Die FES wird 100! Mehr erfahren

Soziale Demokratie

Zwar halten große Mehrheiten auf dem Kontinent Demokratie weiterhin für die beste Regierungsform und lehnen jede Alternative ab, aber: die Unzufriedenheit mit ausbleibender Daseinsfürsorge, mangelhaftem staatlichem Schutz, zu wenigen guten Arbeitsplätzen und mit Korruption setzt Demokratien in Afrika zunehmend unter Druck. Zudem hat Afrika weltweit die jüngste und am schnellsten wachsende Bevölkerung und ist der Kontinent mit der höchsten Urbanisierungsrate. Der Frage, wie in diesem Umfeld politische Teilhabe und öffentliche Daseinsfürsorge gestärkt werden können, widmet sich die FES im Arbeitsbereich Soziale Demokratie.

Junge Afrikaner_innen zeigen nach wie vor eine hohe Zustimmung zu Demokratie als bester Regierungsform. Allein: in ihrer täglichen Lebensrealität sind sie oftmals mit undemokratischen statt gemeinwohlorientierten politischen Institutionen konfrontiert. Schon jetzt protestiert die junge und zunehmend städtische Bevölkerung Afrikas aufgrund von Schuldenkrisen, fehlenden wirtschaftlichen Perspektiven und mangelnder Beteiligung.  Ein Ansatzpunkt unserer Arbeit besteht daher darin, junge demokratische Nachwuchskräfte, die zukünftig politische Verantwortung in ihren Ländern und auf dem Kontinent übernehmen, in ihrem Einsatz für den Schutz und Ausbau demokratischer Strukturen in ihrer Ländern zu stärken und zu vernetzen.

Die wachsenden Städte des Kontinents sind für den Schutz und Ausbau demokratischer Strukturen und politischer Teilhabe von besonderer Bedeutung, da sie zum zentralen Austragungsort politischer, wirtschaftlicher und sozialer Verteilungskonflikte werden. Umfragen zeigen: Menschen in Afrika ziehen in der Erwartung einer deutlichen Verbesserung ihrer Lebensbedingungen und öffentlicher Dienstleistungen in Städte. Ihre Hoffnungen werden gegenwärtig aber enttäuscht, da Städte bestehende Ungleichheiten verschärfen. Wir unterstützen wir städtische Bündnisse, Allianzen und Partnerorganisationen dabei, Wege hin zu einer verbesserten Daseinsvorsorge und den Zugang zu öffentlichen Gütern insbesondere für marginalisierte Gruppen aufzuzeigen – und dadurch Urbanisierung in Afrika sozial- und geschlechtergerechter sowie demokratischer und inklusiver zu gestalten.

Ein weiterer Fokus zur Stärkung politischer Teilhabe und sozialer Demokratie liegt auf der Förderung und Vernetzung feministischer Akteure und deren Einbindung in Allianzen für demokratischen Wandel. In unserer Arbeit setzen wir uns für Geschlechtergerechtigkeit ein: Hiermit werden strukturelle Ungleichheiten zwischen den Geschlechtern und in der Gesellschaft überwunden. Die Dominanz patriarchaler Strukturen in Politik und Gesellschaft in vielen Ländern Afrikas führt nicht nur dazu, dass die Hürden für Frauen und marginalisierte Gruppen zur politischen Partizipation und Übernahme politischer Verantwortung deutlich höher sind. Häufig besteht auch eine große Distanz zwischen Personen in Entscheidungspositionen und den Anliegen und Lebensrealitäten lokaler Bewegungen für Geschlechtergerechtigkeit. Daher arbeiten wir daran, inklusive und geschützte Räume für feministische Debatten und Dialoge zu schaffen, um die Repräsentation von Frauen und marginalisierten Gruppen im politischen und öffentlichen Raum zu stärken.

