Landesbüro Brandenburg

HÄLFTE / HÄLFE - GANZ EINFACH!

Obwohl Mädchen und Frauen mehr als 50 Prozent der Bevölkerung ausmachen, sind Macht, Zeit und Einkommen auch im Jahr 2019 ungleich verteilt. In der Brandenburgischen Frauenwoche diskutierten wir, wo es hakt und wie es „ganz einfach sein kann" - auch zur Auftaktveranstaltung am 28. Februar 2019 in Beeskow.

 

100 Jahre nach Einführung des Frauenwahlrechts sind Frauen im politischen Betrieb noch immer unterrepräsentiert. Vor allem auf kommunaler Ebene wirken Frauen viel zu selten mit.
Bis heute ist die Lohnungleichheit zwischen Frauen und Männern nicht überwunden. Frauen sind deutlich häufiger in pflegenden und erziehenden Berufen tätig, die belastend und zugleich schlecht bezahlt sind. Weniger Lohn und Teilzeit beeinflussen die späteren Rentenbezüge erheblich.
Trotz steigender Erwerbstätigkeit von Frauen und in Paarbeziehungen, die sich selbst als modern und progressiv einschätzen, bleibt es wie gehabt: Frauen übernehmen bis heute den Großteil der häuslichen Aufgaben und verbringen viele Stunden ihrer Freizeit damit.
Frauen kümmern sich häufiger um Kinder und um pflegebedürftige Angehörige und stecken dafür im Berufsleben zurück – auch hier wieder mit Auswirkungen auf ihr Einkommen und ihre Rente.

Hälfte/Hälfte bedeutet auch: solidarisch sein mit anderen Mädchen und Frauen, sich gegenseitig füreinander einsetzen – egal, woher eine kommt, welcher Religion sie angehört oder welche Sprache sie spricht.
Nicht erst seit #metoo und dem „Bechdel-Test“ wissen wir, dass im Kulturbereich einiges im Argen liegt: Frauen sind in der Medienbranche unterrepräsentiert und spielen in Filmen eindimensionale Rollen.
Mädchen und Frauen haben die besseren Schulabschlüsse und studieren heute ebenso häufig wie Männer. Doch nach dem ersten Hochschulabschluss wird deutlich: Promotionsstellen, Forschungsstellen und Professuren sind noch immer zu großen Teilen von Männern besetzt. Das beeinflusst auch, zu welchen Inhalten und mit welcher Perspektive geforscht wird.
Auch mit der Sichbarkeit von Frauen ist es nicht weit her: Mit Denkmälern, Straßennamen und Preisvergaben werden überwiegend Männer gewürdigt. Frauen und ihre Verdienste bleiben unsichtbar.

Zu Themen wie den Meilensteinen frauenpolitischer Errungenschaften seit der Einführung des Frauenwahlrechts, Parität in Brandenburg und natürlich dem Blick in die Zukunft sprachen Susanna Karawanskij (Ministerin für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie), Susanne Feldkötter (Frauenpolitischer Rat), Rolf Lindemann (Landrat im Landkreis Oder-Spree) sowie Prof.in. Dr.in. Sabine Hering und Monika von der Lippe (Landesgleichstellungsbeauftragte).


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