Frauenrechte und der arabische Staat. Geschlechter(un)gerechtigkeit per Gesetz?

In den Protestbewegungen des „Arabischen Frühlings“, die in vielen arabischen Staaten zu Umbrüchen und Verfassungserneuerungen geführt haben, spielten Frauen eine zentrale Rolle. Sie protestierten unter anderem gegen Geschlechterungerechtigkeit, Diskriminierung und sexuelle Gewalt.

 

Bild: Prof. Dr. Susanne Schröter von Konstantin Börner

Bild: Dr. Elham Manea von Konstantin Börner

Einladung zu der Podiumsdiskussion: "Frauenrechte und der arabische Staat. Geschlechter(un)gerechtigkeit per Gesetz?", am 15. Juni 2017 18-20 Uhr in der FES Berlin

Bild: von Andrea Schmidt

Frauenrechte und der arabische Staat – zu diesem Thema diskutierten am 15. Juni 2017 Dr. Elham Manea, Politikwissenschaftlerin, Institut für Politikwissenschaften, Universität Zürich und Prof. Dr. Susanne Schröter, Direktorin des Frankfurter Forschungszentrums Globaler Islam (FFGI), Goethe-Universität Frankfurt, in der Friedrich-Ebert-Stiftung.

Vor über 100 Gästen stelle Dr. Manea zunächst vor, welche Rolle koloniales Erbe, autoritäre Strukturen und innerstaatliche (politische) Allianzen in den arabischen Staaten hinsichtlich der Implementation von Frauenrechten spielen, bevor sie gemeinsam mit Prof. Schröter eine Bestandsaufnahmen der Region machten.

Dabei wurden nicht nur die Entwicklungen in Tunesien, welches das Frauenwahlrecht lange vor der Schweiz einführte, und in Marokko, wo es zur Modernisierung des Familienrechts kam, betrachtet, sondern auch ein Exkurs nach Yemen und Kuwait gemacht. Auch die Rechte von Frauen in Saudi Arabien und Jordanien sowie wurden analysiert. Prof. Schröter zeigte auf, warum Demokratisierung nicht automatisch zu mehr Gleichberechtigung führt und nahm in der anschließenden Diskussion auch zu Fragen nach der Rolle von Islamisierung detailliert Stellung. Beide Expertinnen betonten die wichtige Rolle von Bildung und wiesen auch auf die Problematik des niedrigen Heiratsalters hin, das in konfliktbelasteten Ländern oft zu zahlreichen Kinderehen führe, um junge Mädchen abzusichern.

Moderiert wurde das Dialoggespräch von Dr. Anne Franҫois Weber, Sozialwissenschaftlerin und Journalistin.

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