Dass Arbeit (s)einen Wert hat, darüber sind sich alle einig.
Doch in den letzten Jahren ist für viele das Empfinden über die Wertigkeit der Arbeit in eine Schieflage geraten. Soziale Berufe wurden keineswegs gleichwertig mit Finanzberufen angesehen. Der Faktor, mit dem sich Manager- von einfachen Arbeitnehmer_innengehälter abgehoben haben, ist immens gestiegen.
Die Corona-Krise hat ein neues Schlaglicht auf den Wert von Arbeit gesetzt; das Wort von systemrelevanter Arbeit geprägt, wo sich auf einmal bisher wenig beachtete Arbeit wiederfand; Misstände aufgedeckt, aber auch Chancen für die Neubewertung von Arbeit eröffnet.
Deshalb widmet die FES MV zusammen mit dem DGB in MV einen Themenschwerpunkt zum Wert der Arbeit - „wertvolle Arbeit“. Dabei sind folgende Branchen im Blick
Hier finden Sie Interviews, Statements und Berichte rund um das Thema Arbeit in Mecklenburg-Vorpommern.
Sie standen in der Corona-Pandemie plötzlich im Mittelpunkt, wurden von Balkonen beklatscht, die Pflegkräfte. Wurde vorher schon von einem Pflegenotstand gesprochen, gerieten ihre Arbeitsbedingungen nun vollends in die öffentliche Diskussion.
In einem Gespräch am 25. Mai 2020 mit
wurde schnell deutlich, dass sich keine langanhaltende Änderung der Arbeitssituation abzeichnet und die Aufmerksamkeit nicht genutzt wird, den drohenden Pflegenotstand zu beheben.
Der Appell, die Aufmerksamkeit zu nutzen, um nicht nur die zum Teil schlechte Bezahlung zu verbessern, sondern auch die Wichtigkeit des Berufs gesellschaftlich neu zu verankern, konnte daher nicht deutlich genug ausfallen.
Am Tag der Diskussion (18. Juni 2020) wurde ein weiterer Skandal aus der Fleischindustrie öffentlich. Dabei spielten schlechte Hygienebedingungen im Kontext der Corona-Pandemie eine wesentliche Rolle, aber auch die ausbeuterischen Arbeitsverträge der Beschäftigten.
Dies wurde zum Ausgangspunkt des Gesprächs mit
Und es gab deutliche Worte zur schnellen Abschaffung von Werkvertrags-Arbeitsverhältnissen, zur Notwendigkeit tarifgebundener Entlohnung oder auch zur Angleichung der Löhne in Ost und West 30 Jahre nach der deutschen Wiedervereinigung.
Intensiv diskutiert wurde über die Preisgestaltung im Lebensmittelsektor und die Möglichkeiten der Bildung für jung und alt, sich gesund zu ernähren. Weiter standen die Möglichkeiten der Digitalisierung in der Ernährungsbranche im Fokus wie auch das wertschöpfende Potenzial der Ernährungsindustrie in MV. (fw/tp)
tp/fw (09.09.2020)