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Veranstaltungsnummer: 275023 – als .ics herunterladen
"Abschiebung nach Aktenlage" erzählt die reale Geschichte eines durch eine Fatwa (in diesem Falle ein Todesurteil) bedrohten pakistanischen Christen, der in Deutschland um Asyl ersucht. Durch Ausschnitte aus Originaldokumenten wird ein Einblick in die bürokratischen Abläufe und das Verhalten der Akteure der beteiligten Institutionen möglich. Wege und Irrwege des deutschen Asylsystems in ihren Auswirkungen auf den Menschen werden aufgezeigt. Letztlich beschreibt jedoch jeder "Fall" den Kampf um das Leben und Überleben eines Menschen in Not.Es lesen: Lina Wendel, Frank Richter, Philipp Schaller, Hannes Sell und Ingo Schulze
Regie und Dramaturgie: Esther Undisz
Eine Produktion des Theaterkahns - Dresdner Brettl. In Kooperation mit dem "Montagscafé" des Staatschauspiel DresdenDer Eintritt ist frei - Sie sind herzlich eingeladen
Der Schriftsteller und Präsident der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung, Ingo Schulze zu den Motiven für seine Mitwirkung:"Ich habe es in den letzten Jahren leider sehr oft miterleben müssen, dass gut in unsere Gesellschaft integrierte Menschen plötzlich abgeschoben werden sollen, was für sie einer ökonomisch-sozialen Existenzvernichtung gleichkommt (von der Situation der hier geborenen Kinder ganz zu schweigen) oder gar Leib und Leben bedroht. Und unser Land verliert diejenigen, nach denen wir händeringend suchen."Frank Richter, Mitglied des Sächsischen Landtags, kultur- und religionspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion: "Als ich den Pastor der Church of Pakistan - den Protagonisten der Szenischen Lesung - persönlich kennenlernte, war ich berührt von seiner herzlichen Menschlichkeit. Spätestens seit den Ereignissen um Asia Bibi, die jahrelang misshandelt wurde, nur weil sie als Christin aus demselben Glas Wasser trank, aus dem auch gläubige Muslime trinken sollten, war mir klar, dass Christen in Pakistan täglich mit dem Schlimmsten rechnen müssen. Nicht die Weltreligion des Islam ist das Problem. Radikalisierte Fundamentalisten sind das Problem - überall auf der Welt, gleich welcher Religion oder Weltanschauung sie anhängen. Ich habe mich des pakistanischen Pastors auch deshalb angenommen, weil ich als Christ und Priester in der DDR im Fokus staatlicher Diskriminierung stand. Spätestens dann, als ich lesen musste, dass ein Richter am Sächsischen Oberverwaltungsgericht urteilte, der Pakistaner könne ja gar kein Christ sein, "weil er Martin Luther nicht kennt", war mir klar, dass im sächsischen Rechtsstaat grundsätzlich etwas schiefläuft und ich protestieren muss."
Monday, 18 March 202419:00 to 21:00
Registration open to Monday, 18 March 2024
Attendance fee keine
Glacisstraße 2801099 Dresden
Jenny Sprenger-Seyffarth Sachsen@fes.de
Contact address
Friedrich-Ebert-StiftungLandesbüro SachsenBurgstraße 2504109 LeipzigTel. 0341-9602160 und -9602431, Fax 9605091E-Mail: sachsen@fes.deFriedrich-Ebert-StiftungBüro DresdenObergraben 17 A01097 DresdenTel. 0351-80468-03 und -04, Fax 0351-80468-05E-Mail: sachsen@fes.de