150 Jahre Friedrich Ebert Fachkonferenz – 18./19. Februar 2021

Kohäsionskräfte in der deutschen Sozialdemokratie vor 1914


150 Jahre Friedrich Ebert –

Konferenz anlässlich des 150. Geburtstags von Friedrich Ebert (1871–1925)

Am 4. Februar 2021 jährt sich zum 150. Mal der Geburtstag Friedrich Eberts. Das Archiv der sozialen Demokratie (AdsD) nimmt dies zum Anlass, einen Blick auf die Kohäsionskräfte in der Arbeiter_innenbewegung zu werfen. Die deutsche Sozialdemkratie versammelte, abgesehen von kleinen anarchistischen Strömungen, vom gemäßigten liberalen Sozialdemokraten bis zum revolutionär-sozialistischen Flügel alle nichtreligiös orientierten Strömungen der Arbeiter_innenbewegung.

Nachdem ausgehend von dieser Heterogenität lange und intensiv über die Spaltungsgeschichte der sozialdemokratischen Arbeiter_innenbewegung diskutiert wurde, soll mit dieser geschichtswissenschaftlichen Konferenz die Frage nach der positven Diversität der Sozialdemokratie aufgeworfen werden. Kurzum: Was hielt die Bewegung eigentlich zusammen?

Im Sinne einer nach vorne offenen Geschichte bringt die Konferenz neue Forschungsansätze zur sozialdemokratischen Arbeiter_innenbewegung mit der aktuellen geschichtswissenschaftlichen Debatte über demokratische Potenziale des Kaiserreichs zusammen. Die Frage nach den innerparteilichen Kohäsionskräften soll eine Neuperspektivierung der Geschichte der Sozialdemokratie mit einem Beitrag zur Erforschung der deutschen Demokratiegeschichte verbinden.


Bitte melden Sie sich zu der Veranstaltung per E-Mail unter public.history(at)fes.de bis zum 15.02.2021 an, um einen Link zur Videokonferenz zu erhalten.

Programm 18. Februar 2021

Donnerstag, 18. Februar 2021

Ankommen, Technik, Begrüßung

Einführung

Demokratie im Kaiserreich:
Potenziale im internationalen Vergleich

  • Hedwig Richter (München):
    Demokratisierung in der internationalen Reformära. Inklusion und Exklusion im Kaiserreich
     
  •  Andreas Fahrmeir (Frankfurt):
    „Befremdliche Praktiken“ mit „gespenstischen“ Folgen? Britische Perspektiven auf Wahlen im Kaiserreich

 

Kommentar und Moderation: Ute Daniel (Braunschweig)

Pause

Sozialdemokratie und Klassenidentität

  • Thomas Welskopp (Bielefeld):
    Von der Klassenstruktur zur bipolaren Gesellschaft
     
  • Jürgen Schmidt (Berlin):
    Getrennte Welten? Arbeiterschaft und Bürgertum im Klassenkonflikt des Kaiserreichs

 

Kommentar und Moderation: Nicole Mayer-Ahuja (Göttingen)

Pause

Sozialdemokratie und Milieu

  • Anna Strommenger (Köln):
    Heimat „Arbeiterbewegung“? Zwischen sozialistischer Selbstbeschreibung im Kaiserreich und nostalgischer Rückprojektion in der Weimarer Republik
     

  •  André Biederbeck (Hagen):
    „Ist‘s da ein Wunder, daß ich anhänglich bin an das alte Stübchen??“ – Zur Bedeutung von Räumen und Orten für die Konstituierung einer sozialistischen Identität

 

Kommentar und Moderation: Dietmar Süß (Augsburg)

Pause

Stipendiatisches Panel

 „Does history matter?“ Ergebnisse des Workshops zur Vergangenheit und Gegenwart der Sozialen Demokratie

  • Christopher Seiberlich

  • Stefan Weise

  • Sandra Funck

Programm 19. Februar 2021

Freitag, 19. Februar 2021

 Parteilinke und Parteirechte

  • Ernst Piper (Berlin):
    Sozialreform oder Revolution. Rosa Luxemburg und die programmatischen Debatten in der SPD vor 1914
     

