Der einst abgeschriebene Staat ist wichtiger denn je. Die Wirtschafts- und Finanzmarktkrise hat gezeigt: Der Markt führt nicht automatisch zu guten Ergebnissen, sondern mitunter zu tiefen sozialen und gesellschaftlichen Verwerfungen. Einzig staatliche Strukturen waren leistungsfähig genug, um im Strudel der zusammenbrechenden Märkte Halt zu geben. Das gleiche gilt für den Kampf gegen die Pandemie, die Gestaltung der sozio-ökologischen Transformation oder die Landes- und Bündnisverteidigung. Es braucht einen modernen und handlungsfähigen Staat.
Diese und anderen Fragen stehen im Fokus der Ringvorlesung im Wintersemester 2022/2023 der Friedrich-Ebert-Stiftung in Zusammenarbeit mit der Universität Bonn. Expert_innen aus In- und Ausland werden mit Studierenden und Stadtgesellschaft debattieren.
Unsere Ringvorlesungen sind als Studium Universale Bestandteil des Vorlesungsplans der Universität Bonn und stehen Studierenden aller Fakultäten und der interessierten Öffentlichkeit offen.
Programm zum Download
Ringvorlesung aus Anlass des 50-jährigen Jubiläums der Verleihung des Friedensnobelpreises an Bundeskanzler Willy Brandt
Am 10. Dezember 1971 wurde dem Bundeskanzler Willy Brandt der Friedensnobelpreis verliehen, um einerseits seine Ostpolitik als Einsatz für Frieden und Sicherheit in der Welt des Kalten Kriegs und andererseits sein Eintreten für eine Vertiefung der Westintegration zu würdigen. Von der Agenda 2030 der Vereinten Nationen bis zu den Leitlinien für eine friedlichere Welt – Willy Brandts Leitideen haben ihren Niederschlag in der deutschen und internationalen Politik gefunden.
Mit der Ringvorlesung und dem ersten Willy-Brandt-Vortrag am 7. Dezember 2021 werden die von Willy Brandt ausgehenden Impulse einer internationalen Politik mit Blick auf heutige Herausforderungen beleuchtet und die Kompetenz einer intellektuell und wissenschaftlich basierten politischen Auseinandersetzung breit argumentativ aufgezeigt. Den politischen Referenzpunkt des 50-jährigen Jubiläums bildet die Veranstaltung „Friedenspolitik unserer Zeit“ am 8. Dezember 2021, die sich der Frage zuwendet, wie die Soziale Demokratie den europäischen Friedensauftrag in einer unübersichtlicheren Welt neu beleben kann.
Als Sehnsuchtsorte nehmen Utopien seit der Antike eine zentrale Rolle für das politische Denken ein. Sie dienen als Orientierung und Inspiration für gesellschaftliche Emanzipationsbestrebungen – von der Arbeiterbewegung des 19. Jahrhunderts bis zu den heutigen Fridays for Future-Demonstrationen.
Die Friedrich-Ebert-Stiftung rückte Utopien und ihre Kraft zur Veränderung ins Zentrum einer Ringvorlesung im Wintersemester 2019/2020 an der Universität Bonn; gemeinsam mit Professor Frank Decker vom Institut für Politische Wissenschaft und Soziologie.
Unsere Ringvorlesungen sind als Studium Universale Bestandteil des Vorlesungsplans der Universität Bonn und stehen Studierenden aller Fakultäten und der interessierten Öffentlichkeit offen.
Programm zum Download.
20.11.2019
"Utopien sind immer mit Apokalypse verbunden". Hier der komplette Vortrag des Wiener Schriftstellers und Journalisten Robert Misik.
04.12.2019
Über die Idee einer "Gesellschaft der Gleichen" mit dem französischen Historiker Pierre Rosanvallon.
11.12.2019
Vor 500 Jahren veröffentlichte der Humanist Thomas Morus sein bekanntes Werk „Utopia“. Prof. em. Otfried Höffe hat diese Schrift neu herausgegeben und führt in seinem Vortrag auf dessen Bedeutung für die Gegenwart ein.
18.12.2019
Die ehemalige Bundesentwicklungsministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul spricht über die Utopie einer Welt ohne Ausbeutung und ihren jahrzehntelangen politischen Kampf für Frieden und globale Gerechtigkeit.
08.01.2020
Der britische Publizist und Autor Paul Mason spricht über das System des Kapitalismus und die Frage, ob dieser in Zukunft bestehen kann oder sich zu etwas völlig Neuem wandelt.
