Proteste in Chile ; Bild © FES Chile
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Chile - Aufbruch zu einer neuen Verfassung

Veranstaltungsnummer: 252817als .ics herunterladen

"Wähle das Land, das Du möchtest": Die chilenischen Bürger_innen haben mit dem Plebiszit vom Oktober 2020 mit großer Mehrheit für die Erarbeitung einer neuen Verfassung gestimmt. Am 12. April 2021 wird die verfassungsgebende Versammlung ihre Arbeit aufnehmen - ihre 155 Mitglieder werden einen Tag zuvor direkt gewählt. Für die gewaltige Aufgabe die Verfassung, ein Erbe des Diktators Pinochet (1973-1990), zu reformieren haben sie 12 Monate Zeit. Eine zentrale Herausforderung ist es, die Rolle des Staates neu zu definieren: die Bereitstellung öffentlicher Güter, die Gewährleistung von Chancengleichheit und die Regulation der Wirtschaft - ein möglicher Paradigmenwechsel im oft als "neoliberalstes Land der Welt" bezeichneten Chile, wo Wasser, Bildung, Gesundheit und die Rente beinah vollständig privatisiert sind.

Schon vor der Corona-Pandemie lebten laut den Vereinten Nationen 40 Prozent der Menschen in Chile in extremer Unsicherheit. Mehr als eine Million Menschen leiden Hunger, 90 Prozent der Menschen haben Angst vor dem sozialen Abstieg. Die Erarbeitung einer neuen Verfassung ist/war deshalb eine der zentralen Forderungen der Protestbewegung. Bei den seit anderthalb Jahren andauernden Demonstrationen kommt es immer wieder zu brutalen Auseinandersetzungen mit der Polizei und zu gravierenden Menschenrechtsverletzungen.

Wie kann eine neue Verfassung auf diese soziale Krise eine Antwort finden? Welche anderen Maßnahmen sind erforderlich, um schnell hierauf zu reagieren? Kann eine neue Verfassung die strukturelle Ungleichheit beseitigen? Und welche Chancen bestehen überhaupt für eine neue Verfassung?

Gemeinsam mit Ihnen und den Filmemacher_innen Javiera López Layana und Ariel Guerrero sowie Dr. Claudia Zilla von der Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP) möchten wir diese Fragen diskutieren.

Vor der Diskussion zeigen wir den Dokumentarfilm "El estallido chileno: Der chilenische Knall" über die chilenische Protestbewegung.
Der Film beleuchtet in fünf Kapiteln die sozialen und politischen Herausforderungen vor denen Chile derzeit steht. Engagierte Chilen_innen aus Gewerkschaften, Umweltbewegungen, Frauenorganisationen, Politik und junge Menschen, deren Leben von der Polizeigewalt gezeichnet sind, geben tiefe Einblicke in den gesellschaftlichen Zustand des Landes. Sie schildern nicht nur die Probleme Chiles, sondern auch die Hoffnungen, die sie mit dem kommenden Verfassungsprozess verbinden.

All diese Menschen setzen sich für mehr soziale Gerechtigkeit ein und sind Partner der Friedrich-Ebert-Stiftung in Chile. Dieser Film soll ihren progressiven Stimmen mehr Gehör verschaffen.

Die Veranstaltung wird Spanisch/ Deutsch gedolmetscht. Der Dokumentarfilm wird im Original mit deutschen Untertiteln gezeigt.

Eine Kooperation der Friedrich-Ebert-Stiftung mit dem Amerikahaus München und dem Nord-Süd Forum München e.V.

Wir bitten um Anmeldung bis zum 13. April.

Am 15.4. bis spätestens 15.00 Uhr erhalten Sie einen Zugangslink zu unserem Zoom-Raum. Wenn Sie nach diesem Zeitpunkt keine E-Mail erhalten haben, schauen Sie bitte auch in Ihrem Spam-Ordner und schreiben Sie uns oder rufen Sie uns unter 089 51555241 kurz an.

Termin

Donnerstag, 15.04.21
19:00-20:30 Uhr

Teilnahmepauschale
keine

Veranstaltungsort

digital

Ansprechpartner_in

S. Tröder/ L. Hahn

Kontaktanschrift

Stephanie Tröder
Friedrich-Ebert-Stiftung
Referat Lateinamerika & Karibik
und
Lorenz Hahn
Friedrich-Ebert-Stiftung Bayern
Büro München
Herzog-Wilhelm-Str. 1, 80331 München
Tel.: 089-5155 52-41, bayern@fes.de

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