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Digital: Mehr als Kaninchenzuchtverein und Gastro-Tipps – Die Bedeutung des Lokaljournalismus für die Demokratie

Bild: Fachtag Lokaljournalismus von ©FES

Auf lokaler Ebene steigen die Angebote der Informationsvermittlung, wirklicher Journalismus nimmt hingegen ab – so die Beobachtung der Journalistik-Professorin Möhring. Das ist bedenklich – wird doch Demokratie vor Ort erfahren. Was passiert, wenn ich vor Ort nicht mehr ausreichend Orientierung finde, was in meiner Kommune geschieht? Wie finden sich dann Bürger_innen gesellschaftlich zurecht, worauf basiert ihre Wahlentscheidung? Sinkende Auflagenzahlen bei Lokalzeitungen, sich veränderndes Nutzungsverhalten und Chancen und Konkurrenz durch digitale Formen – das prägt den Lokaljournalismus von heute. Wie gestalten wir Lokaljournalismus, dass er seiner Rolle als „4. Säule“ gerecht wird? Anhand von drei Beispielen hat der Digitale Fachtag dies unter die Lupe genommen. Die lokale Online-Zeitung Neuer Journalismus für Münster, das Recherchenetzwerk Correctiv und das Stuttgart Studio des SWR machten anschaulich, welche kreativen Ideen und praktischen Erfahrungen es gibt. Innovative Geschäftsmodelle aus Mitgliederbeiträgen, Spenden und Einnahmen können auch privaten Anbietern eine finanzielle Grundlage sichern. Hierzu gehört u.a. auch die konkrete Forderung, „Journalismus“ als „gemeinnützig“ anzuerkennen. Kreative Formate eröffnen öffentlich-rechtlichen Anbietern neue Zielgruppen - und in jedem Fall hilft gemeinsames und vernetztes Arbeiten  – statt Konkurrenzdenken. Rund 50 Teilnehmer_innen informierten sich und diskutierten engagiert. Und der Poetryslammer Nik Salsflausen bekam "Szenenapplaus" via Chat. "Erfrischend aufbereitete Information", kommentierte eine Teilnehmerin.


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