Ein Buch als Verbeugung vor dem Freund

Volker Kauder hat in der FES ein Buch für Peter Struck vorgestellt

Publikum 1
Publikum 2
Hans-Gert Pöttering
Moderatorin, Nahles, Kauder
Kurt Beck
Pöttering, Nahles, Kauder, Beck
Nahles
Volker Kauder
Beck und Publikum
Müntefering
Kauder in der Menge
Kameras
Veranstaltungsraum
Flyer

Fotos: Gerngross Glowinski Fotografen / FES | KAS


Volker Kauder hat in der FES ein Buch für seinen verstorbenen Freund Peter Struck vorgestellt. Gemeinsam mit der Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS), Andrea Nahles und 600 Gästen erinnerten wir im Beisein seiner Familie an den kantigen Politiker und ehemaligen FES-Vorsitzenden.

Am 24. Januar 2018 wäre Peter Struck 75 Jahre alt geworden. Volker Kauder nahm dies im Frühsommer 2017 zum Anlass, ein Buchprojekt zu starten. Als "Verbeugung vor dem Freund", wie er in der FES sagte. Dafür, dass es vor allem auch durch Volker Kauders Engagement gelang, das Buch rechtzeitig an Peter Strucks Geburtstag in Berlin vorzustellen, bedankte sich der FES-Vorsitzende Kurt Beck im Grußwort der Veranstaltung (Programm).

Ein Buch aus und über mehr als Freundschaft
Das Buch ist Ergebnis einer Freundschaft zweier Politiker, die sich 2005 als Fraktionsvorsitzende in der Großen Koalition von CDU/CSU und SPD begegneten und in der Zeit bis 2009 respektierten und anfreundeten. Es handelt aber nicht nur von der seltenen Freundschaft unter Politikern verschiedener Parteien, sondern würdigt auch den Menschen Peter Struck sowie wichtige Stationen seines politischen Wirkens, etwa als Verteidigungsminister im Kabinett von Gerhard Schröder.

Beschrieben wird zudem ganz allgemein die Funktion des Fraktionsvorsitzenden als "Scharnier einer Koalitionsregierung" (Kurt Beck). In der Konstellation Peter Struck für die SPD und Volker Kauder für die CDU/CSU klappte diese Verantwortungsgemeinschaft ohne lautes Quietschen.

Mensch und Sozialdemokrat
Volker Kauder verdankte dieser Koalition den Freund Peter Struck, über den die Podiumsgäste viele Anekdoten zu berichten wussten. "Er konnte freundlich, knurrig und abweisend sein. Das bringt einem Freunde oder auch nicht." Volker Kauder ist sich sicher, wie Peter Struck diesen Umstand kommentiert hätte: "Mir egal."

Neben den bekannten politischen Stationen erfuhren die 600 Gäste in der FES Berlin auch Persönliches. Peter Struck war der erste in seiner Familie, der studieren und promovieren konnte. Volker Kauder erinnerte daran, dass es diese Erfahrung war, die seinen Freund zum überzeugten Sozialdemokraten gemacht hat. Dass für "alle jungen Menschen, egal wo sie herkommen, durch Leistung und Bildung Aufstieg möglich ist", ist auch dem konservativen Politiker Volker Kauder wichtig.

Der Demokratie verpflichtet
Im Gespräch zwischen Andrea Nahles und Volker Kauder – der neuen und dem langjährigen Fraktionsvorsitzenden – wurde auch Tagespolitisches angesprochen. Immerhin verschaffen die Koalitionsverhandlungen dem Buch unerwartete Aktualität und der Veranstaltung großes Medieninteresse. Einigkeit bestand darüber, dass Demokraten gerade in schwierigen Zeiten nie die Achtung voreinander verlieren dürfen.

In diesem Sinne erinnerte der ehemalige KAS-Vorsitzende Hans-Gert Pöttering im Schlusswort daran, dass wir Peter Struck "über die Parteigrenzen hinaus" zu großem Dank verpflichtet sind. Für alles, was er "für sein Land, seine Partei und uns alle getan hat."


Volker Kauder (Hg.)

Die Fraktion – Machtzentrum und Fegefeuer

Politische und parlamentarische Erinnerungen für Peter Struck

Mit Beiträgen von: Norbert Bicher, Robert Birnbaum, Franz H. U. Borkenhagen, Nico Fried, Ellen Hasenkamp, Gunter Hofmann, Volker Kauder, Herfried Münkler, Heinrich Oberreuter, Hartmut Palmer, Tanja Samrotzki, Wolfgang Schneiderhan, Joachim Schucht, Wolfgang Zeh

248 Seiten; Hardcover; 29,90 Euro
ISBN 978-3-8012-0527-0

Sofort beim Verlag oder ab 29. Januar 2018 auch im Buchhandel erhältlich.

Leseprobe mit Inhaltsverzeichnis
Zu bestellen im Dietz Verlag

Aufzeichnung der Buchvorstellung von phoenix.de

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