Außenminister Heiko Maas im Sudan

Als erster Außenminister nach der Ernennung von Abdalla Hamdok zum Chef der Übergangsregierung hat Bundesaußenminister Heiko Maas am 3. September 2019 den Sudan besucht.

Bild: Heiko Maas FES Sudan von Goethe-Institut

Als erster Außenminister nach der Ernennung von Abdalla Hamdok zum Chef der Übergangsregierung hat Bundesaußenminister Heiko Maas am 3. September 2019 den Sudan besucht. Er würdigte dort die friedliche Revolution der sudanesischen Bevölkerung und sagte die Unterstützung Deutschlands bei den anstehenden Reformen zu. Nach der dreißigjährigen Herrschaft von Omer al-Bashir befindet sich das Land in einer tiefen Wirtschaftskrise.

Wiederaufnahme der bilateralen Entwicklungszusammenarbeit

Ein Beitrag Deutschlands zur Überwindung der Krise im Sudan könnte die Wiederaufnahme der bilateralen Entwicklungszusammenarbeit sein. Heiko Maas versprach, dass die Bundesregierung dazu den Dialog mit dem Bundestag suchen werde. Deutschland hatte 1989 die bilaterale Entwicklungszusammenarbeit mit dem Sudan aufgrund eines Bundestagsbeschlusses eingestellt.

Vor dem offiziellen Treffen mit Premierminister Hamdok besuchte der Außenminister eine Ausstellung über das Protestcamp vor dem Militärhauptquartier, welches das Zentrum der Proteste war. Drei Absolvent_innen des Young Leadership-Programms der FES führten Heiko Maas durch die Ausstellung und berichteten anhand von Fotos und Nachbauten der Zelte über ihre Erfahrungen während der Revolution. Sie hatten an der Errichtung des Camps am 6. April 2019 teilgenommen und engagierten sich vor Ort bis zur gewaltsamen Räumung des Camps am 3. Juni.

Stärkung der sudanesischen Gewerkschaften

Im Rahmen des Besuches der Ausstellung traf der Minister auch das Team der Friedrich-Ebert-Stiftung in Khartum. Die FES ist dort seit 1975 aktiv und derzeit die einzige deutsche politische Stiftung mit einem Büro im Sudan. Die Stärkung der sudanesischen Gewerkschaften für eine gerechtere sozio-ökonomische Entwicklung und die Förderungen von jungen Aktivist_innen aus der Zivilgesellschaft sind Schwerpunkte ihrer Arbeit. Die Aufnahme einer Parteikooperation wird derzeit geprüft. Im Oktober wird eine sudanesische Delegation auf Einladung der Friedrich-Ebert-Stiftung zu einem Informationsbesuch nach Berlin kommen, um sich mit verschiedenen Gesprächspartnern über deutsche Unterstützung bei den politischen und wirtschaftlichen Reformen im Sudan  auszutauschen.

Lesen Sie auch den Beitrag von Philipp Jahn zur Einigung auf eine gemeinsame Übergangsregierung zwischen Militär und Opposition im IPG-Journal


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