2020 markierte die Corona-Krise auch in vielerlei Hinsicht Potentiale für einen Neustart. Darüber haben wir uns mit vielen Gesprächspartner_innen im Podcast ausgetauscht: Wir sprachen über Bedürfnisse von Familien und Kindern, über notwendige Veränderungen im Gesundheitssytem und bei der Pflege. Wir haben wissenschaftliche Perspektiven eingeholt und mit Kulturschaffenden gesprochen. 2021 ist die Krise noch nicht überwunden - die Pandemie stellt sich vielmehr als eine herausragende gesamtgesellschaftliche Herausforderung dar. Deswegen geht es auch 2021 mit unserem Podcast weiter. Wir wollen weiterhin aufzeigen, wo die Krise auch Potentiale für Veränderungsprozesse bietet.
„Neustart 2020 – Thüringer Perspektiven“ ist unser neues Podcast-Angebot für Thüringen. Jede Woche sprechen wir mit Menschen aus verschiedenen Bereichen zu aktuellen Fragen in Thüringen. Sie geben uns Einblicke in den Umgang mit den derzeitigen politischen Herausforderungen. Egal ob es um Finanzen oder Bildungspolitik geht, wir fragen danach, wo Thüringen aktuell steht und welche Wege wir beschreiten.
Sibylle Tröster ist die Intendantin des Theaters Waidspeicher in Erfurt und leitet zudem das Internationale PuppentheaterfestivaL ‚Synergura‘. Im Gespräch mit Simone Rieth berichtet Sibylle Tröster von den Herausforderungen für ein Ensemble-Puppentheater in schwieriger Zeit. Wir werfen einen Blick hinter die Kulissen und erfahren, wie sich das Theater zwischen Proben, Kurzarbeit und zeitweiser Schließung seine künstlerischen Räume sichert. Welche Theaterstücke könnten in die Corona-Krise passen und was wäre das wichtigste in einem Stück, in dem eine Pandemie, Kontaktverbote und geschlossene Theater vorkommen? Wessen Perspektiven sollten künstlerisch beleuchtet werden und wie wirken sich die aktuellen Maßnahmen auf das Ensemble und seine Ideen aus? Und wie laufen eigentlich die Planungen für das Festival ‚Synergura‘, das nun für 2022 statt für dieses Jahr geplant wird? „Eine Krise ist immer eine Chance, über sich nachzudenken, eine andere Bestandaufnahme zu machen und nach vorn zu denken, wie man weiterleben möchte.“
Prof. Barbara Lochner ist an der Fachhochschule Erfurt für den Bereich Pädagogik der Kindheit zuständig. Aktuell ist sie in den Beirat der Thüringer Landesregierung zum Corona-Management berufen. Simone Rieth fragt in der neuesten Folge von „Neustart 2020 – Thüringer Perspektiven“, wie eine Abwägung zwischen ökonomischen, sozialen und medizinischen Interessen gelingen kann. Prof. Lochner hat im Frühjahr Thüringer Eltern danach befragt, wie sie und ihre Kinder mit der Schließung von Schulen und der Einschränkung sozialer Kontakte zurechtkommen. Auch diese Einschätzungen erfahren Sie im Podcast.
Christoph Matschie ist Bundestagsabgeordneter, tätig im Auswärtigen Ausschuss und Sprecher im Unterausschuss für die Vereinten Nationen – mit anderen Worten ein idealer Gesprächspartner, um das globale Geschehen während einer Pandemie zu diskutieren.
Im Podcast mit Simone Rieth erläutert Christoph Matschie die unmittelbaren außenpolitischen Reaktionen Deutschlands, die sich an die Bekämpfung der Corona-Krise anschließen. Er erläutert, wie zunächst an einem gemeinsamen europäischen Weg gearbeitet wurde und dann besonders hart getroffene Länder, etwa in Afrika, im Fokus standen. Konkret erhöhte Deutschland seinen Entwicklungsetat und setzte (in Absprache mit anderen Ländern) die Schuldentilgung aus. Hier sieht Christoph Matschie durchaus auch mittelfristig Notwendigkeiten für weitere Unterstützung. Dabei ist die Arbeit in den Internationalen Organisationen nicht gerade leichter geworden. Die bisherigen Formen der Zusammenarbeit sind eigentlich handlungsfähig, so Christoph Matschie, zumindest, wenn sich alle beteiligen.
Im neuesten Podcast „Neustart 2020 – Thüringer Perspektiven“ spricht Simone Rieth mit Dr. Juliane Stückrad. Sie ist Ethnologin und Verfasserin einer Studie über die Stadt Gößnitz in Ostthüringen. Im Gespräch erläutert Juliane Stückrad sodann auch, was ethnologische Forschung eigentlich auszeichnet. In ihrer Studie zeichnet sie die vielfältigen Stimmungslagen vor Ort nach und gibt im Podcast einen kleinen Vorgeschmack auf die große Wertschätzung und Sympathie, die sie der Stadt und den Bürger*innen entgegenbringt. Sie verrät, warum sich ein Besuch lohnt und was ihr an der Stadt besonders gut gefallen hat. Ein Ergebnis Ihrer Arbeit fasst Juliane Stückrad folgendermaßen zusammen, „das Denken in Metropole und Provinz gefällt mir überhaupt nicht mehr.“
Neben Ihrer Forschung ist Juliane Stückrad auch Kommunalpolitikerin in Eisenach. Hier engagiert sie sich vor allem in der Kulturpolitik und erläutert, wie die Kulturpolitik in Zeiten der „Corona-Krise“ gearbeitet hat und welche Unterstützungen notwendig sind, um kulturelle Strukturen nicht zu verlieren.
