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Die Treppe der Geschichte hinuntersteigen... ISIDOR. Ein jüdisches Leben

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Die Treppe der Geschichte heruntersteigen … ISIDOR. Ein Jüdisches Leben

Eine Veranstaltung zum Gedenken an die Pogrom-Nacht am 9. November 1938
Cosima Schmitt im Gespräch mit Shelly Kupferberg und Julia Voss

Dienstag, 8. November 2022, 18.00 Uhr
Friedrich-Ebert-Stiftung
Hiroshimastr. 28 (Haus 2), 10785 Berlin

Wie erzählen und erinnern wir die nationalsozialistische Vernichtung von Menschen? Was wissen wir über die zunächst materielle und später physische Vernichtung, was passierte beispielsweise mit dem Besitz aus jüdischen Haushalten, wo befindet er sich heute? Welche Bedeutung haben Kunst und Kunstraub auch im Kontext persönlicher Geschichten und Familienbiografien? Und wie ist der aktuelle Stand der Aufarbeitung, wie umfangreich kann Provenienzforschung geraubte Kunst- und Kulturgüter aus NS-Zusammenhängen rekapitulieren und identifizieren?

Diese Fragen wollen wir gemeinsam mit Ihnen bei unserer Veranstaltung aufgreifen, die wir anlässlich des Gedenkens an die Pogrom-Nacht vom 9. November 1938 in der Friedrich-Ebert-Stiftung durchführen.

Die Journalistin und Autorin Shelly Kupferberg ist mit ihrem Buch Isidor. Ein jüdisches Leben „die Treppe der Geschichte“ (Zitat taz) hinuntergestiegen: Die Spurensuche nach der Geschichte ihres Urgroßonkels Dr. Isidor Geller führte sie in Archive und Museen. Anhand von alten Fotos, Briefen und vor allem den Berichten und Dokumenten der akribischen nationalsozialistischen Bürokratie konnte sie das Leben und den Untergang ihres jüdischen Urgroßonkels rekonstruieren und mit Worten wiedererwecken.

Geboren 1876 und aufgewachsen in ärmlichen Verhältnissen in einem galizischen Dorf hat sich Israel, wie Isidors Geburtsname lautete, zu einem Multimillionär hochgearbeitet. Er wird Kommerzialrat, Berater des österreichischen Staates, Opernfreund und Kunstsammler. Entgegen aller Ratschläge bleibt er in Wien („Was können mir die Nazis schon anhaben?“). Nach und nach wird sein Vermögen beschlagnahmt, besonders wertvolle Kunstgegenstände konfisziert. Er wird verhaftet und stirbt völlig entkräftet, gebrochen und gedemütigt.

Das Schicksal von Isidor Geller ist eines von unzähligen jüdischen Menschen, die Ähnliches erlitten haben. Die Beschreibung der täglichen Drangsalierungen durch die Nachbarschaft – auch ohne offizielle Dekrete – und die Sorgfalt und Genauigkeit beim bürokratischen Erfassen der Vermögenswerte und allem jüdischen Eigentum schaffen ein erschütterndes Zeitdokument, das den Ausgangspunkt des Gesprächs darstellt – zwischen der Autorin und Journalistin Shelly Kupferberg und Julia Voss, einer Journalistin und Wissenschaftshistorikerin, die sich mit den vielfältigen Verwebungen der NS-Zeit und Kunst befasst.

Sie sind herzlich zu dieser Veranstaltung eingeladen!

Melden Sie sich bitte bis zum 7.11.2022 an.

Wir freuen uns über Ihr Interesse.

Franziska Richter & Franziska Schröter
Karolin Paschedag & Katharina von Zanten
Referat Demokratie, Gesellschaft und Innovation (DGI) der Friedrich-Ebert-Stiftung



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Date

Tuesday, 8 November 2022
18:00 to 21:00

Attendance fee
keine

Place

Hiroshimastraße 28
10785 Berlin

Contact

Schröter/Paschedag

Contact address

Friedrich-Ebert-Stiftung
Referat Demokratie, Gesellschaft & Innovation
Hiroshimastraße 17
10785 Berlin



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