Netzwerk Demokratie/Geschichte 2018/19

Kurzinfo

2018 jährt sich die November­revolution zum 100. Mal. Sie bedeutete nicht nur das Ende des Ersten Weltkriegs, sondern auch den Beginn der ersten Demokratie in Deutschland. Dieser Blog begleitet Jubilä­umsvorbereitungen mit dem Aufbau eines Netzwerks De­mokratie/Geschichte 2018/19.


"Revolution 1918/19 in Bremen"

Szenische Lesung aus der Reihe "Aus den Akten auf die Bühne" mit der bremer shakespeare company, 20. Januar 2019, Bremen

Revolution 1918/19 in Bremen.
„Das ganze Deutsche Reich steht heute gegen uns…“

Das Jahr 1918 markiert in unserer Erinnerungskultur nicht nur das Ende des Ersten Weltkriegs, sondern auch den Beginn der ersten deutschen Demokratie. Diese Umbruchszeit steht im Mittelpunkt der neuen szenischen Lesung aus der Reihe „Aus den Akten auf die Bühne“: Revolution, Räterepublik und Konterrevolution prägen die Jahre 1918 und 1919 – auch in Bremen. Worum geht’s?

9. November 1918: Der Arbeiter-und Soldatenrat Bremens erklärte: „Was hat sich ereignet? Nichts Geringeres als eine Revolution.“ Ihr Ziel sei die Aufhebung jeder Art von Unterdrückung, die sich gegen eine Klasse, eine Partei, ein Geschlecht oder eine Rasse richte, und der Aufbau der sozialistischen Gesellschaft.

12. November 1918: In dem Aufruf des Rats der Volksbeauftragten in Berlin an das deutsche Volk wurden verschiedene – heute selbstverständliche – (sozial)politische Reformen verkündet: uneingeschränktes Vereins-und Versammlungsrecht; Abschaffung der Zensur; freie Meinungsäußerung; Achtstundentag; allgemeines, gleiches, geheimes, direktes Wahlrecht für Männer und Frauen.

15. November 1918: Der Arbeiter- und Soldatenrat hat die Ausübung der politischen Gewalt im Bremer Staatsgebiet übernommen: „Senat und Bürgerschaft bestehen nicht mehr“.

Nach einem überwiegend friedlichen Beginn der Revolution eskalierte nur knapp drei Monate später die Gewalt auch in Bremen, als die Division Gerstenberg zusammen mit dem Freikorps Caspari in die Hansestadt einmarschierte. Mindestens 83 Frauen, Kinder und Männer kamen während der Kämpfe am 4. Februar 1919 ums Leben. Einen Tag später informierte die von der Reichsregierung eingesetzte provisorische Regierung die Bevölkerung Bremens, dass alle Räte abgeschafft seien.

In der szenischen Lesung werden wichtige Stationen dieser Entwicklung aus der Sicht der verschiedenen Akteur*innen vorgestellt und die Auseinandersetzung zwischen Arbeiterschaft und Bürgertum bis zu den „Stacheldraht-Ostern“ verfolgt.

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Referat Public History, Netzwerk Demokratie/Geschichte 2018/19

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