Veranstaltungsnummer: 224020 – als .ics herunterladen
Unser Bundesland hat 2015/2016 tausende Menschen aufgenommen, die Schutz vor Bürgerkrieg, Verfolgung und Intoleranz suchten. Dass diese Herausforderung alles in allem gut bewältig wurde und aus Brandenburg keine Bilder von überfüllten Turnhallen oder von Menschen, die in Regen und Kälte über Stunden warten mussten, gab, ist der Verdienst der Landesregierung, der kommunalen Verwaltungen sowie engagierter Bürgerinnen und Bürger, die mit Solidarität und Zivilcourage zur Seite standen.
Seitdem hat sich Einiges verändert. Vor allem ist der enorme Druck, Unterkunft und Erstversorgung zu leisten, entwichen. Einfacher sind die Herausforderungen dennoch nicht geworden. Sowohl Geflüchtete als auch die aufnehmende Gesellschaft stehen vor neuen, vielleicht noch größeren Anforderungen. Das beanspruchen zunächst die häufig unterschätzen Mühen des Alltagslebens mehr als angenommen, und ganz zu schweigen von den schwierigen, zum Teil unu?bersichtlichen Aufgaben der Arbeitsmarktintegration.
Fest steht, in der Integration kommt auch der Landesregierung eine besondere Rolle und Verantwortung zu, im Sinn von steuern, fördern und fordern. Aber auch die Einflussnahme des Landes auf die Bundespolitik ist gefragt. Mit der Überarbeitung des Landesintegrationskonzeptes, das im November 2017 unter Federführung des Sozialministeriums abgeschlossen wurde, ist dafür ein konkreter Rahmen abgesteckt. Im Licht der neuen Rahmenbedingungen und der Erfahrungen aus jüngster Zeit wurden die Leitlinien in den verschiedenen Handlungsfeldern aktualisiert und angepasst.
Hört man jedoch die Stimmen von Bürgerinnen und Bürgern, die in der Begleitung von Geflüchteten engagiert sind, oder den Handwerksmeister, der den Ausbildungsvertrag mit einem jungen Geflüchteten aufgrund von bürokratischen Hindernissen nicht unterzeichnen kann, oder die Lehrerin aus Syrien, die trotz erfolgreich absolvierter Anpassungsqualifizierung an der Universität Potsdam noch immer keine sichere Berufsperspektive hat, dann stellt sich die Frage, ob die "Integrationslokomotive" im Land Brandenburg schon genügend Fahrt aufgenommen hat.
Wir laden Sie herzlich ein, diese und Ihre Fragen gemeinsamen mit Politikerinnen und Fachleuten zu diskutieren. Dabei sollen - neben einer Bestandsaufnahme - auch das neue überarbeitete Landesintegrationskonzept der Landesregierung vorgestellt und kritisch gewürdigt werden.
Eugen Meckel
Friedrich-Ebert-Stiftung
Donnerstag, 01.03.18
18:00-21:00 Uhr
Teilnahmepauschale
keine
Potsdam
E. Meckel
potsdam@fes.de
Kontaktanschrift
Friedrich-Ebert-Stiftung
Landesbüro Brandenburg
Hermann-Elflein-Str. 30/31
14467 Potsdam
Tel. 0331-292555, 275880 und 297619
Fax 0331-2803356