  • Jörn Schütrumpf (Berlin):
    Linke, die die SPD nicht verlassen wollten

 

Kommentar und Moderation: Uli Schöler (Berlin)

Pause

 Pressure Groups und Bündnispartner_innen

  •  Mirjam Sachse (Kassel):
    „… daß es die Revolution gewesen ist, die auch in Deutschland die alten Vorurteile überwunden hat.“ – Die SPD und das Frauenwahlrecht
     

  • Gottfried Niedhart (Mannheim):
    Gustav Mayers Blick auf die SPD 1890-1914

 

Kommentar und Moderation: Kirsten Heinsohn (Hamburg)

Pause

Was schaffte die Einheit?

  • Mike Schmeitzner (Dresden):
    Die Tageszeitung als Medium der innerparteilichen Integration. Das Fallbeispiel Sächsische Arbeiterzeitung/Dresdner Volkszeitung 1890-1914
     

  •  Walter Mühlhausen (Heidelberg):
    Geschlossenheit als Handlungsprinzip – Friedrich Ebert als Parteiführer
     

  •  Andreas Biefang (Berlin):
    Wahlkämpfe und Wahlen als Agenten der Identitätsbildung der SPD vor 1914

 

Kommentar und Moderation: Maria Löblich (Berlin)

Abschluss

Referent_innen & Diskussionspapiere

Hedwig Richter

Prof. Dr. Hedwig Richter (geb. 1973 in Urach) ist Professorin für Neuere und Neueste Geschichte an der Universität der Bundeswehr München. Ihre Forschungsschwerpunkte sind Demokratie- und Diktaturforschung und die Geschichte Europas und der USA im 19. und 20. Jahrhundert. 2020 wurde ihre Forschung mit dem Anna Krüger Preis ausgezeichnet. Hedwig Richter schreibt regelmäßig für die Frankfurter Allgemeine Zeitung, die Süddeutsche Zeitung, die ZEIT und die taz.

Publikationen in Auswahl:

  • Demokratie. Eine deutsche Affäre. Vom 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart, München 2020.
  • Heimtücke der Moderne. Warum Foucault ein Aufklärer ist, in: Luise Güth u. a. (Hrsg.): Wo bleibt die Aufklärung? Aufklärerische Diskurse in der Postmoderne, Stuttgart 2013, S. 219–230.
  • Transnational Reform and Democracy. Election Reform in New York City and Berlin around 1900, in: Journal of the Gilded Age and Progressive Era 15 (2016), S. 149–175.

Andreas Fahrmeir

Prof. Dr. Andreas Fahrmeir (geb. 1969 in Frankfurt am Main) studierte mittlere und neuere Geschichte, englische Philologie und Geschichte der Naturwissenschaften in Frankfurt und Montreal. Er wurde an der University of Cambridge promoviert und war dann wissenschaftlicher Mitarbeiter am Deutschen Historischen Institut in London; die Habilitation erfolgte 2001 in Frankfurt am Main. Nach einem Heisenberg-Stipendium der Deutschen Forschungsgemeinschaft folgte 2004 ein Ruf auf die Professur für europäische Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts an der Universität zu Köln. Seit 2006 ist er Inhaber der Professur für Neuere Geschichte mit dem Schwerpunkt 19. Jahrhundert an der Goethe Universität Frankfurt am Main.

Publikationen in Auswahl:

  • Deutschland. Globalgeschichte einer Nation, hg. Andreas Fahrmeir, München 2020.
  • Die Deutschen und ihre Nation, Ditzingen 2007.
  • Citizenship: The Rise and Fall of a Modern Concept, New Haven 2007.

