Veranstaltungsnummer: 245770 – als .ics herunterladen
Künstliche Intelligenz (KI) wird in immer mehr Medienhäusern zum Standard. Von der Recherche in riesigen Textsammlungen über die Aktualisierung von Statistiken und dem Wetterbericht bis hin zum autonomen Generieren ganzer Beiträge - KI ist aus dem Alltag vieler Redaktionen nicht mehr wegzudenken.
Doch welche Folgen hat der Siegeszug der KI für die Pressefreiheit? Wer kontrolliert, was Maschinen veröffentlichen - bevor sie es veröffentlichen? Woran erkennt der Nutzer, welcher Beitrag von "natürlicher" und welcher von "künstlicher" Intelligenz stammt?
In Zeiten des ebenfalls automatisierten Handels an Börsen beispielsweise könnte eine KI-generierte Falschmeldung über ein Erdbeben (wie 2017 in der LA Times) größte wirtschaftliche Verwerfungen nach sich ziehen. Untersuchungen zeigen, dass Menschen KI-generierte Texte oft als besser und fundierter beurteilen, weil sie verständlicher formuliert sind. Allerdings nur, solange sie nicht wissen, dass diese Texte von einer Maschine stammen.
In Deutschland gibt es bis heute keine Verpflichtung, KI-generierte Texte zu kennzeichnen. Der Bund Deutscher Zeitungsverleger hält eine solche Regulierung für unnötig. Ganz anders diejenigen, die solche Tools programmieren: Bereits 2016 haben sich die Geschäftsführer der beiden größten deutschen Dienstleister von automatisierten Texten, Aexea und Retresco, für eine solche Kennzeichnung ausgesprochen. Der KI-gestützte Textgenerator GPT-2 wurde von der Entwicklerorganisation "Open AI" als so gefährlich eingestuft, dass das Tool erst gar nicht veröffentlicht wurde.
Wir wollen diskutieren - über die Chancen und die Gefahren der Künstlichen Intelligenz in Redaktionen.
Begrüßung
Dr. Irina Mohr, Leiterin Landesbüro Thüringen der Friedrich-Ebert-Stiftung
Impulsvortrag
Prof. Christopher Buschow, Fakultät Medien der Bauhaus-Universität Weimar, Fachbereich Medienmanagement
Diskussion
- Heidje Beutel, Vorstandsvorsitzende Deutscher Journalisten-Verband Thüringen
- Dr. Thomas Hartung, medienpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion im Thüringer Landtag
- Prof. Christopher Buschow
Moderation
Mariana Friedrich, freie Journalistin
Bitte melden Sie sich bis zum Donnerstag, 30. April 2020, 12:00 Uhr an. Sie erhalten dann am 30. April von uns die Zugangsdaten zur Veranstaltung, zusammen mit einigen technischen Informationen.
Sonntag, 03.05.20
16:30-18:00 Uhr
Teilnahmepauschale
keine
Online
Irina Mohr
info.erfurt@fes.de
Kontaktanschrift
Friedrich-Ebert-Stiftung
Landesbüro Thüringen
Nonnengasse 11
99084 Erfurt
Tel. 0361-59802-0, Fax 0361-59802-10