Abteilung Analyse, Planung und Beratung

Milieuperspektiven

Eine kritische Diskussion der Erklärungskraft aktueller Milieustudien



Politische Milieu- und Lebensweltstudien erfreuen sich im deutschen Sprachraum in den vergangenen Jahren einer zunehmenden Beliebtheit. Sie bieten eingängige Beschreibungen gesellschaftlicher Milieus, die einen anschaulichen Einblick in die heterogenen Lebenswelten der deutschen Gesellschaft zu geben versprechen. Sie wollen die handlungsleitenden Wert- und Moralvorstellungen einsichtig machen, präsentieren farbige Bilder der alltäglichen Gewohnheiten und Praktiken, bieten breite Darstellungen über die verschiedenen Anforderungen an die Politik und zeichnen interessante Porträts über die ungleichen Erwartungen an die Demokratie. Daher verwundert es nicht, dass sie in den Medien breit rezipiert werden und politische Akteur_innen ihnen Aufmerksamkeit schenken.

Gleichzeitig wird die Erklärungskraft dieser Studien kritisch diskutiert. Gerade in der Wahl- und Parteienforschung hat das Milieu immer mehr an Relevanz verloren, wenn es darum geht, Verschiebungen politischer Lager und sozialer Bewegungen zu erklären. Das mag einerseits mit den vielfältigen und inzwischen geradezu unübersichtlich gewordenen Konzeptualisierungen des Milieus zusammenhängen, hat aber auch weitere Gründe, die in dieser Publikation von der Autorin Dr. Stine Marg herausgearbeitet werden. Diese Studie fasst den Stand der heterogenen Milieuforschung in den Sozialwissenschaften zusammen und stellt überblicksartig aktuelle Studien kursorisch vor, um deren Erkenntnisse und Erklärungskraft nachvollziehbar einordnen zu können. Die Autorin arbeitet dabei zahlreiche Kritikpunkte an der Milieuforschung heraus und warnt davor, das Konzept des Milieus auf Wert- und Stilpräferenzen zu reduzieren.
 


Über die Autorin

Dr. Stine Marg ist Geschäftsführerin des Instituts für Demokratieforschung an der Georg-August-Universität Göttingen. Sie hat in Göttingen Geschichte und Politikwissenschaft  studiert. Ihre Forschungsschwerpunkte sind die politische Kulturforschung sowie Protest- und Bewegungsforschung.


Ansprechpartner in der FES: Jan Niklas Engels

 


 

 

Marg, Stine

Milieuperspektiven

Eine kritische Diskussion der Erklärungskraft aktueller Milieustudien
Bonn, 2022

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