Die Bibliothek des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB)

Im Februar 1995 übergab der Geschäftsführende Bundesvorstand des DGB die Bibliothek in die Obhut der Friedrich-Ebert-Stiftung. Die Übergabe erfolgte im Rahmen der vertraglichen Vereinbarungen der Übernahme des DGB-Archivs. Die Bibliothek bleibt Eigentum des DGB.

Die Grundlage der DGB-Bibliothek bildeten die geraubten Bestände aus Gewerkschaftsbibliotheken nach der nationalsozialistischen Machtergreifung. Die Bände wurden von der Deutschen Arbeitsfront (DAF) in Berlin eingelagert und notdürftig verwaltet. Nach der bedingungslosen Kapitulation "teilten" sich die beiden größten Besatzungsmächte die alten Gewerkschaftsbestände. Teile der Bestände wurden in der Nähe von Frankfurt am Main verwahrt. Andere wurden in die Vereinigten Staaten transportiert; teilweise wurden sie von deutschen Emigranten in der Washingtoner Kongressbibliothek vorgeordnet. 1950 gaben die amerikanischen Behörden die Bestände auf Bitten des neugegründeten Deutschen Gewerkschaftsbundes an die organisierten deutschen Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen zurück.

Die Bibliothek des Deutschen Gewerkschaftsbundes umfasst ca. 120.000 Bände und zeichnet sich durch eine Vielzahl seltenster Stücke und Unikate aus. Protokolle, Geschäftsberichte, gedruckte Tarifverträge, Agitationsbroschüren und Mitgliederzeitschriften der Gewerkschaften fanden vor 1933 nur selten den Weg in staatliche Bibliotheken. Sie zählen heute zu den gesuchten Kostbarkeiten, die hier gefunden werden können. Schwerpunkt der historischen Sammlung sind die Veröffentlichungen der Gewerkschaften aller weltanschaulicher und politischer Richtungen. Hinzu kommen Publikationen von internationalen Berufssekretariaten und verschiedenen Berufsgruppen. Für die Zeit nach 1945 umfasst der Bestand nahezu vollständig die deutschsprachigen Veröffentlichungen über die deutsche Gewerkschaftsbewegung. Besonders wertvoll war der Zufluss "grauer Literatur" aller Gliederungen des DGB und seiner Einzelgewerkschaften. Diese Literatur außerhalb des Verlagsbuchhandels repräsentiert das gedruckte Gedächtnis der arbeitenden Menschen in unserem Land.

Die Bibliothek der Friedrich-Ebert-Stiftung hat diese Sammlung vollständig erschlossen. Bereits 1996 erschien das Bestandsverzeichnis der Protokolle und Geschäftsberichte des DGB, und zwar des Bundesvorstandes, der Landesbezirke und der Unter- und Nebenorganisationen auf Landesebene.
Der Nachweis aller Titel der DGB-Bibliothek erfolgt über den Katalog der FES-Bibliothek.

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