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Drei Jahre "Zeitenwende" – Was hat der Ukraine-Krieg mit Deutschland und Europa gemacht?

Terminexport im ICS-Format
Was braucht es, um unsere Demokratie zu schützen?

Am 8. April 2025 fand unsere Diskussionsrunde zum Thema „Drei Jahre Zeitenwende' – Was hat der Ukraine-Krieg mit Deutschland und Europa gemacht?“ bei der Rheinmetall AG statt. Wir diskutierten mit Maximilian Froch, Julia Merz und Heiko Landahl-Gette der Rheinmetall AG, Julia  Hammelehle, Munich Security Conference (MSC), und Peer Teschendorf, Friedrich-Ebert-Stiftung.

Dabei hat sich gezeigt, wie vielfältig die aktuelle sicherheits- und verteidigungspolitische Debatte ist. Können wir uns dabei ein einfaches „Ja“ oder „Nein“ zu mehr Verteidigungsinfrastruktur leisten?

Der Ukraine-Krieg hat gezeigt: Europas Verteidigungsfähigkeit muss strategisch und autonom gesichert werden. Das bedeutet, dass wir von der militärischen Soforthilfe hin zu europäischem Kapazitätsaufbau und strategischen Partnerschaften auf unserem Kontinent kommen müssen.

In der Diskussion wurde deutlich, dass Sicherheit nicht nur eine militärische, sondern auch eine gesellschaftliche Aufgabe ist. Die Frage steht im Raum, ob die öffentliche Wahrnehmung deckungsgleich mit der echten Bedrohungslage ist. Dazu gehört, dass wir die Debatte um Verteidigungs- und Sicherheitspolitik transparenter und breiter in der Öffentlichkeit führen müssen. Aufklärung über das Verhalten während einer Krise ist somit eine reale Chance, dass wir als Gesellschaft resilient sind.

Kritisch beleuchtet wurde die Frage, wie viel Verteidigung es für unsere Demokratie braucht. Diplomatie und Verhandlungen sind aus der Perspektive der Young Leaders das oberste Gebot, wenn es um internationale Beziehungen geht. Doch werden uns Staaten mit anderen Wertesystemen und anderen Regierungsformen ernst nehmen, wenn wir keine Verteidigungsinfrastruktur haben? An diesem Punkt wurden verschiedene Sichtweisen deutlich und man hat gemerkt, wie mit eigenen Überzeugungen gerungen wurde.

Ein wichtiger Faktor spielt dabei auch das Geld: Allerdings geht es nicht nur um mehr Geld, sondern auch um schnellere Prozesse, mehr Effizienz und europäische Synergien bei unterschiedlichen Systemen. Die aktuelle Systemvielfalt Europas ist zum Teil veralteten Systemen geschuldet, die weiterhin im Bestand sind. Neuere Systeme sind deutlich stärker vereinheitlicht, was auch der Forderung Rechnung trägt, Ressourcen effizienter einzusetzen.


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