15.01.2020
Die Autorin und taz-Wirtschaftskorrespondentin Ulrike Herrmann spricht über die Maxime des Wachstums im Kapitalismus und erörtert die Frage, ob sich der Kapitalismus zu einer Kreislaufwirtschaft transformieren lässt.
22.01.2020
Neue Demokratiemodelle sind nötig, um die Herrschaft des Volkes zeitgemäß umzusetzen. Aber wie kann die Demokratie der Zukunft aussehen? Die Politikwissenschaftlerin Prof. Brigitte Geißel spricht darüber, wie die Demokratie durch Innovationen verbessert werden kann.
29.01.2020
Der wissenschaftliche Geschäftsführer des Wuppertal Institut für Klima, Umwelt und Energie Prof. Uwe Schneidewind erörtert die Frage, wie die Transformation zu einer nachhaltigen klimaverträglichen und ressourcenleichten Gesellschaft gelingen kann.
05.02.2020
Teresa Bücker, Journalistin und Frauenrechtsaktivistin spricht über die Vision einer geschlechtergerechten Zukunft. An der Schnittstelle von Journalismus, sozialem Netz, Technologie und Politik setzt sie sich mit dem Wandel der Arbeitswelt, Gerechtigkeit, Macht, sexueller Selbstbestimmung sowie digitalem Journalismus auseinander.
12.02.2020
Markus Beckedahl, Gründer und Chefredakteur netzpolitik.org, spricht über Grundrechte in der digitalen Gesellschaft. Er geht den Fragen nach, wie demokratische Grundrechte in der digitalen Sphäre gewahrt werden können und welche emanzipatorischen demokratischen Potentiale heute überhaupt noch im Netz liegen.
Das repräsentative Demokratiemodell scheint in der Krise. Viele Menschen beklagen Intransparenz in der Politik und haben den Eindruck, keinen Einfluss auf politische Entscheidungen mehr ausüben zu können. Gleichzeitig stellen populistische Parteien und Bewegungen die Grundwerte der Sozialen Demokratie infrage. Woran liegt das und wie kann gegengesteuert werden?
Die Friedrich-Ebert-Stiftung rückte die Debatte über die Zukunft der Demokratie ins Zentrum einer Ringvorlesung im Wintersemester 2018/2019; gemeinsam mit Professor Frank Decker vom Institut für Politische Wissenschaft und Soziologie der Universität Bonn.
Unsere Ringvorlesungen sind als Studium Universale Bestandteil des Vorlesungsplans der Universität Bonn und stehen Studierenden aller Fakultäten sowie der interessierten Öffentlichkeit offen.
Zum Sammelband der Ringvorlesung, der die Beiträge der Vortragenden und weiterer Autor_innen aus Politik und Gesellschaft vereint, gelangst du hier.
21.11.2018
Prof. Dr. Dr. h.c. Manfred G. Schmidt, Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
Seine Prognose lautet: Das 21. Jahrhundert wird ein Jahrhundert der Demokratie, das geprägt sein wird von einem Nebeneinander teils gut, teils mäßig und teils miserabel funktionierenden Demokratien.
28.11.2018
Dr. Jasmin Siri, Ludwig-Maximilians-Universität München
Fazit ihres Vortrags: Die Medienervolution durch Social Media ist eine Herausforderung und macht den politischen Alltag der Demokratie chaotischer während sich gleichzeitig neue Zeitverhältnisse in der Kommunikation etablieren.
12.12.2018
Dr. Timo Lochoki
Was tun gegen das Erstarken der politischen Ränder? Gestützt auf internationale Vergleichstudien erklärt Timo Lochocki, wie die Volksparteien ihre Wähler_innen wieder zurückgewinnen können. Sein Rezept: ein neuer "Bürgerlicher Kompromiss".
19.12.2018
Prof. Dr. Armin Schäfer, Westfälische Wilhelms-Universität Münster
In seinem Vortrag geht er auf den Zusammenhang von sozialer und politischer Ungleichheit ein und warum wachsende Ungleichheit für die Demokratie ein zentrales Problem darstellt.
09.01.2019
Prof. Dr. Naika Foroutan, Humboldt-Universität zu Berlin
In ihrem Vortrag spricht sie über die Pluralität der deutschen Gesellschaft und die Ambivalenz zwischen dem Versprechen der pluralen Demokratie und der empirischen Realität sowie deren Folgen für die Demokratie.
