100 Jahre FES! Mehr erfahren
  • Rückblick
  • Flucht, Migration, Integration |
  • Arbeit mit Geflüchteten und Helfer_innen |
  • Integrationspolitik |
  • Displacement, Migration, Integration |
  • Integration Policy

Miteinander - Füreinander

Diskussion und Markt der Möglichkeiten in Bremen

Durch Flucht und Vertreibung hat die Zuwanderung nach Deutschland historische Dimensionen erreicht. Gesellschaft und Politik stehen vor der großen Herausforderung, die Mehrheitsgesellschaft und die Migrant_innen zu integrieren. Das geteilte Wertefundament und die gesellschaftliche Teilhabe durch Arbeit spielen hierbei eine zentrale Rolle.

Markt der Möglichkeiten

Über diese Fragen diskutierten wir während eines Marktes der Möglichkeiten von Initiativen in der Flüchtlingshilfe in Bremen. Die Veranstaltung stand unter der Schirmherrschaft der Senatorin für Soziales, Jugend, Frauen, Integration und Sport, die von der Integrationsbeauftragten Silke Harth vertreten wurde. Der Bremer Rat für Integration, die Bürgerstiftung Bremen und die Friedrich-Ebert-Stiftung freuten sich, an einem Samstagnachmittag rund tausend Interessierte begrüßen zu dürfen (der Weser-Kurier berichtete).

Wertefundament der Einwanderungsgesellschaft

In seinem Implusvortrag "Integration durch gemeinsame Werte – Welches Wertefundament braucht die Einwanderungsgesellschaft?" griff Olaf Zimmermann, Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates, die Nachrichten des Tages auf. Er freue sich, am internationalen Pegida-Aktionstag "Festung Europa" eine Lanze für die Einwanderungsgesellschaft zu brechen. Zimmermann war optimistisch, dass sich Deutschland durch den Zuzug vieler Menschen zum Positiven verändern werde. Die heute geltenden Werte, die ihren Ausdruck in den Grundrechten des Grundgesetzes gefunden hätten, stünden auch in der Einwanderungsgesellschaft nicht zur Disposition. Zimmermann machte den Anwesenden Mut: "Selbstbewusst kann heute gesagt werden, dass es gelungen ist, sehr viele Menschen in den vergangenen Jahrzehnten in unsere Gemeinschaft zu integrieren. Und zwar so, dass es ein gemeinsames Wertefundament gibt. Es spricht nichts dagegen, dass es uns auch weiterhin gelingen wird."

Berufliche Perspektiven von Geflüchteten

Anschließend diskutierten Jasmin Arbabian-Vogel (Unternehmerin), René Böhme (Universität Bremen), Berrin Haz (Arbeitsagentur), Karlheinz Heidemeyer (Handelskammer Bremen) und Dieter Reinken (Vorsitzender der SPD Bremen) über die Möglichkeiten einer raschen Integration von Geflüchteten in den Arbeitsmarkt.

Deutlich wurde dabei, dass es sich um eine große Aufgabe handelt, bei der alle Akteure an einem Strang ziehen müssen. Die Nachfrage bei den Unternehmen nach Arbeitskräften sei groß, betonte Heidemeyer. Haz und Böhme gaben jedoch zu bedenken, dass es zu oft an Sprachkenntnissen mangele und die Anerkennung von Abschlüssen, Ausbildungen oder schlicht Fähigkeiten Geflüchteter kompliziert sei. Frau Vogel berichtete dessen ungeachtet von dem ermutigenden Beispiel der Geflüchteten, die sie in ihrem Betrieb beschäftigt. Die Runde war sich einig, dass es einer besseren Koordination bedürfe, um möglichst vielen Neuankömmlingen schneller den Weg in den deutschen Arbeitsmarkt zu ebnen.

nach oben