Zukunft 1945 – Erfahrungsräume und Erwartungshorizonte im deutschen Nachkrieg

Veranstaltung anlässlich des 70. Jahrestages der Befreiung und des Kriegsendes, 3. Juli 2015, FES Berlin

Befreiung vom Nationalsozialismus und Kriegsende
Anlässlich des 70. Jahrestages der Befreiung vom Nationalsozialismus und des Kriegsendes führt das Archiv der sozialen Demokratie der Friedrich-Ebert-Stiftung (AdsD) in Kooperation mit dem August-Bebel-Institut (ABI) einen wissenschaftlichen Workshop zu Zukunftsvorstellungen und zum Zukunftshandeln in der Arbeiterbewegung im deutschen Nachkrieg durch.

Die ersten Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg mit seinen millionenhaften Erfahrungen von Verfolgung, Ermordung und Zerstörung waren von gegensätzlichen Entwicklungen geprägt. Die Kategorien und Begriffe, mit denen diese Phase umrissen und zu erfassen versucht wird, reichen von grundlegendem "Utopieverlust" oder "Katastrophenbewusstsein" über die Prägung einer "skeptischen Generation" bis zum Erleben "eines unglaublichen Frühlings".

Vergangenes Handeln und Semantiken von Zukunft
In einer Keynote und vier kommentierten Beiträgen werden auf dem Workshop vergangenes Handeln sowie Semantiken von Zukunft in den Organisationen der Arbeiterbewegung, bei Remigrantinnen und Remigranten und der Kriegsjugendgeneration in der Nachkriegszeit vermessen.

Die Veranstaltung knüpft dabei an aktuelle geschichtswissenschaftliche Diskussionen an. Geschichte als prinzipiell nach vorne offener Prozess muss berücksichtigen, dass die eine Zukunft eine retrospektive Wahrnehmung ist, die vergangenen Zeitgenossen dagegen über eine Vielzahl an Zukünften verfügten. Das Ausloten dieser möglichen, wenn auch nicht eingetretenen Zukünfte erlaubt einen neuen Zugriff auf vergangene Erfahrungsräume und Erwartungshorizonte, vor deren Hintergrund die vergangenen Utopien und das vergangene Handeln zu verorten sind.


Diese Veranstaltung wird in Kooperation mit dem August-Bebel-Institut (ABI) durchgeführt.

Bei Fragen zur barrierefreien Durchführung der Veranstaltung wenden Sie sich bitte an uns.

Anmeldung
Programm (PDF)

Programm, 3. Juli 2015

11.30 Uhr: Ankunft

12.00 Uhr: Begrüßung und Eröffnung

12.30 Uhr: Keynote

  • Prof. Dr. Michael Ruck, Europa-Universität Flensburg

13.30 Uhr: Kaffeepause

13.45 Uhr: "Verlust der Zukunft? Einige Hypothesen zu Zukunftsvorstellungen in der Sozialdemokratie nach 1945"

  • Prof. Dr. Stefan Berger, Ruhr-Universität Bochum
  • Kommentar: Prof. Dr. Elke Seefried, Universität Augsburg/ Institut für Zeitgeschichte München

15.00 Uhr: "Entfliehende Zukunft. Die Zeiten der KPD 1945"

  • Prof. Dr. Till Kössler, Ruhr-Universität Bochum
  • Kommentar: Prof. Dr. Thomas Kroll, Friedrich-Schiller-Universität Jena

16.15 Uhr: Kaffeepause

16.45 Uhr: "Zukunftsvorstellungen in der Jugend und mit Blick auf die Jugend nach 1945"

  • Prof. Dr. Jürgen Reulecke, Justus-Liebig-Universität Gießen
  • Kommentar: PD Dr. Knud Andresen, Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg

18.00 Uhr: "Zwischen Katastrophenbewusstsein und Geschichtsoptimismus – Zukunftsvorstellungen von Remigranten und Remigrantinnen nach dem Krieg"

  • Dr. Jan Gerber, Simon-Dubnow-Institut für jüdische Geschichte und Kultur Leipzig
  • Kommentar: PD Dr. Gideon Botsch, Moses Mendelssohn Zentrum für europäisch-jüdische Studien Potsdam

19.00 Uhr: Abschlussrunde

19.15 Uhr: Kleiner Empfang

20.00 Uhr: Ende

* Bei diesem Bild konnte trotz intensiver Recherchen der Urheber nicht ermittelt werden. Wenden Sie sich als Urheber bitte an das Archiv der sozialen Demokratie

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Veranstaltungsort

Friedrich-Ebert-Stiftung
Haus 1
Hiroshimastraße 17
10785 Berlin

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