Rückblick Krieg im Libanon: Szenarien und Risiken der Eskalation in Nahost 14.10.2024 Auf einer Podiumsdiskussion am 14. Oktober 2024 wurden Ausmaß und Folgen des Kriegs zwischen Israel und der Hisbollah-Miliz im Libanon diskutiert. Nach fast einem Jahr grenzübergreifendem Beschusses zwischen Israel und der Hisbollah-Miliz hat die israelische Armee den Krieg im Libanon dramatisch ausgeweitet: weiträumige israelische Bombardierungen Libanons, einschließlich Beiruts, haben innerhalb von zwei Wochen zu etwa 1.500 libanesischen Toten geführt, 1,3 Millionen von 6 Millionen Menschen im Libanon wurden vertrieben. Angesichts dieser dramatischen Gewalteskalation hat die Friedrich-Ebert-Stiftung am 14.10.2024 an der Hertie School of Governance in Berlin eine Podiumsdiskussion organisiert, um die Folgen dieses Krieges insbesondere für die Menschen im Libanon, die resultierenden innenpolitischen Dynamiken und mögliche Konsequenzen für die Region zu beleuchten. Joseph Daher, Hisbollah-Forscher an der Universität Lausanne, Meray Maddah, Wissenschaftlerin an der Universität Konstanz sowie dem Zentrum für Menschenrechte und Humanitäre Studien der Brown University, Nils Schmid, MdB, außenpolitischer Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, und Yair Wallach, Dozent für Israel-Studien an der SOAS-Universität London, sprachen über das deutliche Ausmaß der Zerstörung im Libanon sowie der Betroffenheit der libanesischen Bevölkerung, den Motiven Israels für diese bedeutende Eskalation sowie innenpolitische Dynamiken. Welche Konsequenzen hat der Krieg für die libanesische Gesellschaft als Ganzes und die Position der Hisbollah und wie kann die deutsche Außenpolitik zu einer Deeskalation beitragen, waren ebenfalls Fragestellungen, die diskutiert wurden. Während der anschließenden Fragerunde mit dem Publikum wurde auch die Rolle internationaler Akteure thematisiert und das große Interesse sowie die breite öffentliche Anteilnahme an den Entwicklungen deutlich. Moderiert wurde die Diskussion von Jannis Grimm vom Berliner Zentrum für interdisziplinäre Friedens- und Konfliktforschung (INTERACT) an der Freien Universität Berlin.