100 Jahre FES! Mehr erfahren

Feministisches Europa

Ein feministisches Europa – Does Europe Care for Care?

Bloßes Klatschen in Zeiten der COVID-19-Pandemie ist nicht genug! Frauen tragen den größten Anteil von bezahlter und unbezahlter Sorgearbeit, auch Care-Arbeit genannt, und verdienen eine angemessene Würdigung dafür. Hier setzt das ganzjährige Projekt der FES und der Foundation of European Progressive Studies (FEPS) an – mit einer Reihe von Analysen, Veranstaltungen und konkreten Politikempfehlungen.

Europa muss Care-Arbeit ernst nehmen! Wann nimmt Europa Care-Arbeit ernst?

Willkommen im Jahr 2030, wo wir in einem feministischen Europa leben! Alle Menschen haben die gleichen Rechte und Möglichkeiten, unabhängig von ihrem Geschlecht. Frauen und Männer werden für gleiche Arbeit gleich bezahlt. Sie teilen sich die Haus- und Pflegearbeit und haben gleichen Zugang zu hochqualitativen Care-Angeboten für erschwingliche Beiträge. Keiner redet mehr von Geschlechterquoten bei Führungspositionen, weil Männer und Frauen gleichsam auf der politischen Ebene sowie in den Chefetagen der Wirtschaft repräsentiert sind. Frauen haben den gleichen Einfluss auf Entscheidungen, die ihr Leben, ihre Körper und ihre Umgebung  beeinflussen. Mädchen werden genauso wertgeschätzt wie Jungen und Menschen jeden Geschlechts und sexueller Orientierung fühlen sich sicher und geachtet.

Klingt diese Vorstellung nicht fabelhaft? Wunderst du dich, noch im Jahr 2020 lebend, wie dieser Paradigmenwechsel überhaupt möglich wurde? Die Antwort ist ziemlich einfach: Endlich nimmt Europa Care-Arbeit ernst! Die Europäische Union misst Care-Arbeit den hohen Wert zu, der ihr als Teil unserer Wirtschaft zusteht. Die EU stellt sicher, dass jede_r Zugang zu hochwertigen und erschwinglichen Pflegediensten und Betreuungsangeboten hat und dass Frauen in ihrer Diversität in wirtschaftlichen Angelegenheiten eine starke Stimme besitzen. Kurzum das Wirtschaftssystem basiert auf gleicher Behandlung der Geschlechter, Diversität, Wohlfahrt, Solidarität und Gerechtigkeit.    Leider existiert dieses Europa derzeit nur in unseren Vorstellungen. Im Moment hat nicht ein einziges Land die Gleichbehandlung der Geschlechter erreicht. Care-Politiken, so unterschiedlich sie auch sein mögen, sind daran gescheitert, die Care-Arbeit durch eine hohe Wertschätzung in den Kern ihrer Wirtschaft zu bringen. Aber wir können alle danach streben, ein solches Europa aufzubauen. Feministische Visionen für Europa Aus diesem Grund haben sich die Friedrich-Ebert-Stiftung (FES) und die Foundation for European Progressive Studies (FEPS) auf Entdeckungsreise begeben, um herauszufinden, wie ein feministisches Europa erreicht werden kann. Im Herzen unseres gemeinsamen Projektes „Feminist Europe – Does Europe Care for Care?“ steht ein EU-weiter Pool aus Care-Expert_innen. Unterstützt durch dieses Netzwerk und in Zusammenarbeit mit den FES-Büros, FEPS-Mitgliedstiftungen und Partnerorganisationen betrachten wir die neue EU-Gleichstellungsstrategiedurch eine progressive Linse mit klarem Fokus auf ihre Care-Dimension. In unserer #EUcares4care Roadshow beleuchten wir gemeinsam mit unseren Expert_innen aus ganz Europa die vielen Aspekte von Care Arbeit aus einer europäischen und verschiedenen nationalen Perspektiven. Mehrere Veranstaltungen und Artikel widmen sich in verschiedenen EU-Ländern Themen wie Care und Migration oderbezahlter und unbezahlter Care-Arbeit. Mit den daraus gewonnenen Erkenntnissen erarbeiten wir konkrete Politikempfehlungen für die nationale Politik und die EU-Gleichstellungsstrategie. Das Ziel ist ein Europa, in dem Care-Arbeit nicht nur gerecht gestaltet, sondern auch nach den Erfahrungen der COVID-19- Pandemie krisensicher ist.

Agnes Mach
FES EU Office

agnes.mach(at)fes-europe.eu
+32 (0)2 234 62 94
 

Laeticia Thissen
Foundation of European Progressive Studies

laeticia.thissen(at)feps-europe.eu
+32 (0)2 234 69 06

Das Projekt entstand gemeinsam mit der Foundation for European Progressive Studies (FEPS)


Aktuelle Beiträge

Illustration von Menschen in verschiedenen Altern, die hintereinander gehen.

Frieden und Konflikt in der Ukraine: Eine geschlechtsspezifische Perspektive

17.05.2022 Veranstaltung
Eine Onlinediskussion der FES und des International Peace Institutes (IPI) mit ukrainischen Frauen in Führungspositionen. 19. Mai / Auf Englisch
weitere Informationen
 
CSIS Center for strategic and internationl studies

Der Blick aus der Ukraine auf Krieg und Wiederaufbau

17.05.2022 Veranstaltung
Halyna Yanchenko (MP) und Sevhil Musaieva (Chefredakteurin Onlinezeitung Ukrainska Pravda) im Gespräch mit der FES und CSIS. 17. Mai / auf Englisch
weitere Informationen
 
Publication: A Feminist European Green deal. With an aerial view of colourful fields planted in different shades of red, presumably with flowers or crops. Two large wind turbines stand in the middle of the fields and dominate the landscape. In the foreground, a railway line runs parallel to a small canal. There are more green and yellow fields in the background.

Wir brauchen einen feministischen European Green Deal

16.05.2022
Jetzt auch auf Deutsch: unsere Studie "Ein feministischer European Green Deal. Für einen ökologischen und geschlechtergerechten Übergang".
weitere Informationen
 
Illustration einer Frau mit schwarzem Haar, die eine rote Schutzmaske und blaue Handschuhe trägt. Sie hält sich die Hände an den Kopf. Der Hintergrund ist grau mit gelben Kreisen.

Die Erschöpfung von Frauen in der Corona-Krise

11.05.2022
Franziska Schutzbach, Soziologin und Bestsellerautorin über die Geschichte der modernen Marktwirtschaft und die Abwertung der Fürsorglichkeit.
weitere Informationen
 
Ein Graffiti Mit dem Wort "Peace" und einem Pfeil.

Wer Sicherheit will, braucht Friedenspolitik

10.05.2022 Veranstaltung, Frieden und Sicherheit
Online-Veranstaltung von FriEnt mit Diskussion zur Nationalen Sicherheitsstrategie am 11. Mai 2022.
weitere Informationen
 

Podcast

Publikationen

FEPS-TASC report "Cherishing All Equally - Inequality and the Care Economy"

Dieser Bericht analysiert, wie Pflegekräfte mit vielfältigen Ungleichheiten konfrontiert sind und bietet einen EU-weiten Vergleich. Publikation als PDF herunterladen.


Das könnte Sie auch interessieren


nach oben