Auswirkungen von Corona auf die US-Wirtschaft

Interaktive Online-Diskussion: Anfang 2020 sah die US-Wirtschaft auf den ersten Blick noch rosig aus: Der seit zehn Jahren andauernde Aufschwung setzte sich anscheinend ungebrochen fort.


Friedrich Ebert Stiftung, Washington DC

Interaktive Online-Diskussion

Anfang 2020 sah die US-Wirtschaft auf den ersten Blick noch rosig aus: Der seit zehn Jahren andauernde Aufschwung setzte sich anscheinend ungebrochen fort. Die Wachstumsraten lagen im Schnitt bei mehr als zwei Prozent, neue Arbeitsplätze entstanden und die Arbeitslosigkeit sank auf historische Tiefstwerte. Dazu stiegen die Löhne. Es herrschten eigentlich beste Voraussetzungen, um für einen Wirtschaftsschock – wie durch die Corona-Pandemie verursacht – vorbereitet zu sein. Doch das ist nur ein Teil der Realität. Der andere Teil umfasst die sozialen Sicherungssysteme der USA, zu dem auch die Gesundheitsversorgung gehört. Bereits vor dem Ausbruch der Corona-Pandemie waren die Systeme im Vergleich zu europäischen Ländern unterentwickelt. Doch nun werden die riesigen Löcher im sozialen Netz so offensichtlich sichtbar wie lange nicht.
Die Auswirkungen der Corona-Pandemie treffen vor allem die Arbeitnehmer_innen und die Schwächsten der Gesellschaft. Schon vor der Krise fehlte 27 Millionen US- Amerikaner_innen der Krankenversicherungsschutz. Mehr als 17 Millionen US- Amerikaner_innen haben in den letzten vier Wochen Arbeitslosengeld beantragt und bis zum Sommer könnten weitere Millionen ihren Job verlieren. Die Krise verstärkt dramatisch die Ungleichheiten zwischen den Bevölkerungsgruppen. Klar ist auch, dass das massive staatliche Hilfspaket von mehr als 2 Billionen US-Dollar nicht allen gleichermaßen zugutekommen wird.

Wie sieht die aktuelle Lage in den USA und einzelnen Bundesstaaten aus? Wie effektiv werden die staatlichen Hilfen sein? Was bedeutet die Krise kurz- und langfristig für das US-Gesundheitssystem, den Arbeitsmarkt und den laufenden Wahlkampf? Was muss getan werden, um besonders betroffene Bevölkerungsgruppen zu unterstützen? Werden die kurzfristigen Leistungen zu dauerhaften Verschiebungen in den US-Sozialsystemen führen?

Referenten:
**Knut Dethlefsen, FES-Landesvertreter, USA & Kanada, Washington DC
**Luise Rürup, FES-Büroleiterin in New York City
**Prof. Christian Weller, University of Massachusetts Boston

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Kurzbiographien:

Knut Dethlefsen ist seit 2018 der Vertreter der Friedrich-Ebert-Stiftung (FES) in den USA und Kanada. Davor leitete er die Büros der Stiftung in Warschau, Ost-Jerusalem und Shanghai. In der Berliner Zentrale der FES hatte er die Leitung des Referats Asien und Pazifik inne. Knut Dethlefsen verfügte schon vor seiner Zeit in Washington, DC über weitreichende US-Erfahrung. Er verbrachte ein Austauschjahr an der Highschool in Logan, West Virginia, und war im Büro von US-Senatorin Dianne Feinstein (D-CA) als wissenschaftlicher Mitarbeiter für außenpolitische Fragen tätig. Knut Dethlefsen publiziert regelmäßig zu Themen der internationalen Politik und zu aktuellen Entwicklungen in den USA. Er hat ein Studium der Neueren Geschichte, Politikwissenschaft und Volkswirtschaftslehre erfolgreich abgeschlossen und einen Master of Science in Foreign Service der Georgetown University absolviert.

Bettina Luise Rürup leitet gegenwärtig das Büro der Friedrich-Ebert-Stiftung (FES) in New York mit Zuständigkeit für die Vereinten Nationen. Seit 1992 leitete sie für die Friedrich-Ebert-Stiftung diverse Landesbüros (Chile, Indien, Thüringen, Türkei) und war als Leiterin des ReferatsForum Politik und Gesellschaft / Abteilung Politischer Dialog in der Berliner Zentrale tätig. Sie ist diplomierte Politikwissenschaftlerin (Universität Hamburg) und Absolventin des Postgraduiertenstudiengang am Seminar für Ländliche Entwicklung (TU Berlin). Luise Rürup hat zu einem breiten Spektrum von Themen aus den Bereichen Entwicklung, soziale Gerechtigkeit und Demokratie publiziert.

Christian E. Weller ist Professor für Public Policy an der McCormack Graduate School der University of Massachusetts, Boston und Senior Fellow beim US-Think Tank Center for American Progress (CAP). Zu seinen Forschungsgebieten gehören die Themen Renten- und Arbeitsmarktpolitik, Makroökonomie sowie Bankwesen und Finanzen. Er hat als wissenschaftlicher Mitarbeiter am progressiven Economic Policy Institute in Washington, DC gearbeitet, für den US-Gewerkschaftsdachverband AFL- CIO und war auch am Center for European Integration Studies der Universität Bonn. Daneben war er im Finanzsektor in Deutschland, Belgien und Polen beschäftigt. Christian Weller schreibt regelmäßig Beiträge für US-Zeitungen wie die New York Times oder USA Today und wird als Kommentator von landesweiten TV- und Radioprogrammen in den USA eingeladen. Er ist u.a. Autor des Buches: "Retirement on the Rocks - Why Americans Can’t Get Ahead and How New Savings Policies Can Help“ (Erstausgabe 2016). Christian Weller hat an der University of Massachusetts, Amherst in Volkswirtschaft promoviert.

 

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