Rückblick Ost und West 30 Jahre nach dem Mauerfall: So nah und doch so fern? 18. Juli 2019, Pforzheim 18.07.2019 Wie nah die jüngste Geschichte des geteilten Deutschlands auch in Baden-Württemberg ist, wurde in der Diskussion deutlich: ähnliche Verwaltungsstrukturen, aber vor allem die Menschen, Ausgereiste, Geflüchtete oder heutzutage die Auszubildenden, die mangels Ausbildungsplätzen in den Südwesten kommen. Drei Ost-West-Biografien stellten ihre Sichtweise auf die Wende dar: Norbert Brunner, ein westlicher Kommunalpolitiker, der 1990 die Kommunalverwaltung in Sachsen aufbaute, Elke Urban, Lehrerin und Oppositionelle aus Leipzig und die frühere MdB Annette Sawade, die Mitte der 80er aus der DDR ausgereist ist. Es wurde kritisch diskutiert, ob es nicht vielleicht doch eine Option gewesen wäre, DDR-Bürger erst im Westen auszubilden, so dass diese dann den Aufbau Ost selbst durchführen könnten. Auch der Umgang mit DDR-Biografien, die häufig nach der Wende weitere Ungerechtigkeiten erlitten, wurde genannt. Konsens war, dass in den unübersichtlichen und auch besonders schnellen Jahren der Wende, "das Menschliche" allzu oft übersehen wurde. Vor der Veranstaltung gab es eine Führung durch das Museum. Elke Urban brachte als Gastgeschenk eine FDJ-Trommel aus dem Schulmuseum Leipzig mit.