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Vertrauensfragen mit Kurt Beck

Das Gespräch war Teil des Begleitprogramms zur Landesaustellung „Vertrauensfragen – Der Anfang der Demokratie im Südwesten 1918-1924“, die aktuell angefangen hat und bis zum 30. August 2019 im Haus der Geschichte zu sehen ist.

Bild: Kurt Beck Vertrauensfragen Dargatz von Fritz-Erler-Forum

Kurt Beck, Ministerpräsident Rheinland-Pfalz a.D., Bundesvorsitzende der SPD a.D., und der Vorsitzende der FES, der die Höhen und Tiefen des politischen Geschäfts selbst erlebte, berichtete gestern in Stuttgart in einem Gespräch mit 120 Gästen zum Thema „Darf/Kann man Politiker_innen glauben?“ aus seiner Erfahrung, was Authentizität und Menschlichkeit in der Politik bedeuten und wie man glaubwürdig politisch handeln kann. Für ihn sei es wichtig, dass man die Begegnung schafft, auf Menschen zugeht und ihnen zuhört. Er hat dies durch den direkten Kontakt mit Menschen erreicht, den er unter anderem früher jeden Sonntagmorgen in seinen Sprechstunden zu Hause anbot. Durch diese Sprechstunden in seinem Wohnzimmer wusste er, was die Probleme der Menschen sind. Dabei war für ihn der ehrliche Umgang miteinander wichtig, auch in Fällen, wenn er mal bei manchen Anliegen absagen musste. Die Vertrauensbasis kann man auch schaffen, wenn man die Sprache benutzt, die jeder versteht, und Fachbegriffe vermeidet. Er erreicht das bis jetzt durch die sorgfältigen Korrekturen seiner Briefe und Texte.

Kurt Beck vertritt stark die Position, dass Demokratie mehr als Wählen sei. In den Zeiten der tiefgreifenden Veränderungen in unserer Gesellschaft und der damit verbundenen Senkung des Vertrauensgrads gegenüber Politiker_innen, müsse man Menschen zur Gestaltung der eigenen Gesellschaft ermutigen. In der Politik seien heutzutage nur wenige Ärzte, Krankenschwester, Handwerker, Pfleger und Ingenieure beteiligt. Daher müsse Politik verständlich sein, damit jeder mitmacht. Der Ort, wo man miteinander einfach reden kann. Der Energieschub für die Demokratie soll aus der Mitte der Gesellschaft kommen.


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