Fritz-Erler-Forum

Ist die Zukunft Europas sozial?

Europa im Wartesaal? Gleicht Europa einer griechischen Tragödie bei der alle auf die Katharsis warten?

Bild: Postkarte The Future of Europe von Staatstheater Stuttgart

Aus wissenschaftlicher, politischer und künstlerischer Sicht diskutierten wir das "Soziale Europa". Ein Video-Schnitt des  Stücks "Clean City" des Regisseurs Prodromos Tsinikoris, das mit zugewanderten Putzfrauen in Athen gemeinsam erarbeitet wurde, machte den Einstieg: Was macht soziale Ausgrenzung und Armut mit der Würde von Menschen? In der anschließenden Diskussion  ging es um die Errungenschaften des Sozialen Europas – und was noch fehlt.  Denn auch wenn Europa mit der wirtschaftlichen Gemeinschaft begonnen hat: Dahinter stand immer die Idee, dass es den einzelnen Bürger_innen besser gehen soll, wie der Wissenschaftler René Repasi betonte. Die soziale Idee bestand also seit der Gründung der Union. Die Soziale Säule, die auf dem EU-Sozialgipfel in Göteborg abgeschlossen wurde, ist ein klares Bekenntnis  aller Mitgliedstaaten zu einem Sozialen Europa, unterstrich die Gewerkschafterin Gabriele Bischoff  - an konkreten Ideen mangelt es nicht: europäische Arbeitslosenversicherung, Finanztransaktionssteuer, stärker Beihilfekontrolle, um Druck auf die Mitgliedsstaaten auszuüben etc. Auch um grundlegende Forderungen nach z.B. mehr Basisdemokratie ging es, wie es die europäischen Armutsnetzwerke fordern, wie Mathias Becker es deutlich machte. Hingegen mangele es den Mitgliedstaaten an einem ehrlichen europäischen Bekenntnis, das  die nationale Brille ablösen müsse – und  dabei richtete sich der Finger nicht in erster Linie auf die Europa-skeptischen Mitgliedsstaaten!  Einig war man sich, dass es bis 2019 konkrete Projekte braucht, die bei den Menschen ankommen, um sie zum Gang an die Wahlurnen zu motivieren.

in Kooperation mit dem Schauspiel Stuttgart, im Vorfeld des Festivals "The Future of Europe".


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