Fritz-Erler-Forum

Herrenberg: SommerAkademie 2021: Die Kommune von morgen - solidarisch, ökologisch, digital, 16.-18. Juli

Bild: von ©dieKLEINERT.de / Sabine Voigt

Zurück zur Normalität war das inoffizielle Motto der diesjährigen SommerAkadamie, die vom 16. – 18. Juli 2021 in Herrenberg-Gültstein stattfand. Nach monatelanger Pause war es endlich wieder möglich, sich in Präsenz zu treffen, direkt auszutauschen und mehrere Tage miteinander zu verbringen. Grundlage dafür waren niedrige Inzidenzwerte, 3G-Regeln und strenge Hygienevorschriften.

31 Teilnehmer_innen folgten der Einladung der KommunalAkademie Baden-Württemberg und diskutierten an drei Tagen zum Thema Die Kommune von morgen – solidarisch, ökologisch, digital. Schlagworte wie Digitalisierung, Innenstadtentwicklung, Bürgerbeteiligung, bezahlbarer Wohnraum oder klimagerechte Stadtentwicklung spielten in den Debatten der SommerAkademie dabei eine zentrale Rolle. Im Kern dieser Herausforderungen steht die Entwicklung von Kommunen, die sich am langfristigen Gemeinwohl der Bevölkerung orientiert, auf Nachhaltigkeit setzt und allen Bewohnern_innen die Möglichkeit gibt, sich zu beteiligen. Diesen Fragen stellte sich am ersten Abend der Oberbürgermeister von Karlsruhe – Dr. Frank Mentrup – der von Digitalisierungsbemühungen, Für und Wider von Bürgerbeteiligung und dem Klimaschutzkonzept von Karlsruhe sprach.

Am nächsten Tag zeigte sich dann wie wichtig zukunftsfeste und ökologisch nachhaltig gestaltete kommunale Entwicklung ist. So war es der Referentin – Anja Bierwirth – aufgrund der katastrophalen Unwetter in Rheinland-Pfalz sowie in Nordrhein-Westfalen nicht möglich anzureisen, weshalb sie digital zugeschaltet wurde. Frau Bierwirth, die beim Wuppertal Institut die Forschungsabteilung für Stadtwandel leitet, führte ins Thema „Kommune der Zukunft“ ein und betonte, dass es bei der Umsetzung nicht um ein Entweder-Oder, sondern um ein sowohl-als- auch gehen müsse. Ziel muss es sein Ökologie, Ökonomie und Soziales zu vereinbaren. Diese Impulse diskutierten die Teilnehmenden im Anschluss in drei parallelen Workshops mit Experten_innen noch spezifischer.

Leon Leuser, Klimaschutzmanager der Stadt Kehl ließ die Teilnehmenden Konzepte für eine nachhaltige Kommune entwerfen. Die Sozialbürgermeisterin von Tübingen, Dr. Daniela Harsch, diskutierte mit den Teilnehmenden darüber wie Tübingen versucht ein solidarisches Miteinander zu bewerkstelligen. Dr. Jens Libbe vom Deutschen Institut für Urbanistik (difu) referierte über Herausforderungen, Chancen und Risiken der Digitalisierung von Kommunen und tauschte sich mit den Teilnehmenden dazu aus.

Am Nachmittag lud der Markt der Möglichkeiten ein, sich über innovative, kommunale Projekte zu informieren und praxisnahe Tipps und Impulse zu bekommen. Projekte aus Böblingen, Mühlacker, Murg, Karlsruhe, Sigmaringen und Dornstadt stellten sich zu den Themen Digitalisierung, nachhaltige Kommune und solidarisches Miteinander vor.

Nach anderthalb Tagen voller inhaltlicher Impulse und Debatten sorgte der bestens aufgelegte Poetry Slammer Nikita Gorbunov am Sonntagmorgen für eine willkommene Auflockerung. Den Schlusspunkt setzte das Podiumsgespräch Wissenschaft, Kultur und Politik im Gespräch, das die bisherigen Debatten abrundete und einordnete. Neben Nikita Gorbnuov diskutierten die Landtagsabgeordnete Dr. Dorothea Kliche-Behnke sowie der Geschäftsführer des difu, Prof. Carsten Kühl, über Chancen und Herausforderungen der Kommune von morgen. Betont wurde, dass Kommunalpolitik identitätssiftend sein muss, um Akzeptanz zu finden. In diesem Zusammenhang wurde auch über die stärkere Einbindung von Bürger_innen gesprochen und deutlich, dass dies zwar ein komplexes, aber durchaus lohnenswertes Unterfangen ist und ausprobiert werden sollte.

Wir bedanken uns bei allen Teilnehmer_innen und Mitwirkenden und freuen uns auf ein Wiedersehen bei der SommerAkademie 2022!


Friedrich-Ebert-Stiftung
Fritz-Erler-Forum

Werastraße 24
70182 Stuttgart

0711 -248394-40
E-Mail-Kontakt


nach oben