100 Jahre FES! Mehr erfahren

And the winner 2022 is... "How to blow up a pipeline"

Filmausschnitt How to Blow Up a Pipeline
Urheber: Chrono

Der politische Film 2022

Die Jury hat entschieden. Der diesjährige Filmpreis der Friedrich-Ebert-Stiftung gebührt Daniel Goldhaber, Regisseur des Spielfilms "How to Blow up a Pipeline". Der Preis wurde im Rahmen der Abschlussgala des Filmfestes am 8. Oktober verliehen. 

Acht Filme mit hohem politischem Anspruch bewerben sich auch in diesem Jahr bei Filmfest Hamburg um den Preis »Der politische Film der Friedrich-Ebert-Stiftung«. Ausgezeichnet wird die beste Regiearbeit. Mit dabei sind sowohl Dokumentar- als auch Spielfilme - und zum ersten Mal ein politischer Animationsfilm.

Das Kino war schon immer mehr als ein Unterhaltungsmedium und Politik im Film gibt es vermutlich so lange, wie es Filme überhaupt gibt. Die Welt beobachten und darstellen. Dabei Stellung beziehen und die Zuschauer_innen anregen, ihre Positionen zu überdenken. Mit Bildern bewegen: Das ist für uns der politische Film.

Das Besondere: Bei uns können Sie nach den Filmen über das Gesehene sprechen. Wir freuen uns auf die Filmgespräch mit den Regisseur_innen oder Autor_innen sowie mit thematisch passenden Expert_innen. 

 


Trailer

How to blow up a pipeline, Originalsprache: Englisch, Regie: Daniel Goldhaber, USA, 2022, Kriminalfilm, Länge: 103 min

Die Jury

Wir danken unserer fachkundigen, unabhängigen Jury für ihre Arbeit:

  • Barbara Denz
  • Julia Cöllen
  • Alexander Mohrenberg

Laudatio

Wo unsere Gesellschaft aus vielen Richtungen existenziell bedroht ist, kommt gerade dem politischen Film als Impulsgeber eine hohe Bedeutung zu. Wir konnten herausragende Beispiele dieses Sujets sichten, die sich mit den drängenden Fragen unserer Zeit auseinandersetzen. Entschieden haben wir uns für einen Film, der sich spannend, unterhaltsam und kompromisslos mit dem Kampf gegen die Klimakatastrophe beschäftigt. „How to Blow Up a Pipeline“ von Daniel Goldhaber nimmt sich den klassischen Heist zum Vorbild, um eine hoch politische Debatte aufzugreifen und bezieht dabei eine klare Position.

Die Figuren des Films planen aus den unterschiedlichsten Beweggründen einen spektakulären Sabotageakt. Dabei negiert das Ensemble aus Hardliner*innen, Lifestyle-Aktivist*innen und Betroffenen nicht die sozialen Folgen der Aktion oder deren rechtliche Würdigung, sondern hält den Plan schlicht für alternativlos und gerechtfertigt. Der Plot gibt so einen cineastischen Vorgeschmack auf mögliche Radikalisierungsszenarien innerhalb der Klimaschutzbewegung und ihre individuellen Motive.

Man muss die Haltung des Films nicht teilen, aber anerkennen, dass er in besonderer Weise geeignet ist, fruchtbare Kontroversen auszulösen und die Diskussion um die Bekämpfung der Klimakatastrophe zu befördern.

nach oben