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Veranstaltungsnummer: 249012 – als .ics herunterladen
! Die direkte Teilnahme an der Veranstaltung in derMendelssohn-Remise ist nicht mehr möglich, da alle Plätze belegt sind.Sie haben die Möglichkeit die Veranstaltung Live auf dem Facebook-Kanal der FES Thüringen zu verfolgen. !FES-Thüringen Facabook: www.facebook.com/FESThueringen/posts/3687773014589473 Johann Wolfgang Goethe: »Römische Elegien« und »Venezianische Epigramme«Bereits im 18. Jahrhundert philosophierte man über die beiden Gottheiten; Goethe wurde vor allem durch Johann Joachim Winckelmanns »Geschichte der Kunst des Altertums« von 1767 stark beeinflusst. Seine Italiensehnsucht war geweckt. In beiden Italiendichtungen wird die griechische Antike beschworen: In der »Erotica Romana«, wie die »Elegien« zunächst überschrieben waren, sind es vor allem die Wonnen der körperlichen Liebe und der Rausch, den der Dichter in den Armen der Geliebten empfand; die »Epigramme « von 1790 sind von Spottversen über die deutsche Kleinstaaterei und die Französische Revolution sowie sarkastischen Sittengemälden der Lagunenstadt Venedig geprägt. Beide Dichtungen konnten damals und auch heute gelegentlich nur gekürzt erscheinen, weil sie als unmoralisch galten. Rausch und geistige Klarheit wechseln einander ab; erst im »Apollinischen Kompromiss« beider Kräfte entsteht ein großes Kunstwerk.APOLLINISCH UND DIONYSISCH - KLARHEIT UND RAUSCHSeit Friedrich Nietzsches Schrift von 1872 »Die Geburt der Tragödie aus dem Geiste der Musik« beschäftigen sich Philosophie, Kunst und Gesellschaft mit dem Begriffspaar »Apollinisch und Dionysisch«. Unter Rückgriff auf die antiken Gottheiten Apollo und Dionysos hatte Nietzschezwei Seinsweisen charakterisiert: Apollo, der Gott des Lichtes, der Klarheit und der Wissenschaften, stehe für Vernunft, Ruhe und die maßvolle Begrenzung des Menschen. Dionysos, der Gott des Weines, sei ein Sinnbild für Rausch, Ekstase, Verzückung, die schreckliche Wahrheit, das Chaos und die kollektive Selbstvergessenheit. An dieser Dichotomie ist freilich schon zu Nietzsches Lebzeiten und auch danach heftige Kritik geübt worden: Kritiker wandten ein, es handle sich keineswegs um Dysfunktionales, sondern um zwei Seiten einer Medaille: Beide Kräfte gehörten nicht getrennt, sondern zusammen.Für die heutige Gesellschaft, in der häufig die Emotionalisierung der Diskurse sowie, damit verbunden, der Verlust der Konsensfähigkeit beklagt und dies zu Recht als antidemokratische Tendenz gewertet wird, ist die Auseinandersetzung mit diesen beiden Kräften in der Literaturäußerst erhellend. An zwei Abenden wollen wir dem Phänomen bei Dichtern der deutschen Klassik und der Moderne nachgehen und Schlüsse auf die Gegenwart ziehen. Das Manuskript schrieb Lutz Götze, die literarischen Texte spricht Franziska Bronnen.
Thursday, 15 October 202019:00 to 21:00
Attendance fee keine
Jägerstraße 5110117 Berlin + Online
Irina Mohr info.erfurt@fes.de
Contact address
Friedrich-Ebert-StiftungLandesbüro ThüringenNonnengasse 1199084 ErfurtTel. 0361-59802-0, Fax 0361-59802-10