Ute Daniel

Ute Daniel (geb. 1953 in Freiburg im Breisgau) ist Professorin für neuere Geschichte an der Technischen Universität Braunschweig. Ihre Forschungsschwerpunkte sind Mediengeschichte, Medien-, Sozial- und Kulturgeschichte der Kriege, Geschichte der Höfe und Hoftheater (17.–19. Jahrhundert) sowie Theorie und Methodologie der Geschichtswissenschaft. Ute Daniel ist u.a. Mitglied der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen und der Braunschweigischen Wissenschaftlichen Gesellschaft.

Publikationen in Auswahl:

  • Beziehungsgeschichten. Politik und Medien im 20. Jahrhundert, Hamburg 2018.
  • Die Novemberrevolution im Kontext. Braunschweigische und deutsche Geschichte 1916–1923, Braunschweig 2020.
  • Postheroische Demokratiegeschichte, Hamburg 2020.

Thomas Welskopp

Thomas Welskopp (geb. 1961 in Bochum) studierte Geschichte und Soziologie an der Uni Bielefeld. Im Februar 1992 erfolgte die Promotion am Friedrich-Meinecke-Institut der FU Berlin. Nach der Habilitation im April 1999 vertrat er von Oktober 2001 bis Juli 2002 den Lehrstuhl Forschungsstelle für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte an der Universität Zürich. Seit Oktober 2004 lehrt er als Professor für Allgemeine Geschichte unter besonderer Berücksichtigung der Geschichte moderner Gesellschaften an der Universität Bielefeld.

Publikationen in Auswahl:

  • Arbeit und Macht im Hüttenwerk. Arbeits- und industrielle Beziehungen in der deutschen und amerikanischen Eisen- und Stahlindustrie von den 1860er bis zu den 1930er Jahren, Bonn 1994.
  • Das Banner der Brüderlichkeit. Die deutsche Sozialdemokratie vom Vormärz bis zum Sozialistengesetz, Bonn 2000.
  • Unternehmen Praxisgeschichte. Historische Perspektiven auf Kapitalismus, Arbeit und Klassengesellschaft, Tübingen 2014.

Jürgen Schmidt

Dr. Jürgen Schmidt (geb. 1963 in Würzburg) studierte Geschichte, Politikwissenschaft und Germanistik in Heidelberg, Innsbruck und Berlin (Freie Universität). Er promovierte über das Verhältnis von Arbeiterschaft und Bürgertum in der preußischen Stadt Erfurt im Kaiserreich. Er arbeitete unter anderem an der Ruhr-Universität Bochum, im Archiv der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, beim Wissenschaftszentrum Berlin sowie in Ausstellungsprojekten des Stadtmuseums Berlin. Zurzeit ist er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Kolleg „Arbeit und Lebenslauf in globalgeschichtlicher Perspektive (re:work)“ der Humboldt-Universität zu Berlin sowie am Institut für die Geschichte und Zukunft der Arbeit (IGZA) in Berlin.

Publikationen in Auswahl:

  • August Bebel. Kaiser der Arbeiter. Eine Biografie, Zürich 2013.
  • Arbeiter in der Moderne. Arbeitsbeziehungen, Lebenswelten, Organisationen, Frankfurt am Main 2015.
  • Brüder, Bürger und Genossen. Die deutsche Arbeiterbewegung zwischen Klassenkampf und Bürgergesellschaft 1830–1870, Bonn 2018.

Nicole Mayer-Ahuja

Nicole Mayer-Ahuja (geb. 1973 in Bad Dürkheim) ist Professorin für Arbeitssoziologie und Direktorin des Soziologischen Forschungsinstituts (SOFI) e.V. an der Georg-August-Universität Göttingen. Sie hat sich u.a. mit der Geschichte von Arbeitslosigkeit in der Weltwirtschaftskrise (1929), der Entwicklung prekärer Beschäftigung in Deutschland seit 1973 und (nicht zuletzt im Rahmen des Internationalen Geisteswissenschaftlichen Kollegs re:work, Humboldt Universität) mit der Globalgeschichte von Arbeit beschäftigt. Das von ihr geleitete Forschungsdatenzentrum eLabour widmet sich der Sekundäranalyse arbeitssoziologischen Materials.

