Bei den "FES Jugendstudien Südosteuropa" handelt es sich um ein internationales Jugendforschungsprojekt, das gleichzeitig in zehn Ländern Südosteuropas durchgeführt wurde: Albanien, Bosnien und Herzegowina, Bulgarien, Kroatien, Kosovo, Nordmazedonien, Montenegro, Rumänien, Serbien und Slowenien. Das zentrale Ziel der Studien bestand in der Identifizierung, Beschreibung und Analyse der Einstellungen und Verhaltensmuster junger Menschen in der heutigen Gesellschaft.
Die Daten wurden Anfang 2018 unter mehr als 10.000 Befragten im Alter 14-29 in den oben genannten Ländern erhoben. Die gestellten Fragen deckten ein breites Themenspektrum ab, u.a. Erfahrungen und Wünsche junger Menschen in verschiedenen Lebensbereichen wie z.B. Bildung, Beschäftigung, politische Teilhabe, Familienbeziehungen, Freizeit und Nutzung von Informations- und Kommunikationstechnologie, aber auch ihre Werte, Einstellungen und Überzeugungen. Die Ergebnisse werden in zehn nationalen und einer regionalen Studie sowie begleitenden Kurzanalysen präsentiert, die sowohl auf Englisch wie auch in den jeweiligen Landessprachen veröffentlicht sind.
Zwischen 63 Prozent (Bulgarien) und 92 Prozent (Mazedonien) der befragten Jugendlichen äußert sich besorgt über fehlende berufliche Perspektiven. In der gesamten Region sind Jugendliche weiterhin von hoher Arbeitslosigkeit betroffen (zwischen 12 Prozent in Bulgarien und 43 Prozent in Kosovo), wobei viele junge Menschen weder einen Arbeitsplatz haben, noch sich in Bildungs- oder Ausbildungsmaßnahmen befinden.
Die negative Wahrnehmung der wirtschaftlichen Lage vor allem in den sechs Ländern des Westlichen Balkans (WB6) scheint ausschlaggebend beim Auswanderungswillen Jugendlicher. Zwischen 14 (Montenegro) und 27 Prozent (Albanien) der Befragten in den WB6 Ländern äußerten den Wunsch, für mehr als 10 Jahre aus ihren Heimatländern zu emigrieren. Die Wahrscheinlichkeit einer dauerhaften Emigration ist bei Jugendlichen aus den EU-Mitgliedsstaaten der Region erheblich geringer (insgesamt 5 Prozent der Befragten wünschen sich, für länger als 10 Jahre zu emigrieren).
Die Idee eines starken Sozialstaats findet vor allem unter Jugendlichen mit einem niedrigeren sozioökonomischen Status großen Anklang. Bei allen Jugendlichen in allen Ländern liegt die Zustimmung zu Aussagen, die einen starken Sozialstaat unterstützen, bei über 50 Prozent, teilweise bei über 80 Prozent.
Die große Mehrheit fühlt sich in der nationalen Politik nicht vertreten, kennt sich nach eigenen Angaben in der Politik aber auch wenig aus und steht dieser gleichgültig gegenüber.
Gleichzeitig sehen in einigen Ländern zwischen 39 (Bulgarien) und 54 Prozent (Albanien) der jungen Menschen, „eine Führung, die das Land mit starker Hand zum Wohl der Gemeinschaft regiert“ als gute Option an. Seit 2008 (World Value Survey) hat diese Meinung in der gesamten Region stark an Zustimmung gewonnen.
Bis zu 95 Prozent (Albanien) und mit Ausnahme von Serbien (56%) immer über drei Viertel der Befragten unterstützen die Mitgliedschaft in der/den Beitritt zur Europäischen Union. Damit sind Jugendliche in SOE in der überwältigenden Mehrheit pro-europäisch eingestellt.
Çela, Alba; Kamberi, Geron
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Çela, Alba; Kamberi, Geron
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Rrumbullaku, Oltion
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Dukanović, Petar
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Dukanović, Petar
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Popadić, Dragan; Pavlović, Zoran; Mihailović, Srećko
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Popadić, Dragan; Pavlović, Zoran; Mihailović, Srećko
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