Nr: 23
Name: Themen und Perspektiven

Wie kann ich mich in meiner Kommune engagieren?

„Die Gemeinde ist wichtiger als der Staat und das Wichtigste in der Gemeinde sind die Bürger.“ Dieses Zitat des ersten Bundespräsidenten Theodor Heuss hat bis heute weder an Bedeutung noch an Aktualität verloren.

Unsere Demokratie ist dann besonders vital und stabil, wenn möglichst viele Bürger_innen aktiv mitwirken und Verantwortung übernehmen. In der  Gemeinde, in der wir leben, sind die Voraussetzungen dafür besonders gut. Oft kennen wir Themen, Fragen und Probleme aus „erster Hand“ und aufgrund eigener Erfahrungen. Und die Hürden sich zu informieren und selber gesellschaftlich und politisch aktiv zu werden, sind in der Regel nicht sehr hoch.

Vielfältiges zivilgesellschaftliches Engagement ist in Vereinen, Verbänden, Organisationen, Elternbeiräten und vielen anderen Initiativen möglich. Dort können Bürger_innen in sozialen, kulturellen, sportlichen oder ökologischen Fragen Mitverantwortung übernehmen und eigene Gestaltungsmöglichkeiten nutzen. Viele Gemeinden informieren auf ihrer Homepage über Möglichkeiten für freiwilliges Engagement. In größeren Städten bieten „Freiwilligenagenturen“ einen aktuellen Überblick über lokale Projekte und Gruppen, denen sich Interessierte anschließen können.

Für jene, die sich nicht mittel- oder längerfristig an einen Verein oder eine Organisation binden wollen, finden vielerorts auch zeitlich begrenzte kommunale Projekte statt, in die man sich einbringen kann. Auch hier bietet das Internet Foren und verschiedene Plattformen für eine effektive Vernetzung und Zusammenarbeit bei lokalen Themen.

Wer sich einmal umsieht, wir feststellen: Die Möglichkeiten für lokales Engagement sind vielfältig und schier endlos. Angefangen bei der Mitarbeit in Kindergarten- und Elternbeiräten, in der Nachbarschaftshilfe, bei der Unterstützung von Festen und kulturellen Aktivitäten bis hin zur Mitgliedschaft in Vereinen oder dem Eintritt in die lokale freiwillige Feuerwehr.

Auch bei „klassischen“ kommunalpolitischen Themen ist Engagement gefragt: So sind Städte und Gemeinden gerade bei kommunalpolitischen (Streit-)Themen auf den Einsatz und das Interesse ihrer Bürger_innen angewiesen. Typische Beispiele hierfür wären der anstehende Bau einer Umgehungsstraße, die Ausweisung von Gewerbeflächen oder  ökologischen Schutzgebieten, die Umsetzung von Barrierefreiheit an öffentlichen Orten oder die Gestaltung von Spielplätzen und Begegnungsstätten - um nur wenige zu nennen.

Nicht selten erwächst aus dem freiwilligen oder ehrenamtlichen Engagement heraus, das Bedürfnis, auch die Politik in einer Gemeinde mitzubestimmen. Hier bieten sich Mitgliedschaft und Mitarbeit in einer örtlichen Partei oder Wählergruppierung an. Und so können die Bürger_innen in Bayern bei den Kommunalwahlen nicht nur alle sechs Jahre ihre Vertretungen in die Stadt-, Gemeinde- und Kreisräte wählen, sondern sich dafür auch selber aufstellen lassen.

Weitere Informationen erhalten Sie hier:

https://www.fes.de/kommunalakademie/grundwissen-kommunalpolitik

Bei Fragen und Rückmeldungen wenden Sie sich gerne an die KommunalAkademie Bayern:

https://www.fes.de/regionalbuero-regensburg

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