- Beelitz OT Fichtenwalde
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Sind Tote immer leichenblass...? - Die größten Irrtümer über die Rechtsmedizin

Veranstaltungsnummer: 212503als .ics herunterladen

Vortrag von Professor Dr. Michael TSOKOS, Direktor des Instituts für Rechtsmedizin der Charité Berlin, Leiter des Landesinstituts für
gerichtliche und soziale Medizin Berlin, anschliessend Fragen und Diskussion.
Gesprächsleitung: Professor Dr. Erardo C. RAUTENBERG, Generalstaatsanwalt des Landes Brandenburg

Zum Thema: Die Rechtsmedizin ist eines der Gebiete, auf denen Deutschland weltweit führend ist. Die deutsche Rechtsmedizin setzt nach wie vor international die Standards.

In Film und Fernsehen ist oft zu sehen, dass Mordopfer von ihren Angehörigen in der Gerichtsmedizin identifiziert werden, dass Rechtsmediziner bei der Verhaftung eines Verdächtigen dabei sind und auch an der Vernehmung von Zeugen teilnehmen. Und zumeist gehört es zur filmischen Inszenierung, dass sich die Rechtsmediziner vor der Obduktion Mentholpaste unter die Nasenlöcher reiben, damit sie den Leichengeruch ertragen können. Aber entspricht das alles der Realität?

In der Untersuchung von Verstorbenen durch Rechtsmediziner liegt jedenfalls so etwas wie Trost. Selbst wenn sich für den einen oder anderen Toten sonst niemand mehr interessiert, gibt es eine letzte Instanz, die prüft, ob diesem Verstorbenen Leid angetan wurde. Und oft genug zeigt erst die Obduktion, dass es sich nicht um einen natürlichen Tod, sondern um ein Tötungsdelikt handelt. Und da lernen die Lebenden von den Toten. Mörder und andere Gewaltverbrecher können überführt, und so weitere potentielle Opfer vor Ihnen geschützt werden. Deshalb ist eine gut funktionierende und von staatlichen, institutionellen oder persönlichen Interessen unabhängige und objektive Rechtsmedizin für unseren Rechtsstaat ein unverzichtbares Instrument.

Doch die bittere Wahrheit ist: Die deutsche Rechtsmedizin wird "zu Tode" gespart. Das geht letztendlich auf Kosten der Sicherheit aller hier lebenden Menschen. Das bedeutet, so sagte es einmal ein anderer Rechtsmediziner "Wenn alle unerkannt Ermordeten am Jüngsten Tag ihre Zeigefinger aus dem Grab strecken, werden unsere Friedhöfe Spargelfeldern gleichen."*

* Quellen: Michael Tsokos in "Die Klaviatur des Todes", Droemer Knaur, München 2014, und "Sind Tote immer leichenblass?", Droemer Knaur, München 2016

Dies ist eine Veranstaltung in Kooperation mit der Stadt Beelitz und mit Unterstützung der Sicherheitspartnerschaft Fichtenwalde.

ACHTUNG: Einlass nur für Personen, deren Anmeldung bestätigt wurde und die einen gültigen Personalausweis vorweisen.



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Termin

Dienstag, 28.02.17
18:30-21:00 Uhr

Teilnahmepauschale
keine

Veranstaltungsort

Berliner Allee 111
14547 Beelitz OT Fichtenwalde

Ansprechpartner_in

C. Werner

Kontaktanschrift

Friedrich-Ebert-Stiftung
Landesbüro Brandenburg
Hermann-Elflein-Str. 30/31
14467 Potsdam
Tel. 0331-292555, 275880 und 297619
Fax 0331-2803356



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