Publikationen in Auswahl:

  • Zusammen mit Richard Detje, „Solidarität“ in Zeiten der Pandemie: Potenziale für eine neue Politik der Arbeit?, in: WSI-Mitteilungen 73 (2020), S. 493–500.
  • ‘Solidarity’ in Times of Corona? Of Migrant Ghettos, Low-Wage Heroines, and Empty Public Coffers, in: Andreas Eckert und Felicitas Hentschke (Hrsg.), Corona and Work around the World, Berlin/Boston 2020, S. 19–27.
  • Wandel von Arbeit nach dem Fordismus. Arbeitssoziologische Perspektiven, in: Christian Marx und Morten Reitmayer (Hrsg.), Die offene Moderne. Gesellschaften im 20. Jahrhundert, Göttingen 2020, S. 295–317.

Anna Strommenger

Anna Strommenger (M.A.) beschäftigt sich in ihrem Dissertationsprojekt mit Heimatbezügen und Heimatentwürfen innerhalb der sozialistischen Arbeiterbewegung in Kaiserreich und Weimarer Republik. Bis 2019 war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin im DFG-Graduiertenkolleg 1919 „Vorsorge, Voraussicht, Vorhersage. Kontingenzbewältigung durch Zukunftshandeln“ am Historischen Institut der Universität Duisburg-Essen. Aktuell fördert die „Stiftung Bildung und Wissenschaft im Stifterverband für die deutsche Wissenschaft“ den Abschluss ihres Projekts.

Publikationen in Auswahl:

  • Friedrich Engels’ „Zur Wohnungsfrage“. Umstrittener Referenzpunkt der Arbeiterbewegung, in: Detlef Lehnert/Christina Morina (Hrsg.), Friedrich Engels und die Sozialdemokratie. Werke und Wirkungen eines Europäers, Berlin 2020, S. 239–264.
  • Aus meinem Werden. Sozialdemokratische Erinnerungspraxis in der Pfalz der Weimarer Republik, in: Jan-Hendryk de Boer (Hrsg.), Praxisformen. Zur kulturellen Logik von Zukunftshandeln, Frankfurt a. M. 2019, S. 71–81.
  • Zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Zur ikonographischen Bedeutung einer sozialistischen Imagination der revolutionierten Gesellschaft der Zukunft, in: Ebd., S. 505–515.

André Biederbeck

Dr. André Biederbeck (geb. 1986 in Hagen/Westfalen) studierte von 2005 bis 2011 Neuere und Neueste Geschichte, Mittlere Geschichte und Politikwissenschaft an der WWU Münster. Von 2012 bis 2015 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Historischen Seminar der WWU Münster, Abteilung für westfälische Landesgeschichte. 2016 schloss er seine Promotion mit einer Dissertation über das „Dortmunder Arbeitermilieu 1890–1914“ ab. 2018 wurde ihm der Ignaz-Theodor-Liborius-Meyer-Preis des Vereins für Geschichte und Altertumskunde Westfalens, Abteilung Paderborn, verliehen. Seit 2016 ist er im Wissenschaftsmanagement tätig, zunächst an der Universität Bielefeld und der Technischen Universität Dortmund, inzwischen als Referent für Hochschulplanung an der FernUniversität in Hagen.

Publikationen:

  • Das Dortmunder Arbeitermilieu 1890–1914: Zur Bedeutung von Räumen und Orten für die Konstituierung einer sozialistischen Identität, Wien/Köln/Weimar 2018.

Dietmar Süß

Dietmar Süß (geb. 1973 in Neuss) ist Professor für Neuere und Neueste Geschichte an der Universität Augsburg. Er hat der FernUniversität Hagen, der Humboldt-Universität zu Berlin, der Universidad de Cantabria und der Ludwig-Maximilians-Universität München studiert.

