Filmvorführung "Auf der Suche nach dem letzten Juden in meiner Familie"

Veranstaltungsnummer: 215141 – als .ics herunterladen

Dass sein Großvater 1942 in Buchenwald ermordet wurde, erfuhr Peter Haas als Kind, jedoch nicht von seinem Vater, der meistens schwieg und der sich bis heute an fast nichts erinnern kann. In Archiven haben Haas und seine Partnerin Silvia Holzinger das Leben des Großvaters vor 1933 rekonstruiert. Peter Haas wollte, dass auch seine Cousinen und Cousins diesen Großvater anders kennenlernen und hat versucht, ihn in die Familie zurückzuholen. Dafür hat er seine Generation aufgesucht und vor die Kamera gebeten - zehn verstreut lebende Enkel, die heute zwischen 40 und 50 Jahren alt sind. Der dabei entstandene Film dokumentiert scheinbar unvereinbare Positionen, die das Monströse erahnen lassen, welches bis heute auf uns wirkt. Erzählt wird keine lineare Geschichte, der Film porträtiert seine Protagonisten weitgehend unkommentiert, indem er ihren Widerstand, die Widersprüche, ihre Einfälle wie ihre Vorstöße zulässt. Eine deutsche Familie beginnt offen über ihre Herkunft nachzudenken und gelangt zu verblüffenden Einsichten zu Deutschland und den Deutschen, ohne erneut die Einteilung in Opfer und Täter zu strapazieren. Es gelingt ihr, ein Stück Vater-Land für sich zurück zu gewinnen.

Beide Filmemacher werden zur Filmvorführung anwesend sein und stehen für die Diskussion mit dem Publikum zur Verfügung.

Der Eintritt ist frei, Anmeldung erbeten:
Haus der katholischen Kirche - Tel. (07 11 - 70 50 600) oder via Internet unter: Anmeldung

Die Veranstaltung ist eine Kooperation zwischen

- dem Katholisches Bildungswerk Stuttgart e.V.,
- dem Evangelischen Bildungszentrum Hospitalhof und
- dem Fritz-Erler-Forum Baden-Württemberg, Landesbüro der Friedrich-Ebert-Stiftung