Schließlich berichtet Juliane Stückrad noch von anstehenden Aufgaben. Als baldige Mitarbeiterin der Volkskundlichen Beratungsstelle für Thüringen will sie sich in nächster Zeit mit dem zivilgesellschaftlichen Potential von Heimatstuben beschäftigen und dabei auch Tendenzen von „Heimattümmelei“ entgegenwirken.
Was bedeutet der Neustart nach der Corona-Krise für einen Bürgermeister in Thüringen? Diese und viele weitere Fragen haben wir mit Sven Schrade, Bürgermeister der Stadt Schmölln in einer neuen Podcast-Folge „Neustart 2020 – Thüringer Perspektiven“ besprochen. Er schildert uns die besondere Stimmung in Zeiten der Corona-Krise und wie die Stadtverwaltung auf Befürchtungen und Fragen von Bürger_innen reagiert hat. Es war eine „Zeit des Handelns“ so Sven Schrade, in der aber auch „das Alltagsgeschäft zum Erliegen gekommen ist“. Nun geht es vor allem darum, die Folgen der Corona-Krise abzufedern und auch hier vorzusorgen, denn in der kurzfristigen Betrachtung sind die Auswirkungen auf die Unternehmen weniger stark als befürchtet. Er berichtet von kreativen Lösungen und Innovationen, mit denen die Region auch für die Zukunft aufgestellt werden kann.
Im frischen Podcast „Neustart 2020 – Thüringer Perspektiven“ spricht Simone Rieth für uns mit Oleg Shevchenko, dem Landesvorsitzenden der Jusos in Thüringen.
Beide unterhalten sich darüber, was die Corona-Krise für jungen Menschen bedeutet. Als Juso-Vorsitzender schildert Oleg Shevchenko wie Verbandsarbeit in dieser Zeit stattfindet und welche Erfahrungen davon auch in Zukunft weitergenutzt werden. Auch besprechen sie, welche Themen momentan junge Menschen zu einem politischen Engagement motivieren.
Für Oleg Shevchenko, der seine Arbeit unter das Motto „Die Ungleichheiten lösen sich nicht von allein“ gestellt hat, bedeutet das aktuell vor allem die Auseinandersetzung um Rassismus und den Umgang mit Kolonialgeschichte in Deutschland. Darüber hinaus, sprechen Simone Rieth und Oleg Shevchenko über die aktuelle Situation in Schulen, Hochschulen und Ausbildungsstätten und welche Konsequenzen hier für die Zukunft notwendig sind.
In der neuen Folge „Neustart 2020 – Thüringer Perspektiven“ treffen wir Carsten Schneider, Bundestagsabgeordneter und erster parlamentarischer Staatssekretär der SPD-Bundestagsfraktion. Im Fokus steht das jüngst veröffentlichte Konjunkturpaket des Deutschen Bundestags. Carsten Schneider erläutert, welche Impulse von dem Paket ausgehen sollen und wie der Neustart für Unternehmen, Familien und Kommunen gelingen kann. Er verrät auch, welches Projekt ihm dabei besonders wichtig war und betont die sozialdemokratische Handschrift des gesamten Pakets. Als parlamentarischer Geschäftsführer ist Carsten Schneider momentan vor allem damit beschäftigt, die gesetzliche Grundlage für das Konjunkturpaket abzustimmen und schnellstmöglich umzusetzen. Hier gibt das Gespräch Einblick in den Alltag als parlamentarischer Geschäftsführer.
In der neuen Folge „Neustart 2020 – Thüringer Perspektiven“ spricht Simone Rieth mit der Thüringer Finanzministerin Heike Taubert.
Die neue Folge „Neustart 2020 – Thüringer Perspektiven“ steht ganz unter dem Fokus Finanzen. Simone Rieth ist zu Gast bei Heike Taubert, der Thüringer Finanzministerin und spricht mit ihr über die finanzielle Situation des Landes in Zeiten der Corona-Pandemie. Heike Taubert erläutert, warum Thüringens Finanzpolitik in der letzten Legislaturperiode dazu beiträgt, dass in der aktuellen Situation kräftig in die Überwindung der Krise investiert werden kann und welche gestalterische Kraft in der Finanzpolitik liegen kann, etwa um gleichwertige Lebensverhältnisse in Thüringen herzustellen.
