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Der studierte Politikwissenschaftler Michael Sommer widmete den Großteil seines politischen und beruflichen Lebens den Gewerkschaften. Bereits 1971 trat er der Deutschen Postgewerkschaft (DPG) bei. Auf verschiedene ehrenamtliche Funktionen und zahlreiche hauptberufliche Stationen, unter anderem bei der DPG und später bei der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di), deren Stellvertretender Bundesvorsitzender er 2001 wurde, folgte schließlich von 2002 bis 2014 eine zwölfjährige Tätigkeit als Vorsitzender des Deutschen Gewerkschaftsbunds (DGB).
Auch in schwierigen Zeiten vertrat Michael Sommer die Interessen und Forderungen seiner Mitglieder nach einer gerechten Gesellschaft und menschenwürdiger Arbeit. Unter anderem trug er dazu bei, Deutschland im europäischen Vergleich glimpflich durch die Finanz- und Wirtschaftskrise der Jahre ab 2008 zu navigieren. Die Forderung nach einem flächendeckenden Mindestlohn vermochte er nachhaltig und zielführend auf die politische Agenda zu setzen. Das 2014 beschlossene Mindestlohngesetz war sicherlich einer seiner größten Erfolge.
Von 2010 bis 2014 war Michael Sommer zudem Präsident des Internationalen Gewerkschaftsbundes; 2008 und 2011 wurde er in den Verwaltungsrat der Internationalen Arbeitsorganisation gewählt. Darüber hinaus war Michael Sommer Mitglied im Aufsichtsrat der Deutschen Telekom AG und im Kuratorium der Volkswagen-Stiftung. Viermal wurde Michael Sommer in die Bundesversammlung gewählt und war an der Wahl des Bundespräsidenten beteiligt.
Von 2013 bis 2022 war der Sozialdemokrat Michael Sommer stellvertretender Vorsitzender der Friedrich-Ebert-Stiftung. Für Michael Sommer, Träger des Bundesverdienstkreuz 1. Klasse, stand in seiner politischen Arbeit jederzeit die Bedeutung der Gewerkschaften für die Demokratie im Mittelpunkt. Diesen Einsatz brachte er auch in seiner Funktion als stellvertretender Vorsitzender in die Arbeit der Friedrich-Ebert-Stiftung ein. Unermüdlich vertrat er gewerkschaftliche Interessen und Solidarität auf seinen internationalen Reisen für die Friedrich-Ebert-Stiftung. Ein politisches und persönliches Herzensanliegen war ihm die deutsch-israelische Erinnerungsarbeit.
Martin Schulz sagt als Vorsitzender der FES zu Michael Sommers Tod: „Mit tiefer Trauer habe ich vom Tod von Michael Sommer erfahren. Michael war ein so kluger Kollege, mit klarem sozialdemokratischen Kompass und feinem Gespür für die Menschen. Ich verliere mit ihm einen engen politischen Weggefährten, und auch einen persönlichen Freund. Seinen Rat und auch seine Loyalität habe ich immer geschätzt, besonders in unserer gemeinsamen Zeit im Vorstand der Friedrich-Ebert-Stiftung. Mein Mitgefühl gilt seiner Familie und allen, die ihm nahe standen.“
Die Friedrich-Ebert-Stiftung trauert um einen aufrechten Gewerkschafter und guten Sozialdemokraten. Sie wird Michael Sommer ein ehrendes Andenken bewahren.