische Bevölkerung wiederum sind die Vereinigten Staaten weiterhin der klare Gegner. Insgesamt denken 62 Prozent, dass ihr Land durch den Krieg gegen die Ukraine stärker geworden ist. Allerdings würde eine Mehrheit von 52 Prozent unter den unter 40-jährigen der Befragten in Russland die ukrainische Souveränität anerkennen. In Russland und der Ukraine gleichermaßen gibt es einen klaren Wunsch nach Verhandlungen, um den Krieg zu beenden.

Mit dem Security Radar 2025 legt die Friedrich-Ebert-Stiftung zum vierten Mal eine repräsentative Umfrage vor, welche die Einstellungen der Bürger:innen im OSZE-Raum zu einem breiten Spektrum außen- und sicherheitspolitischer Themen erfasst. Der Schwerpunkt der diesjährigen Ausgabe liegt auf dem Krieg in der Ukraine und der europäischen Reaktion darauf.

Der Security Radar 2025 greift die letzte Ausgabe mit 14 Ländern auf, die auf der Münchner Sicherheitskonferenz einige Tage vor dem Einmarsch Russlands in die Ukraine vorgestellt wurde. Die Umfrage zeigt, wie sich die Einstellungen der Menschen drei Jahre später verändert haben. Dabei wird nahezu dieselbe Gruppe von Ländern untersucht: Frankreich, Deutschland, Italien, Lettland, Polen, Russland, Serbien, Schweden, Türkei, Vereinigtes Königreich, Ukraine und die Vereinigten Staaten. Neu dazugekommen sind: Schweden, Georgien und Kasachstan.

Die vollständige Studie können Sie hier herunterladen.

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Johannes Damian, Leiter Presse und Präsentation, Friedrich-Ebert-Stiftung e.V.,
Hiroshimastr. 17, 10785 Berlin, Telefon +49 (0)30 26935-7038, Mobil +49 (0)1522 1570 426
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