Publikationen zum Thema

Essis, Botiagne Marc

Le financement public des partis politiques en Cote d'Ivoire

Expert-consultant Dr. Botiagne Marc Essis, politologue
Abidjan, 2020

Publikation herunterladen (1 MB, PDF-File)


Borowczak, Winfried; Kaufmann, Friedrich; Weimer, Bernhard

How did the wine get watered down?

A Political-economic review of development and democracy in Mozambique in light of the limited access order model
Berlin, 2020

Publikation herunterladen (370 KB, PDF-File)


Zirima, Patience

A media landscape study

Unpacking ownership in Zimbabwe's creation and delivery of news content
Harare, 2022

Publikation herunterladen (360 KB, PDF-File)


African media barometer

A home-grown analysis of the media landscape in Africa : Mozambique 2018
Windhoek, 2020

Publikation herunterladen (1,6 MB PDF-File)


Adam, Erfried

Äthiopien

In der Sackgasse des ethnischen Föderalismus
Berlin, 2020

Publikation herunterladen (230 KB, PDF-File)


Referat Afrika

Kontakt Inland

Andreas Quasten

Friedrich-Ebert-Stiftung
Hiroshimastraße 17
10785 Berlin

030-269 35-74 43

E-Mail-Kontakt


Referat Afrika

Ansprechpartner

Wir freuen uns, wenn Sie mit uns in den Austausch treten.

Hier finden Sie unsere thematischen Ansprechpartner_innen.

Aktuelle Meldungen

  • News

    Auf dem Weg zu demokratischeren und widerstandsfähigen Städten

    Diskutanten auf Panel des African Urban Forum zu Just City

    Afrikas Bevölkerung wächst, v.a. in den Städten. Wie alle Menschen einbezogen werden können, um gut und nachhaltig zu leben, wurde u.a. auf dem…

    weitere Informationen

  • Internationale Gemeinschaft und Zivilgesellschaft | News

    Young Democrats – Afrikas Jugend fordert Demokratie

    Studierende protestieren während der landesweiten Schließung der öffentlichen Universitäten vor der Universität von Johannesburg

    Afrikas Jugend begehrt zunehmend gegen autoritäre Entwicklungen auf dem Kontinent auf. Welche Rolle deutsche Afrikapolitik bei der Förderung von…

    weitere Informationen

  • Publikation

    Wie resilient ist Sambias Demokratie?

    Mann und Autos vor Wahlplakat zu Wahlen in Sambia 2021

    Mit dem dritten Regierungswechsel seit Erlangen der Unabhängigkeit wurde die Demokratie in Sambia im Zuge der Wahlen im August 2021 weiter gestärkt.…

    weitere Informationen

  • Internationale Gemeinschaft und Zivilgesellschaft

    Wie kann Versöhnung im Kontext kolonialen Unrechts gelingen?

    Die gemeinsame Erklärung zum Völkermord an Nama und Herero durch deutsche Kolonialtruppen im heutigen Namibia wird derzeit kritisch diskutiert. Die…

    weitere Informationen

  • Internationale Gemeinschaft und Zivilgesellschaft | Stadtentwicklung

    Für gerechte Städte in Afrika

    KenianerInnen bei der 3D-Gestaltung einer informellen Siedlung in Nakuru, Kenia

    Die Bevölkerung in Afrikas Städten wird sich in den kommen zwei Jahrzehnten fast verdoppeln. Wie Städte an den Bedürfnissen ihrer Bewohner_innen…

    weitere Informationen

  • Publikation

    A majority working in the shadows

    Cover "A majority working in the shadows". Übersetzung: "Eine Mehrheit arbeitet im Verborgenen" mit Symbolen zu Geld, Sozialer Sicherheit, Gesundheitsversorgung, Bevölkerungswachstum

    Die Mehrheit der Beschäftigen in Afrika arbeitet informell und hat somit deutlich weniger Zugang zu staatlichen Leistungen. Eine Studie von FES, ILO…

    weitere Informationen

nach oben