Nigeria ist mit massiven sozioökonomischen Problemen konfrontiert, die Sicherheitslage ist in weiten Teilen des Landes angespannt. Darüber kann auch der Glanz der weitgehend freien und fairen Präsidentschaftswahlen im März 2015 und der Machtwechsel an den Herausforderer Muhammadu Buhari, trotz afrikaweiter Signalwirkung, nicht hinwegtäuschen.
In Zeiten niedriger Rohölpreise macht sich die Abhängigkeit der Wohlfahrt des Rentierstaates vom Weltmarkt deutlich bemerkbar. Leere Kassen lassen der neuen Regierung wenig Raum für die Umsetzung wichtiger Reformschritte. Die Unruhen im marginalisierten Nordosten des Landes, die von gewaltbereiten islamistischen Extremisten ausgehen, halten Regierung und Zivilbevölkerung in Schach. Zehntausende Menschen haben in diesem Konflikt ihr Leben gelassen. Korruption und patrimoniale Strukturen schwächen die Entwicklung des „Riesen Afrikas“ und untergraben dessen Potenziale an Ressourcen, Bevölkerung und Wirtschaftskraft. Diesen Problemen hat Präsident Buhari den Kampf angesagt hat, bisher mit mäßigem Erfolg. Eine Beteiligung breiter Bevölkerungsschichten am hohen Wirtschaftswachstum findet nicht statt. Bis zu 70 Prozent der Menschen leben in Armut.
Trotz aller Probleme ist Nigeria eines der wichtigsten Länder Afrikas. Es ist nicht nur das mit Abstand bevölkerungsreichste Land, sondern 2014 auch zur größten Volkswirtschaft des Kontinents aufgestiegen. Der nigerianischen Außen- und Sicherheitspolitik kommt deshalb eine natürliche Schwerpunktfunktion zu: Was in Nigeria geschieht, hat Ausstrahlung auf weite Teile des Kontinents und spielt auch für die globale Politik eine Rolle.
Die Arbeit der Friedrich-Ebert-Stiftung (FES) setzt am politischen System Nigerias an und unterstützt den Aufbau transparenter und demokratischer Institutionen und Prozesse. Dies beinhaltet auch die Öffnung der von der Exekutive dominierten Außen- und Sicherheitspolitik. Generelles Ziel ist es, die Regierenden einer stärkeren demokratischen Kontrolle zu unterwerfen und die Bevölkerung stärker am politischen System partizipieren zu lassen. Ein weiterer Schwerpunkt der Arbeit ist die Verbesserung der sozioökonomischen Verhältnisse breiter Bevölkerungsschichten durch die Förderung einer sozial gerechten wirtschaftlichen Entwicklung.
Die FES eröffnete ihr Büro in Nigeria im Jahr 1976. Wichtige Partner der Projektarbeit sind die Gewerkschaften. Zudem kooperiert die FES mit zivilgesellschaftlichen Organisationen, staatlichen Institutionen und Universitäten. Die FES Nigeria ist in das abteilungsweite Projekt „Soziale Sicherung für Alle“ eingebunden. Afrikaweit kooperiert die FES Nigeria mit weiteren Büros der Region zur „Reform der Gewerkschaftsstrukturen in Subsahara-Afrika“.
Erfahren Sie mehr über unsere Arbeit in Nigeria auf der Website des Landesprojektes.
Okoye, Festus
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Ukeje, Charles; Mvomo Ela, Wullson
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Alli, W. O.
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Lennart Oestergaard
Friedrich-Ebert-Stiftung
Hiroshimastraße 17
10785 Berlin
Ulrich Thum
Friedrich-Ebert-Stiftung
P.M.B. 5142
WAN Abuja
Nigeria
234 805 0475866
0Die Konflikte zwischen Nigeria und Südafrika bedrohen die panafrikanische Integration. Die Eliten ignorieren die eigentlichen Probleme ihrer Länder.
Nigerianische Schriftsteller_innen wie Chimamanda Ngozi Adichie bekennen sich prominent zum Feminismus - doch wie steht es um Geschlechterrollen im…