Publikationen in Auswahl:

  • Tod aus der Luft. Luftkrieg und Kriegsgesellschaft in Deutschland und England, München 2011 (engl. 2014).
  • "Ein Volk, ein Reich, ein Führer". Die deutsche Gesellschaft im Dritten Reich, München 2017.
  • mit Cornelius Torp, Eine kleine Geschichte der Solidarität, Bonn 2021 (in Vorbereitung).

Ernst Piper

Dr. Ernst Piper (geb. 1952 in München) lebt heute in Berlin. 1981 hat er an der TU Berlin in Mittelalterlicher Geschichte promoviert. Er hat an der LMU München, der FU Berlin, der Universität Leipzig und der Universität Potsdam gelehrt. 2005 hat er sich an der Universität Potsdam mit einer Arbeit über Alfred Rosenberg habilitiert und ist heute in Potsdam apl. Professor für Neuere Geschichte. Piper hat zahlreiche Bücher, vor allem zur Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts, publiziert.

Publikationen in Auswahl:

  • Nacht über Europa. Kulturgeschichte des Ersten Weltkriegs, Bonn 2014.
  • Geschichte des Nationalsozialismus. Von den Anfängen bis heute, Bonn 2018.
  • Rosa Luxemburg. Ein Leben, München 2018.

Jörn Schütrumpf

Dr. Jörn Schütrumpf (geb. 1956) studierte Geschichte in Leipzig und promovierte 1987. Von 1982 bis 1990 war er Mitarbeiter am Zentralinstitut für Geschichte der Akademie der Wissenschaften der DDR. In den Jahren 1990 bis 1992 arbeitete er als Redakteur im Dietz-Verlag in Berlin und war von 1992 bis 1999 Dozent an der Universität Potsdam sowie Ausstellungsmacher (vor allem im Deutschen Historischen Museum Berlin und für die EXPO 2000). Von 1999 bis 2005 war Schütrumpf Bereichsleiter in der Rosa-Luxemburg-Stiftung in Berlin und von 2005 bis 2016 Geschäftsführer des Karl Dietz Verlags Berlin. Seit 2016 ist er Leiter der Fokusstelle Rosa Luxemburg in der Rosa-Luxemburg-Stiftung in Berlin.

Publikationen in Auswahl:

  • zusammen mit Wladislaw Hedeler (Hrsg.): Vergessene Kommunisten. II. Kongress der Kommunistischen Internationale 1920. Porträts – gezeichnet von Isaac Brodski, Hannover 2020.
  • zusammen mit Uwe Sonnenberg: Rosa Luxemburg in der deutschen Revolution. Eine Chronik, Berlin 2020.
  • Paul Levi: Ohne einen Tropfen Lakaienblut. Spartakus III und IV (Hrsg.), Berlin 2020.

Uli Schöler

Uli Schöler (geb. 1953) ist Professor für Politikwissenschaften an der FU Berlin. Schöler ist ehemaliger Sekretär der Historischen und der Grundwertekommission beim PV der SPD sowie ehemaliger stellvertretender Direktor des Deutschen Bundestages. Außerdem ist er Vorstandsvorsitzender der Bundeskanzler-Willy-Brandt-Stiftung.

Publikationen in Auswahl:

  • mit Thilo Scholle, Weltkrieg – Spaltung – Revolution. Sozialdemokratie 1916 bis 1922, Bonn 2018.
  • Wolfang Abendroth und der "reale Sozialismus". Ein Balanceakt, Berlin 2012.

Mirjam Sachse

Dr. Mirjam Sachse (geb. 1972 in Nordhessen) hat Erziehungswissenschaften, Geschichte und Soziologie studiert und wurde an der Universität Kassel in Geschichte promoviert. Sie ist ehemalige Promotionsstipendiatin der Rosa-Luxemburg-Stiftung, Vorstandsmitglied von ROSAlumni e.V. (Berlin) sowie vom Förderverein für Forschungen zur Geschichte der Arbeiterbewegung e.V. (Berlin). Außerdem ist sie Projektmitarbeiterin im Archiv der deutschen Frauenbewegung (Kassel).