„Halt in haltlosen Zeiten“ – damit haben Wolfgang und Ina Frindte ihr aktuelles Buch überschrieben und damit in Zeiten von Corona-Schutzmaßnahmen, so genannten Hygienedemonstrationen und grasierenden Verschwörungsmythen das Buch der Stunde vorgelegt.
In der neuen Folge „Neustart 2020 – Thüringer Perspektiven“ haben wir uns mit Prof. em. Wolfgang Frindte getroffen und mit ihm über psychologische und kommunikationswissenschaftliche Aspekte des Verschwörungsdenkens gesprochen. Es geht darum, warum sich Menschen von Mythen angesprochen fühlen und welche Auswirkungen dies haben kann. Wolfgang Frindte erläutert, warum das Denken in Verschwörungen gar nicht neu ist. Er sagt „Verschwörungstheorien wurden an der Judenfeindlichkeit und Antisemitismus eingeübt“ und verweist auf die lange Geschichte judenfeindlicher Erzählungen, denen es stets gelang, antisemitische Stereotype zu aktualisieren und damit auf aktuelle gesellschaftliche Herausforderungen anzupassen. Er erläutert warum wir besser von „Verschwörungsmythen“ als „Verschwörungstheorien“ sprechen sollten und was eigentlich den Charakter der Verschwörungsmythen ausmacht. Anhand wissenschaftlicher Befunde wie etwa denen der von der Friedrich-Ebert-Stiftung herausgegebenen „Mitte-Studien“ diskutiert Wolfgang Frindte wer für Verschwörungsmythen ansprechbar ist. Schließlich nennt er auch Faktoren, die davor schützen können, den Verschwörungsmythen Glauben zu schenken. Dabei spielen zum einen die Fähigkeit und die Lust am analytischen Denken eine Rolle und zum anderen das Vertrauen in Wissenschaft.
Hören Sie rein!
Die dritte Folge „Neustart 2020 – Thüringer Perspektiven“ nimmt die Innen- und Kommunalpolitik in den Blick. Gesprächspartner ist Georg Maier, der zuständige Minister in diesem Themenfeld. Er berichtet davon, wie die Landespolitik in der Corona-Krise abwägen musste zwischen Einschränkungen von Grundrechten und der Begrenzung einer lebensbedrohlichen Pandemie und wie er sich auch persönlich Sorgen in dieser Zeit gemacht hat. Als Innenminister beschäftigen Georg Maier aber auch die aktuellen Auswirkungen der Krise: die Hygienedemonstrationen und wie man mit diesen Protesten, gerade hinsichtlich der Unterwanderung von politischen Kräften vor allem aus der Neuen Rechten, umgeht. Aus der Innenministerkonferenz, der Thüringen momentan vorsitzt, erzählt Georg Maier zudem von den Reaktionen anderer Länder auf den ersten „Neustart“ den Thüringen 2020 erlebt hat, als Thomas Kemmerich mit den Stimmen von CDU, AfD und FDP zum Ministerpräsidenten gewählt wurde. Und schließlich blickt das Gespräch noch in die Kommunen, deren Aufgaben und Handlungsspielräume momentan und welche Herausforderungen sich hier auch langfristig stellen.
In der zweiten Folge von „Neustart 2020 – Thüringer Perspektiven“ stehen Familien im Fokus. Simone Rieth sprach mit der Abgeordneten Diana Lehmann darüber, wie Familien und Kinder momentan durch die Krise kommen und welche politischen Antworten die Thüringer Landesregierung bereithält. Dabei zeigen sich die vielen Facetten, der aktuellen Herausforderungen. Zwar stellt die Thüringer Landesregierung schnell erhebliche Mittel zur Verfügung, um die Belastungen für Unternehmen und Familien abzumildern und trotzdem reichen die Themen, an denen gearbeitet wird vom Ausbau der digitalen Infrastruktur um Home Office breit zu ermöglichen, über der Sicherstellung von Kinderbetreuung bis hin zur Abmilderung der Konsequenzen von Kurzarbeit für Familien. Entlastung und Unterstützung für Familien – das sei die Aufgabe von Politik momentan, so Diana Lehmann.
In der ersten Folge haben wir mit Dr. med. Cornelia Klisch, MdL, gesprochen. Die Medizinerin und Gesundheitsexpertin hat jüngst ihr Wahlkreisbüro in Erfurt – die Politikpraxis – bezogen. Von hier aus organisiert sie momentan mit ihren Mitarbeiter_innen Konzerte oder Bingo-Spiele, um Personen die in Pflegeeinrichtungen leben und so unter der Kontaktsperre besonders leiden, eine Freude zu machen. Im Podcast erklärt sie, wie das Land Thüringen durch die Corona-Krise kommt, welche Probleme dabei im Gesundheitssystem noch bestehen und welche Schritte sie anders gestaltet hätte. Sie erläutert auch, für welche mittel- und langfristigen Veränderungen sie sich bei Gesundheit und Pflege sie sich einsetzt.
Die Moderation führt Simone Rieth.
Hermann-Brill-Haus
Nonnengasse 11
99084 Erfurt