Matthöfer-Stiftung vergibt erstmals den Preis für Wirtschaftspublizistik 18.12.2014 Berlin, 18. Dezember 2014. Der schottische Professor Mark Blyth erhält den erstmals verliehenen Wirtschaftspublizistik-Preis "Wirtschaft.Weiter.Denken" Die Hans-und-Traute-Matthöfer-Stiftung (HTMS) in der Friedrich-Ebert-Stiftung vergibt im Februar 2015 erstmals einen Wirtschaftspublizistik-Preis. Mit Mark Blyth ehrt sie den schottischen Professor für Internationale Politische Ökonomie, der an der US-amerikanischen Brown-University lehrt, für sein Buch: "Wie Europa sich kaputtspart – die gescheiterte Idee der Austeritätspolitik", J.H.W. Dietz Verlag, Bonn, 2014. Laut der unabhängigen Jury hat Blyth "ein Buch vorgelegt, das sich überzeugend gegen die hierzulande vorherrschende Meinung richtet, eine Überwindung der europäischen Krisen sei nur durch eine strenge Austeritätspolitik möglich. Vor dem Hintergrund einer äußerst sorgfältigen und breiten Analyse von Austeritätsperioden in der Vergangenheit und deren Folgen für Wachstum und Arbeitsmärkte kann er zeigen, dass eine solche Politik - insbesondere, wenn sie von mehreren eng verbundenen Ländern gleichzeitig angewandt wird - immer unzureichendes Wachstum zur Folge hat. Damit bewirkt sie das Gegenteil dessen, was sie zu erreichen vorgibt. Das Buch besticht durch eine fundierte dogmengeschichtliche und empirische Untermauerung der vorgebrachen Argumente und zeichnet sich durch gute Lesbarkeit und eine große Klarheit der Gedankenführung aus." Auf die Shortlist für die Vergabe des ersten Wirtschaftspublizistik-Preises der HTMS schafften es von den mehr als 70 Einsendungen außerdem: Thomas Piketty: "Das Kapital im 21. Jahrhundert", C.H. Beck Verlag, München 2014, Ulrike Herrmann: „Linker als die Linken“, Artikel in der TAZ, 2.9. 2014, Wolfgang Münchau: "Die Eurokrise ist zur chronischen Krankheit geworden", Kolumne Spiegel online, 18.8. 2014, Marcel Fratzscher: "Die Deutschland-Illusion – Warum wir unsere Wirtschaft überschätzen und Europa brauchen", Carl Hanser Verlag, München, 2014. Mit dem Preis wollen die Initiator_innen Wirtschafts- und Sozialwissenschaftler_innen ehren, die jenseits der volkswirtschaftlichen Standardtheorie oder des makroökonomischen Mainstreams neue Antworten auf die großen wirtschafts- und gesellschaftspolitischen Herausforderungen suchen. Das Preisgeld des Hans-Matthöfer-Preises für Wirtschaftspublizistik beträgt 10.000 Euro. Die Mitglieder der unabhängigen Jury sind: Prof. Dr. Peter Bofinger (Wirtschaftsweiser), Thomas Fricke (Chefökonom der Internetseite WirtschaftsWunder, Chefökonom der European Climate Foundation, ehemaliger Chefökonom der Financial Times Deutschland) und Dr. Brigitte Preissl (Chefredakteurin des Wirtschaftsdienstes und von Intereconomics).