Publikationen in Auswahl:

  • Von „weiblichen Vollmenschen“ und Klassenkämpferinnen – Frauengeschichte und Frauenleit-bilder in der proletarischen Frauenzeitschrift „Die Gleichheit“ (1891–1923). Kassel, Univ. Diss., 2011 Online-Ressource in KOBRA (Kasseler OnlineBibliothek, Repository und Archiv): nbn-resolving.de/urn:nbn:de:hebis:34-2011020735654.
  • Die proletarische Frauenzeitschrift „Die Gleichheit“ als Medium politischer Frauenbildung. In: Streichhahn, Vincent/Jacob, Frank (Hrsg.): Geschlecht und Klassenkampf. Die „Frauenfrage“ aus deutscher und internationaler Perspektive im 19. und 20. Jahrhundert, Berlin 2020, S. 78–92.

Gottfried Niedhart

Prof. Dr. Gottfried Niedhart (geb. 1940 in Görlitz) war bis zu seiner Pensionierung 2005 Professor für Neuere Geschichte an der Universität Mannheim. Er hat Publikationen zur englischen und deutschen Geschichte sowie zur Geschichte der internationalen Beziehungen verfasst und bereitet derzeit eine Biografie über Gustav Mayer vor.

Publikationen in Auswahl:

  • Deutsche Geschichte 1918–1933. Politik in der Weimarer Republik und der Sieg der Rechten Kohlhammer, Stuttgart u. a. 1994.
  • Entspannung in Europa. Die Bundesrepublik Deutschland und der Warschauer Pakt 1966 bis 1975, München 2014.
  • Durch den Eisernen Vorhang. Die Ära Brandt und das Ende des Kalten Kriegs, Darmstadt 2019.

Kirsten Heinsohn

Kirsten Heinsohn (geb. 1963 in Wedel) ist stellvertretende Direktorin der Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg und Professorin für Neuere Geschichte an der Universität Hamburg. Sie ist außerdem Vorsitzende des Arbeitskreises für Historische Frauen- und Geschlechterforschung. Ihre Forschungsschwerpunkte sind Sozial- und Politikgeschichte (19. und 20. Jahrhundert), Frauen- und Geschlechtergeschichte, Jüdische Geschichte sowie die Geschichte Hamburgs.

Publikationen in Auswahl:

  • Konservative Parteien in Deutschland 1912 bis 1933. Demokratisierung und Partizipation in geschlechterhistorischer Perspektive, Düsseldorf 2010 (Beiträge zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien 155).
  • Politik und Geschlecht. Zur Politischen Kultur bürgerlicher Frauenvereine in Hamburg 1871-1918, Hamburg 1997 (Beiträge zur Geschichte Hamburgs Bd. 52, hrsg. vom Verein für Hamburgische Geschichte).
  • Zusammen mit Klaus Weinhauer, Anthony McElligott, Kirsten Heinsohn (Hrsg.), Germany 1916 – 1923. A Revolution in Context, Bielefeld 2015.

Mike Schmeitzner

Prof. Dr. Mike Schmeitzner (geb. 1968 in Dresden) hat in Dresden Geschichte, Germanistik und Erziehungswissenschaften studiert und ist seit 1998 wissenschaftlicher Mitarbeiter des Hannah-Arendt-Institut für Totalitarismusforschung an der TU Dresden. Schmeitzner promovierte im Jahr 1999. In den Jahren 2010/11 war er Gastprofessor für Neuere und Zeitgeschichte an der Universität Erfurt und erlangte 2013 seine Habilitation. Seit 2018 ist er außerplanmäßiger Professor für das Fachgebiet Neuere und Neueste Geschichte an der TU Dresden.

