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Zu den Versuchen von Rechtsextremisten im Natur- und Umweltschutz "Terrain zu gewinnen"

Veranstaltungsnummer: 254380als .ics herunterladen

In den stark vom Strukturwandel nach 1990 betroffenen Gebieten sind in den letzten Jahren Menschen sesshaft geworden, die vorgeben, sich für die "Dorfgemeinschaft" einzusetzen und dort einen "Lebensraum" zu erhalten, wo bereits vieles weggebrochen ist. Das intakte Dorf gilt ihnen als Gegenentwurf zur ungesunden »Multikulti«-Gesellschaft. Eine unbeschwerte Kindheit mit vielen Freizeitaktivitäten draußen an der frischen Luft und ein Wohnort weit weg von größeren, "von Zuwanderern islamischen Glaubens überfluteten" Städten ist diesen neuen Gemeinschaften wichtig. Sie bieten sich überall als hilfreiche "Geister" an, die sich für eine "frische, heimatverbundene Lebenskultur" einsetzen. Aber auch TTIP ist ihnen ein Dorn im Auge, sie kritisieren das kapitalistische und rein auf Wachstum basierende Wirtschaftssystem und plädieren für eine ökologische Landwirtschaft und eine artgerechte Tierhaltung.

Für diese neuen Siedler geht es um Schutz der Heimat, der notwendigerweise mit der Ausgrenzung von "Artfremden" einhergehen muss. Während im "alten" rechtsextremen Milieu die offen rassistischen Parolen vorherrschten, setzen die "neuen" Rechten andere Akzente und versuchen, Themen aus dem Natur- und Umweltschutz für sich zu nutzen. Das bedeutet, dass sie auch mehr im vorpolitischen Raum wirken wollen - also z.B. in lokalen Kirchengemeinden, Vereinen oder Beiräten von Erziehungseinrichtungen. Durch die aktive Mitwirkung in solch scheinbar unverdächtigen Bereichen streben sie an, ihre Akzeptanz zu erhöhen und gleichzeitig ihre teils rassistische Ideologie unter Mitstreiter_innen zu bringen, die eigentlich von Rechts nichts hören wollen. Demokratiefeindliche und menschenverachtende Positionen werden so in die Mitte der Gesellschaft transportiert.

Wir laden Sie herzlich ein, mit Markus Klein, Geschäftsführer des Brandenburgischen Instituts für Gemeinwesenberatung, und Dr. Franziska Kersten, Referatsleiterin im Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit, diese Entwicklung und typische Argumentationsfiguren dieser Denkmodelle und Vorgehensweisen zu beleuchten, die den Grundsätzen der Demokratie zuwiderlaufen.

Wenn Sie an diesem Online-Seminar teilnehmen wollen, bitten wir Sie, sich bis zum 22.06.2021 unter info.magdeburg@fes.de anzumelden. Wir schicken Ihnen dann einen Link zu der Veranstaltung zu.



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Termin

Mittwoch, 23.06.21
18:00-20:00 Uhr

Teilnahmepauschale
keine

Veranstaltungsort

Online

Ansprechpartner_in

Dr. Ringo Wagner

Kontaktanschrift

Friedrich-Ebert-Stiftung
Landesbüro Sachsen-Anhalt
Otto-von-Guericke-Straße 65
39104 Magdeburg
Tel. 0391-56876-0, Fax 0391-56876-15
e-mail: info.magdeburg@fes.de