Veranstaltungsnummer: 254755 – als .ics herunterladen
Hermann Louis Brill gehörte zu den bedeutendsten Politikern Thüringens. Zeit seines Lebens trat er gegen alle Widerstände für Menschenrechte, Demokratie und humanistische Bildung ein. Geboren 1895 lebte er in fünf Staatssystemen: dem deutschen Kaiserreich, der Weimarer Republik, der NS-Diktatur, der Nachkriegszeit in Thüringen und in der jungen Bonner Republik. Die Ausstellung erinnert an den bedeutenden Sozialdemokraten, dessen Name untrennbar mit der thüringischen Geschichte der Arbeiterbewegung verbunden ist und führt durch die wichtigen Stationen seines Lebens.
Von je her Sozialdemokrat
Aufgewachsen in der Kaiserzeit und schon früh durch den sozialdemokratischen Vater politisch geschult, nahm Hermann Brill als Soldat am ersten Weltkrieg teil. Nach der Novemberrevolution, gerade 24 Jahre alt, begann er seine politische Laufbahn zunächst in der USPD, dann als SPD-Abgeordneter des Landtags und Ministerialrat. Zeit seines Lebens vertrat Hermann Brill einen demokratischen Sozialismus - immer der Emanzipation und der Stärkung der Rechte der Arbeiterschaft verpflichtet, dabei stets rechtsstaatlich-demokratisch.
Demokrat gegen alle Widerstände
Mit der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten ging er in den Widerstand, wurde 1938 verhaftet und verurteilt und musste die Jahre bis zum Ende des Krieges eingekerkert im Zuchthaus, ab 1943 im Konzentrationslager Buchenwald verbringen. Dort war er einer der wesentlichen Verfasser des Buchenwalder-Manifestes.
Mitarbeit am Grundgesetz
Nach dem Krieg begann er voller Hoffnung als 1. Regierungspräsident des Landes Thüringen mit dem Neuaufbau. Doch noch im selben Jahr wurde klar, dass die Taktik der KPD auf eine Einheitsfront unter ihrer Herrschaft hinauslief. Brill, der zunächst dagegen gekämpft hatte, blieb nur die Flucht nach Hessen. Dort wurde er Staatssekretär, Mitglied des Bundestages und wirkte wesentlich bei den Beratungen zum neuen Grundgesetz mit. Als Publizist und Hochschulprofessor galt er als einer der besten Dialektiker der Sozialdemokratie.
Hermann Brill starb 1959 an den Folgen seiner langjährigen Haft. Das Haus der Friedrich-Ebert-Stiftung in Erfurt trägt ebenso seinen Namen wie auch der Fraktionssaal der SPD im Thüringer Landtag.
ERÖFFNUNG DER AUSSTELLUNG
Mittwoch, 14. Juli 2021, 13 Uhr
Eröffnung
Birgit Keller, Präsidentin des Thüringer Landtags
Einführung in die Ausstellung
Dr. Irina Mohr, Leiterin Referat Engagement, Qualifizierung, Digitale Bildung; Friedrich-Ebert-Stiftung
BESICHTIGUNG DER AUSSTELLUNG
Die Ausstellung ist im Thüringer Landtag vom 14. Juli bis 22. August 2021 zu sehen und kann täglich von 8.00 Uhr bis 18.00 Uhr besichtigt werden. Der Eintritt ist frei.
Mittwoch, 14.07.21 bis Sonntag, 22.08.21
13:00 (erster Tag) bis 18:00 (letzter Tag)
Teilnahmepauschale
keine
Jürgen-Fuchs-Straße 1
99096 Erfurt
Franziska Schmidtke
info.erfurt@fes.de
Kontaktanschrift
Friedrich-Ebert-Stiftung
Landesbüro Thüringen
Nonnengasse 11
99084 Erfurt
Tel. 0361-59802-0, Fax 0361-59802-10