16.01.2019
Prof. Dr. Dr. h.c. Gesine Schwan, HUMBOLDT-VIADRINA Governance Platform Berlin
Ihr Fazit lautet: Grundwerte sind nicht nebensächlich. Sie sind politische Ziele, nach denen man politisches Handeln ausrichten müsse. Sie geben Orientierung und stärken so das Vertrauen in die Demokratie.
23.01.2019
Prof. Dr. em. Colin Crouch, University of Warwick
Sein Essay „Postdemokratie“ galt bereits kurz nach seinem Erscheinen im Jahr 2003 als Klassiker der Gegenwartsdiagnose. In Bonn gab er erste Einblicke in den bis dahin unveröffentlichten Nachfolger seines Bestsellers. - Vortrag in englischer Sprache
30.01.2019
Prof. Dr. Ulrike Guérot, Donau-Universität Krems
Prof. Ulrike Guérot wagt in ihrem Vortrag ein utopisches Experiment und fordet dazu auf Europa neu zu denken: Alle europäischen Bürger haben gleiche politische Rechte. Vernetzt die europäischen Regionen! Schafft ein gemeinsames republikanisches Dach!
200 Jahre nach seiner Geburt feiert der Philosoph ein überraschendes Comeback. Seine Kritik richtete sich gegen die Klassenverhältnisse des 19. Jahrhunderts. Ungleichheit, Entfremdung, Finanzkrisen – ist Marx Kritik heute aktueller denn je? Sind es seine Antworten auch? Was hat Marx uns heute noch zu sagen?
Die Friedrich-Ebert-Stiftung stellte Marx Schaffen und Wirken im Wintersemester 2017/2018 ins Zentrum einer interdisziplinären Ringvorlesung; in Zusammenarbeit mit Prof. Frank Decker vom Institut für Politische Wissenschaft und Soziologie der Uni Bonn.
Marx studierte in Bonn und wäre 2018 so alt geworden, wie die Uni Bonn: 200 Jahre.
Unsere Ringvorlesungen sind als Studium Universale Bestandteil des Vorlesungsplans der Universität Bonn und steht Studierenden aller Fakultäten sowie einer interessierten Öffentlichkeit offen.
Zum Sammelband der Ringvorlesung, der die Beiträge der Vortragenden und weiterer Autor_innen aus Politik und Gesellschaft vereint, gelangst du hier.
Die soziale Ungleichheit wächst! Sie gefährdet die Demokratie und den gesellschaftlichen Zusammenhalt sowie auch Wachstum und Wohlstand.
Was ist zu tun? Wie kann das Auseinanderdriften der Gesellschaft gestoppt werden? Wie viel Gleichheit braucht die Gute Gesellschaft?
Sieben hochkarätige Referent_innen aus Wissenschaft und Zivilgesellschaft haben in der offenen Ringvorlesung "Mind the Gap" nach Antworten auf die wachsende Ungleichheit gesucht.
Die Ringvorlesung fand im Sommersemester 2017 in Kooperation des Instituts für Politische Wissenschaft und Soziologie der Universität Bonn und der Akademie für Soziale Demokratie der Friedrich-Ebert-Stiftung statt.
Zum Sammelband der Ringvorlesung, der die Beiträge der Vortragenden und weiterer Autor_innen aus Politik und Gesellschaft vereint, gelangst du hier.
04.05.2017
Prof. i.R. Dr. Michael Hartmann, Elitenforscher TU Darmstadt
„Eliten forcieren Ungleichheit“
11.05.2017
Mascha Madörin, Feministische Ökonomin
„Strategisches Schweigen zur 400-Milliarden-Einkommenslücke der Frauen“
01.06.2017
Julia Friedrichs, Journalistin und Autorin
"Deutschland, eine Klassengesellschaft"
29.06.2017
Prof. Dr. Wolfgang Schröder, Universität Kassel und Staatssekretär a.D.
"Soziale Gerechtigkeit beginnt in den Betrieben"
13.07.2017
Prof. Dr. Wolfgang Merkel, HU Berlin und Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung
"Der Hochmut der Kosmopoliten nützt dem Rechtspopulismus"
20.07.2017
Prof. Dr. Anke Hassel, Direktorin WSI der Hans-Böckler-Stiftung
"Mehr Gerechtigkeit ist machbar"
Videomitschnitt der Veranstaltung mit Dr. Anita Tiefensee [in Vertretung für Prof. Dr. Anke Hassel].
27.07.2017
Prof. Kate Pickett, University of York und Autorin von "Gleichheit ist Glück"
"Gleichheit ist Glück!"
Videomitschnitt der Veranstaltung [in englischer Sprache].