Erwartungen an die 13. WTO-Ministerkonferenz in Abu Dhabi

Die FES Genf berichtet in drei Ausgaben ihrer "Mont Blanc Trade News" über die MC13. Zu Beginn der Konferenz kommen Vertreter_innen aus Sambia, Pakistan und Australien zu Wort.

Die 13. Ministerkonferenz der Welthandelsorganisation (WTO) kehrt nach fast 23 Jahren in die Region zurück. Sie findet vom 26. bis zum 29. Februar 2024 in Abu Dhabi in den Vereinigten Arabischen Emiraten, statt. Das letzte Mal, als die Minister in der Region zusammenkamen, war im Jahr 2001 in Doha, Katar. Obwohl diese denkwürdige Konferenz im Schatten des 11. September stattfand, gelang es damals, eine ambitionierte und ausgewogene Verhandlungsagenda, bekannt als Doha-Runde, zu verabschieden. Darin wurde anerkannt, dass die Interessen und Bedenken der Länder des Globalen Südens im Zentrum der WTO stehen. Es war eine eindeutige Bestätigung des Multilateralismus angesichts einer gespaltenen Welt.

Während die Botschaft aus Doha vom Glauben an die WTO zeugte, führten die anschließenden Stillstände in der Doha-Runde dazu, dass viele die fortwährende Relevanz der WTO in einer sich schnell verändernden Welt in Frage stellten. Tatsächlich hatte die WTO in den letzten Jahrzehnten einen holprigen Weg hinter sich, geprägt von einigen Erfolgen und mehreren Misserfolgen.

Die MC13 findet zu einem kritischen Zeitpunkt in den internationalen Beziehungen statt. Die Welt ist mit Herausforderungen und Krisen konfrontiert – Klimawandel, Krieg in der Ukraine, Krieg in Gaza, anhaltende Nachwirkungen von COVID-19, wachsende Rufe nach Protektionismus, steigende Armut und Geopolitik – um nur einige zu nennen. Koordinierte internationale Reaktionen waren rar, wobei viele Länder einen Ich-zuerst-Ansatz bevorzugten. Trotz aller schlechten Vorzeichen, die MC13 hat die Chance, auf den Errungenschaften der MC12 aufzubauen, die im Juni 2022 in Genf stattfand Die WTO-Mitglieder haben nach wie vor die Fähigkeit, eine gemeinsame Zukunft zu gestalten, die die Entwicklungs-, Umwelt- und sozialen Imperative ihrer Mitglieder berücksichtigt

Die Ministerkonferenz in Abu Dhabi läuft seit gestern und die Fragen bleiben spannend. Wird die MC13 den Weg von Doha im Jahr 2001 fortsetzen? Werden die Mitgliedstaaten die Stärke und den Mut finden, den Multilateralismus in einer immer stärker gespaltenen Welt eindeutig zu unterstützen?

Zu Beginn der Konferenz haben wir Vertreter_innen aus Sambia, Pakistan und Australien zu ihren Erwartungen an die Konferenz interviewt. Ihre Antworten wurden in der ersten Ausgabe unserer Konferenzzeitung "Mont Blanc Trade News" veröffentlicht. Damit möchten wir denjenigen eine Stimme geben, die bei solchen Konferenzen manchmal überhört werden.

 



    Ansprechpartner

    Cédric Koch
    Cédric Koch
    +49 30 26935-7462
    FES@COP28

    FES@COP28

    Klimagerechtigkeit und Just Transition bei der Weltklimakonferenz 2023 in Dubai: Berichte und Einschätzungen weiter

    Fokus Zeitenwende der Friedrich-Ebert-Stiftung: Eine neue Ära

    Fokus Zeitenwende der Friedrich-Ebert-Stiftung: Eine neue Ära

    Das Portal beschäftigt sich mit dem Veränderungsprozess, den Deutschland und Europa gegenwärtig durchlaufen. Er wird auch als Zeitenwende bezeichnet weiter

    Die ganze Wirtschaft im Blick?
    Blog zum W7-Prozess

    Die ganze Wirtschaft im Blick?

    Perspektiven für eine gendergerechte globale Wirtschaft und Arbeitswelt in post-Corona-Zeiten. weiter

    Position

    Unsere sechs Botschaften für die Internationale Klima- und Energiepolitik weiter

    nach oben