Fallstudie Brasilien

Ausgabe 07 der Studienreihe "Triumph der Frauen? Das weibliche Antlitz des Rechtspopulismus und -extremismus in ausgewählten Ländern"

Bild: von Dominik Ziller

Die Rechte hat in Brasilien vor allem ein Gesicht: Jair Bolsonaro. Bolsonaro wurde 2018 zum Präsidenten Brasiliens gewählt. Im Wahlkampf warb er mit der Stärkung des Militärs, flexibleren Schusswaffengesetzen, die Verschärfung des Strafrechts und vor allem die Aussetzung der Förderung von Geschlechtergerechtigkeit. Mit diesen Themen konnte er die sogenannte „Bíblia, boi e bala“ (Bibel, Rind und Kugel) hinter sich versammeln, also ein Zusammenschluss aus Religiös-Konservativen, Landbesitzern und der
Waffenlobby. Wie Bolsonaros Kampf gegen die „Gender Ideologie“ nun aussieht und welche Auswirkungen dieser hat, erläutert die Fallstudie Brasilien von Flávia Biroli. Sie analysiert den Wahlkampf Bolsonaros und seine Regierung in Bezug auf Frauen- und Gleichstellungsrechte. Denn seitdem es in Brasiliens Regierung keine gleichstellungsorientierte Vertretung mehr gibt, werden immer mehr geschlechterpolitische Themen neu (und antifeministisch!) formuliert und in den Bereich des Familienministeriums verlagert. Dieses steht unter der Leitung von Damares Alves, eine der führenden Personen im brasilianischen Antifeminismus, die sich klar gegen Geschlechtergerechtigkeit sowie sexuelle Vielfalt positioniert und als Konservativ-Evangelikale erklärte Gegnerin von Abtreibungen ist. Gleichzeitig zeigt die Studie, wie sich feministische Gegenbewegungen gegen die rechte
Regierung wehren. Dabei erhalten sie von verschiedensten Seiten Unterstützung, denn Widerstand gibt es nicht nur aus feministischen
Reihen, sondern auch vom Obersten Gerichtshof.

Die Studie ist auf Deutsch und Englisch verfügbar.

Ansprechpartner für die Studienreihe:

Florian Dähne

030 26935-7326
florian.daehne(at)fes.de

Die Studie als PDF-Download:

Biroli, Flávia

Fallstudie Brasilien

Berlin, 2021

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