- Barleben
freie Plätze

Die entführte Revolution: Einblicke in den politischen Alltag in Nicaragua

Veranstaltungsnummer: 260249als .ics herunterladen

Als im Sommer 1979 die Bilder vom Sturz der dienstältesten Diktatorendynastie Lateinamerikas um die Welt gingen, weckten sie fast überall Sympathie und Solidarität. Die Jugend Nicaraguas hatte die Tür aufgestoßen, um diese Gesellschaft aus dem Sumpf der Korruption zu ziehen und von den Fesseln unvergleichlicher Armut zu befreien. Der Aufbau einer pluralistischen Gesellschaft, die allen Menschen in diesem mittelamerikanischen Land ein würdevolles Leben sichern würde, stand mit großen Lettern auf den schwarz-roten Fahnen der Revolutionäre. Diese Versprechen hielten jedoch nicht lange und die Träume zerbrachen bald. Und heute, nach mehr als vierzig Jahren, scheint sich die Geschichte zu wiederholen: aus den einstigen Revolutionären sind grauhaarige Diktatoren geworden, die das Land in Schach halten. Wirtschaft, Gesellschaft und Staat sind seit Jahren den Interessen der herrschenden Familie um Daniel Ortega untergeordnet.

Im April 2018 kam es zu einer wahrhaften Eruption des Unwillens auf den Straßen der Hauptstadt Managua und anderer Städte des Landes. Fast 700 Tote und eine Unzahl von Verletzten waren das Ergebnis der ungezügelten Repression, mit der die Regierung auf die Forderungen nach mehr Demokratie und freien Wahlen antwortete. Seitdem herrscht politische Friedhofsruhe. Alle, die sich öffentlich gegen die Regierung Ortega stellten, darunter auch einstige Kampfgefährten und Verbündete, wurden verhaftet, mundtot gemacht oder ins Exil getrieben. So stand auch das Ergebnis der am 7. November 2021 abgehaltenen Präsidentschafts- und Parlamentswahlen im Grunde bereits vorher fest: mit 76 % der Stimmen siegte die FSLN, für weitere fünf Jahre bleibt Daniel Ortega im Amt.

Wir laden Sie herzlich zu einem Vortrag über die schwierige Lage in Nicaragua mit anschließendem Meinungsaustausch ein. Dr. Wolfgang Bautz, langjähriger Hochschullehrer an verschiedenen Universitäten in Nicaragua, wird den Verlauf der jüngsten Geschichte nachzeichnen, um die widersprüchlichen Entwicklungen der letzten Jahre zu verstehen, ein Bild der komplexen Situation in Wirtschaft und Gesellschaft dieses zentralamerikanischen Landes zu entwerfen und um den Gründen für die scheinbare Stabilität der Regierung Ortega auf die Spur zu kommen.

Bitte beachten Sie die Hinweise hinsichtlich COVID-19.



Dateien

Termin

Montag, 23.05.22
18:00-20:00 Uhr

Teilnahmepauschale
keine

Veranstaltungsort

Hotel SAN, An der Backhausbreite 1
39179 Barleben

Ansprechpartner_in

Dr. Ringo Wagner

Kontaktanschrift

Friedrich-Ebert-Stiftung
Landesbüro Sachsen-Anhalt
Otto-von-Guericke-Straße 65
39104 Magdeburg
Tel. 0391-56876-0, Fax 0391-56876-15
e-mail: info.magdeburg@fes.de



Bitte beachten Sie: Sobald Sie sich die Karte laden, werden Informationen darüber an Google übermittelt.

nach oben