Publikationen in Auswahl:

  • Auf demokratischem Weg? Karl Kautsky und die Diktatur des Proletariats, in: Andreas Braune/Mario Hesselbarth/Stefan Müller (Hrsg.), Die USPD zwischen Sozialdemokratie und Kommunismus. Neue Wege zu Frieden, Demokratie und Sozialismus?, Stuttgart 2018, S. 135–155.
  • Richard Löwenthal. Widerständler – Wissenschaftler – Weltbürger (Jüdische Miniaturen, Band 211), Berlin 2017.
  • Arbeiterkultur in Sachsen: Milieu, Infrastruktur und Medien in der Weimarer Republik. In: Wolfgang Hesse/ Holger Starke (Hrsg.), Arbeiter/Kultur/Geschichte. Arbeiterfotografie im Museum, Leipzig 2017, S. 97–136 (zus. mit Swen Steinberg).

Walter Mühlhausen

Prof. Dr. Walter Mühlhausen (geb. 1956 in Eichenberg/Nordhessen) studierte Germanistik, Geschichte, Politik und Pädagogik an der Universität Kassel. Nach der Promotion 1985 in Kassel unterrichtete er von 1995 bis 2005 als Lehrbeauftragter an der Universität Mannheim. Nach der Habilitation 2006 an der TU Darmstadt ist er seit 2006 Privatdozent an der Technischen Universität Darmstadt. Außerdem ist er seit 2008 Geschäftsführer und seit 2015 auch Mitglied des Vorstands der Stiftung Reichspräsident-Friedrich-Ebert-Gedenkstätte in Heidelberg.

Publikationen in Auswahl:

  • Friedrich Ebert (1871–1925). Reichspräsident der Weimarer Republik, Bonn 2007.
  • Das große Ganze im Auge behalten. Philipp Scheidemann – Oberbürgermeister von Kassel 1920–1925, Marburg 2011.
  • Das Weimar-Experiment. Die erste deutsche Demokratie 1918–1933, Bonn 2019.

Andreas Biefang

Dr. Andreas Biefang (geb. 1962 in Duisburg-Rheinhausen) studierte Geschichte, Literaturwissenschaft und Öffentliches Recht an der Universität Bonn, der FU Berlin und der Universität zu Köln. 1992 wurde er an der Universität Köln promoviert. Biefang ist Mitarbeiter der Kommission für Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien (KGParl).

Publikationen in Auswahl:

  • Die andere Seite der Macht. Parlament und Öffentlichkeit im »System Bismarck« 1871–1890, 2. Aufl, Düsseldorf 2012.
  • Das politische Zeremoniell im Deutschen Kaiserreich 1871–1918, 2. Aufl. Düsseldorf 2010 (hrsg. mit Michael Epkenhans/Tenfelde).
  • Ikone: Wahlsieg 1912, in: Anja Kruke/Meik Woyke (Hrsg.), Deutsche Sozialdemokratie in Bewegung. 1848–1863–2013, Bonn 2012, S. 88–91.

Maria Löblich

Maria Löblich hat 2009 zur empirisch-sozialwissenschaftlichen Wende in der Publizistik- und Zeitungswissenschaft promoviert und 2016 ihre Habilitation an der LMU München abgeschlossen. Seit Januar 2016 ist sie Professorin für Kommunikationsgeschichte und Medienkulturen an der Freien Universität Berlin.

Publikationen in Auswahl:

  • Maria Löblich, Niklas Venema, Die SPD, die Meinungsfreiheit und die Konsequenzen der Massenpresse im Kaiserreich, in: Publizistik. Vierteljahreshefte für Kommunikationsforschung 65 (2020), S. 209–231.
  • Maria Löblich, Niklas Venema, Die SPD und ihre Frauenpresse. "Die Gleichheit" im Parteidiskurs nach Ausbreitung der Massenpresse, in: Medien & Zeit 34 (2019), S. 29–41.
  • Maria Löblich, Niklas Venema, Sozialdemokratie und Medienpolitik. Der Beitrag parteiungebundener Autoren in der Pressereformdebatte Anfang des 20. Jahrhunderts, in: Medien & Kommunikationswissenschaft 66 (2018), S. 320–336.

Ansprechpartnerin

Heike Voos

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public.history(at)fes.de

Verantwortlich

Dr. Peter Beule

Dr. Stefan Müller

Abteilung

Archiv der sozialen Demokratie


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